MARS
Neue Chance für "Sounds vom Mars"
von Stefan
Deiters
astronews.com
3. April 2001
Die Idee hatte einen gewissen Charme: Die amerikanische Planetary
Society finanzierte ein kleines Mikrophon, das - am Mars
Polar Lander der NASA angebracht - erstmals Geräusche vom roten
Planeten zur Erde übertragen sollte. Nach dem Scheitern der
NASA-Mission bekommt das Mikrophon nun eine neue Chance an Bord der
europäischen NetLander-Mission, die im Jahr 2007 starten
soll.
NetLander. Bild: CNES/DLR |
"Wir
haben andere Welten gesehen und sie mit Sensoren quasi
berührt", meinte Louis Friedman, Vorsitzender der Planetary
Society, "doch mit dem Mars-Mikrophon wird es der
Menschheit erstmals möglich sein, die Geräusche einer anderen Welt
zu hören." Das Mars-Mikrophon sollte eigentlich schon 1999
Töne vom roten Planeten zur Erde übertragen, die Sonde Mars
Polar Lander, an dem das Mikrophon angebracht war, ging aber
verloren. Jetzt erhält das Gerät, das im wesentlichen aus
Standardbauteilen besteht, eine neue Chance im Rahmen der
europäischen NetLander-Mission.
NetLander
wird die erste Mission zum Mars sein, im Rahmen derer gleich ein
Netzwerk von vier Wissenschaftsstationen auf dem roten Planeten
aufgebaut wird. Nach dem Start 2007 mit einer Ariane 5-Rakete sollen
die Stationen über ein Marsjahr wissenschaftliche Daten von der
Marsoberfläche zur Erde senden. Forschungsgegenstand soll unter
anderem die Struktur des Mars, klimatische Veränderungen, die
Beschaffenheit im Untergrund sowie mineralogische und geologische
Untersuchungen sein. Die NetLander-Mission wird von der
französischen Weltraumbehörde CNES gemanagt. Beteiligt sind das
Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie finnische,
schweizer, belgische und amerikanische Institute.
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