Nach mehreren Verzögerungen ist die US-Raumfähre Discovery
in der vergangenen Nacht zur Internationalen Raumstation ISS gestartet.
Ist der 100. Start eines Space Shuttles. Die Discovery soll
bei dieser Jubiläumsmission verschiedene Bauteile zur ISS bringen, die
eine Schlüsselrolle für den weiteren Aufbau der Station spielen werden.
Während die Internationale Raumstation ISS gerade über dem Indischen
Ozean schwebte, startete die US-Raumfähre Discovery vom Kennedy
Space Center aus zu ihrer elftägigen Mission. Die siebenköpfige Crew
um Kommandant Brian Duffy soll dabei den Grundstein für den weiteren
Ausbau der Raumstation legen, in dem sie bei insgesamt vier
Weltraumspaziergängen neue Verstrebungen an die ISS anbringen sowie einen
neuen Andockpunkt für die Space Shuttle installieren. Die neu
angebrachten Verstrebungen dienen quasi als Rückgrat für die
zukünftigen Erweiterungen der ISS.
Schon neun Minuten nach dem erfolgreichen Start begannen die
Astronauten mit den Vorbereitungen an Bord für die zukünftigen Aufgaben,
wie dem Öffnen der Ladeluken und dem Vorbereiten der Computersysteme.
Während der nächsten zwei Tage wird die Discovery diverse Male
ihre Bordtriebwerke zünden, um dann am frühen Sonnabend morgen an die
ISS andocken zu können.
Der Start der Discovery ist für die NASA ein besonderes
Jubiläum: Es ist der hundertste Start eines Space Shuttles und die
Discovery hat dabei mit 28 Flügen den größten Teil bewältigt.
Auf Platz zwei folgt die Columbia mit 26 Flügen, Atlantis
mit 22 Starts, die Endeavour mit 14 Flügen und schließlich die
verunglückte Challenger mit 10 Missionen.
Während der insgesamt 100 Missionen haben die Shuttle insgesamt
1,36 Millionen Kilogramm Ladung ins All transportiert und hatten 596
Passagiere. Zusammengerechnet verbrachten die Raumfähren fast zweieinhalb
Jahre im Orbit um die Erde. Mehr als 60 Mal wurden Satelliten ins All
ausgesetzt und mehr als zwei Dutzend wieder eingesammelt. Die Raumfähren
haben zwei Raumstationen versorgt, drei Reparaturflüge zum Hubble-Weltraumteleskop
unternommen, und unzählige Missionen zu anderen Planeten des
Sonnensystems und zur Erforschung des Alls auf den Weg
gebracht.