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ASTROMETRIE
Unsere Galaxis in 3-D
von Stefan Deiters
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14. Februar 2001

Wenn Astronomen durch ihre Fernrohre in die Weiten des Universums schauen, sehen sie das Weltall nur in zwei Dimensionen. Während eines wissenschaftlichen Kolloquiums in den Niederlanden wurden nun dreidimensionale Blicke in unsere Milchstraße präsentiert. Auch für das Fachpublikum ein eindrucksvoller Blick - besonders als sie sahen, wie der Stern Gliese 710 auf unsere Sonne zurast.

Assoziationen junger, heißer Sterne
Assoziationen junger, heißer Sterne, die von Hipparcos beobachtet wurden. Bild: ESA

Die von Dr. Michael Perryman präsentierten Bilder basieren auf den Ergebnissen der Hipparcos-Mission, die Anfang der 90er Jahre eine Vielzahl von Sternen mit bisher unerreichter Präzision vermessen hat. Kombiniert mit Daten des Tycho-Katalogs konnten die Wissenschaftler dreidimensionale Ansichten aus unserer Milchstraße erzeugen, da ihnen nun Entfernung, Farbe und Bewegung der individuellen Sterne bekannt waren. Dabei veränderte sich das Aussehen so manches am Himmel vermeintlich vertrauten Objektes: So stehen die Sterne des Gürtel des Orion in Wirklichkeit nicht in einer geraden Linie. Und Sternhaufen, die schon in zwei Dimensionen eindrucksvoll erscheinen, entfalten im Dreidimensionalen ihre volle Schönheit.

Am faszinierendsten war aber für das Publikum die Beobachtung der Bewegung des Sterns Gliese 710, der sich derzeit in 63 Lichtjahren Entfernung von der Sonne befindet. Der Stern, so die aktuellen Daten, nähert sich unserem Sonnensystem mit einer Geschwindigkeit von 14 Kilometern pro Sekunde. Für die nächsten Generationen dürfte dies kein Grund zur Beunruhigung sein, doch rechnen Astronomen damit, dass Gliese 710 in rund einer Millionen Jahre dicht an unserer Sonne vorüberfliegt und dabei die Ausläufer unseres Systems stört. So ist zu erwarten, dass Material der Oort'schen Wolke durch den Stern gestört und Richtung Sonne und Erde abgelenkt wird. Die Oort'sche Wolke ist ein vermutetes Reservoir von Kometenkernen in den äußeren Bereichen unseres Sonnensystems.

Für Internetnutzer hält die ESA auf ihren Hipparcos-Missionsseiten Postscript- und PDF-Dateien bereit, auf denen sich einige der Objete in 3-D betrachten lassen. Dazu benötigt man keine spezielle Ausrüstung sondern nur einen "rechten Blick" auf zwei Bilder, die das jeweilige Objekt aus leicht unterschiedlicher Perspektive zeigt. Wem der rechte Blick fehlt, kann auch mit Hilfe eines Spiegels in die dreidimensionale Welt eintauchen. Eine genaue Beschreibung zum dreidimensionalen Sehen gibt es auf der entsprechenden Webseite.

Links im WWW
Hipparcos, Missions-Webseite der ESA
Hipparcos 3d Stereo images
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