Ende Oktober werden die neuen Sonnensegel für das Hubble-Weltraumteleskop
einem Härtetest unterzogen: Bevor das Teleskop mit den neuen
Energielieferanten ausgestattet wird, müssen sie ihre Tauglichkeit in
einer Testeinrichtung der europäischen Weltraumbehörde ESA in den
Niederlanden beweisen. Über eine Webcam kann man live dabei sein.
Im November 2001 soll bei einem Besuch der US-Raumfähre Columbia
das Weltraumteleskop Hubble neue Sonnensegel verpasst bekommen. Die
Original-Solarzellenarrays waren schon 1993 gegen eine deutlich stabilere
Version ausgetauscht worden, große Fortschritte in der Solarzellentechnik
machen jetzt einen erneuten Austausch wünschenswert.Bevor sich die Sonnensegel aber auf dem Weg ins All machen können,
müssen sie ihre Einsatzfähigkeit unter Weltraumbedingungen unter Beweis
stellen. Die weltweit einzige Einrichtung dazu ist das European
Research and Technology Center (ESTEC) im niederländischen
Noordwijk. Dort verfügt man über eine riesige Vakuumkammer in der durch
starke Beleuchtung die Sonneneinstrahlung auf Hubble simuliert
werden kann. Da das Weltraumteleskop sich alle 90 Minuten einmal um die
Erde dreht, ist es abwechselnd jeweils 45 Minuten direktem Sonnenlicht und
eisiger Dunkelheit ausgesetzt. Durch diese Temperaturunterschiede
wohlmöglich entstehende Schwingungen könnten die Arbeit mit dem
Weltraumteleskop stark behindern.
Der Test der Sonnensegel wird am 26. Oktober beginnen. Seit dem 18.
Oktober kann man mit Hilfe einer Webcam einen Blick in die Testkammer
werfen. Das Hubble-Weltraumteleskop ist, obwohl oft nur als rein
amerikanische Einrichtung betrachtet, eine Kooperation zwischen der NASA
und der europäischen ESA. So lieferten die Europäer Sonnensegel, die Faint
Object Camera und eine Reihe anderer Komponenten. Europäische
Astronomen erhalten als Gegenleistung eine Garantie für 15 Prozent der
Beobachtungszeit mit Hubble.