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HUBBLE HERITAGE PROJEKT
Die Ameise und das Schicksal unserer Sonne
von Stefan Deiters
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1. Februar 2001

Von der Erde sieht Menzel 3 aus wie eine riesige kosmische Ameise. Auf der Aufnahme, die das Team des Hubble-Heritage-Projektes jetzt veröffentlichte, offenbart sich, was sich hinter dem Rieseninsekt verbirgt: ein planetarischer Nebel. Für Astronomen sind diese faszinierenden Endstadien im Leben eines Sterns immer ein willkommener Ausblick auf das Schicksal unser eigenen Sonne.  

Menzel 3
Hubble-Aufnahme des Ameisen-Nebels Menzel 3 rund 3.000 Lichtjahre von der Erde entfernt. Foto: NASA, ESA und das Hubble Heritage Team (STScI/AURA)
 Großansicht 
Dank des Hubble-Weltraumteleskops können die Astronomen zehn Mal mehr Details in dem Nebel ausmachen, als es von der Erde aus bisher möglich war. So ist zu erkennen, dass der Körper der Ameise in Wirklichkeit aus Material zu bestehen scheint, das von einem zentralen Stern gerade ins All hinausgeschleudert wird. So schön das Bild ist - es zeigt den Tod eines Sterns, der unserer Sonne recht ähnlich ist. Daher könnte es sein, dass auch einmal unser eigenes Zentralgestirn in so farbenprächtiger und spektakulärer Weise sein nukleares Leben aushaucht.

Doch solche Detailaufnahmen von planetarischen Nebeln liefern auch einiges, was den Astronomen ein Rätsel ist: Wie kann beispielsweise ein im Prinzip runder Stern solche zwar symmetrischen, doch alles andere als kreisförmigen Strukturen produzieren. Die Forscher haben dafür zwei Theorien: Zum einen könnte der zentrale Stern des Nebels einen dichten Begleiter haben, der das ausströmende Gas durch seine Gravitationskraft beeinflusst. Dazu müsste der Begleiter relativ dicht um die sterbende Sonne kreisen. Die Astronomen halten es sogar für möglich, dass der sich aufblähende Zentralstern seinen Begleiter "verschluckt" hat.

Die zweite Möglichkeit wäre, dass sich der Zentralstern dreht und geladene Partikel entlang der verdrehten Magnetfeldlinien ins All strömen. Erst kürzlich hatten Astronomen durch Modellrechnungen festgestellt, dass Magnetfelder bei der Strukturbildung von planetarischen Nebels eine entscheidende Rolle spielen (astronews.com berichtete).

Menzel 3 ist bisher einzigartig in seiner Form unter all den planetarischen Nebeln die Hubble bislang beobachtet hat. Die hier zu einem Bild kombinierten Aufnahmen des rund 3.000 Lichtjahre entfernten und im Sternbild Winkelmaß liegenden Nebels entstanden 1997 und 1998. Das gesamte Objekt ist ungefähr 1,6 Lichtjahre lang.  

Links im WWW
Original Fotos und Pressemitteilung des STScI
die aktuellsten HST Bilder, Übersicht des Space Telescope Science Instituts
Hubble Heritage Projekt
siehe auch
Planetarische Nebel: Magnetfelder sorgen für Struktur - 25. Januar 2001
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