Ein neues Instrument am 3,6
Meter Teleskop der Europäischen Südsternwarte im chilenischen La Silla
überzeugt die Astronomen schon mit den ersten Aufnahmen: Mit Hilfe von
TIMMI2 blickten die Forscher tiefer ins Zentrum des Orion-Nebels als je
zuvor. Die Aufnahmen, so heißt es aus Chile, würden die Möglichkeiten
des neuen Gerätes eindrucksvoll unter Beweis stellen.
Der
zentrale Bereich des Orion-Nebels im Infraroten. Foto: ESO |
Das neue Instrument
TIMMI2 (für Thermal Infrared MultiMode Instrument) wurde von der ESO in
Zusammenarbeit mit der Universität in Jena entwickelt und unlängst am 3,6
Meter-Teleskop in La Silla installiert (astronews.com berichtete). Eines der
ersten Objekte die mit TIMMI2 anvisiert wurden, war der Orion-Nebel und hier
insbesondere der BN/KL-Komplex, wo gerade sehr heftige Sternentstehung
stattfindet.
So interessant solche
Regionen für Forscher sind, so gut hat sie die Natur vor neugierigen Blicken
geschützt: Sternentstehung findet tief verborgen hinter Staubwolken statt.
Normalen Teleskopen, die im sichtbaren Bereich des Lichtes beobachten, bleiben
die Geschehnisse verborgen. Aufnahmen im Infrarot-Bereich können hier helfen:
Und so gelang es dank TIMMY2 die Energieverteilung individueller Quellen in dem
Sternentstehungsgebiet zu beobachten.
Die
Infrarot-Aufnahmen stellen ein sehr leistungsfähiges Werkzeug für die Forscher
dar, um die sehr frühen Vorgänge während der Sternentstehung zu studieren.
Sie zeigen hauptsächlich die Wärmestrahlung des Staubs in dem Bereich, der von
der ultravioletten und sichtbaren Strahlung aufgeheizt wird. Insbesondere wird
dadurch der warme und sehr dichte Staubkokon des jungen Sterns sichtbar. Die
etwas älteren Sterne haben diese Hülle schon weggeblasen. Die hellsten Bereich
auf dem Foto entsprechen den Kokons um die jungen Sterne.
TIMMI2 eröffnet so
neue Möglichkeiten für die Erforschung der Sternenstehung. Der Nachfolger von
TIMMI, das 1998 außer Dienst gestellt wurde, stellt auch einen wichtigen
Schritt zum VLT MidInfrared Spectrometer/Imager (VISIR) dar, das derzeit
für das Very Large Telescope (VLT) auf dem Gipfel des Paranal entwickelt
wird. Es soll im nächsten Jahr installiert werden.