Geweckt wurde die Crew der Atlantis mit dem Lied "All
Star" der Band "Smash Mouth". Wie der Statusreport der NASA
verrät, geschah dieses auf Wunsch des Bodenteams als Gruß an die beiden
Crewmitglieder, die heute den sechsten Weltraumspaziergang im Rahmen des
Baus der Internationalen Raumstation ISS unternehmen und den 50.
Weltraumspaziergang in der Geschichte der Space Shuttle-Flüge.
Hauptaufgabe des Ausflugs ins All ist es, einen Masten mit einem
Magnetometer am russischen Servicemodul Zvezda anzubringen. Das
Magnetometer dient dem Computer des Moduls als Orientierungshilfe, in dem
es aus gemessenen Daten des Erdmagnetfeldes errechnet, in welcher Lage
sich die Station gerade in Bezug auf die Erde befindet. Dies soll helfen,
den Treibstoffverbrauch zur Ausrichtung der ISS zu minimieren.
Bei ihrer Arbeit brachen die beiden Raumfahrer einen kleinen Rekord:
Mit dem Lastarm der Raumfähre wurden sie etwa 15 Meter über die
Ladebucht des Shuttles gehievt und mussten sich dann an Griffen an
den ISS-Modulen zu dem Punkt hangeln, an dem das Magnetometer angebracht
werden soll. Dabei waren sie über 30 Meter von der Atlantis entfernt
- weiter hatte sich bisher noch nie ein Astronaut vom Space Shuttle
entfernt.
Zweite Aufgabe des Weltraumspaziergangs ist das Verbinden zahlreicher
Kabel zwischen dem Zvezda und Zarya-Modul. Einige der
Kabelverbindungen sind wichtig für die nächste Mission zur ISS, bei dem
ein amerikanisches Solarzellen-Array angebracht werden soll. Die
Kabelverbindungen erlauben, dass auch die beiden russischen Module davon
profitieren - ein gerechter Ausgleich für die Tatsache, dass die
amerikanischen Solarzellen einen Schatten auf Teile der russischen
Solarzellen-Arrays werfen werden.
Nach Ende des Weltraumspaziergangs und der üblichen achtstündigen
Ruheperiode wird die Besatzung der Atlantis in der kommenden Nacht
die Luken zur ISS öffnen und mit der weiteren Ausrüstung der Station
beginnen. Die erste permanente Besatzung soll Ende Oktober zum Außenposten der Erde
starten.