Arianespace setzt bei ihren Angeboten im
Satelliten-Startgeschäft nicht allein auf die neue Ariane 5 oder
die alternde Ariane 4: In einem unlängst veröffentlichten
Strategiepapier stellte die Firma ihre zukünftige Raketenfamilie vor, zu
der neben der Ariane 5 auch die russische Soyuz- und Rockot-Raketen
gehören. Außerdem wurde der für den 25. Juli geplante Flug einer Ariane
5 auf den September verschoben.
Wichtigste Mitglied der Raketenfamilie der europäische Weltraumfirma
wird natürlich die Ariane 5 werden. Dabei soll sich die Nutzlast,
die die europäische Großrakete in einen geostationären Orbit
transportieren kann, bis zum Jahr 2005 nahezu verdoppeln und zwölf Tonnen
erreichen. Damit, so Arianespace, sei man der internationalen
Konkurrenz mindestens zwei Jahre voraus. Ariane 5 soll zudem die Ariane
4 ablösen, die seit 1988 im Einsatz ist. Es sei zunehmende
schwieriger mit diesem Raketentyp die Anforderungen der Kunden zu
erfüllen, so Arianespace. Bis zum Jahr 2003 sollen aber noch
insgesamt 23 Ariane 4-Starts durchgeführt werden.
Durch das 1999 gegründete europäisch/russische Joint-Venture Starsem
will Arianespace mit der neuen Soyuz ST Starts für die
Firmen anbieten, die die volle Kapazität der Ariane 5 nicht
benötigen. Soyuz ST soll ab 2001 einsatzbereit sein und wird über
ein neues digitales Flugkontrollsystem verfügen, dass eine präzisere
Steuerung der Rakete ermöglicht. Die Starts sollen weiterhin vom
Weltraumbahnhof Baikonur aus erfolgen. Drittes Familienmitglied
wird zukünftig die russische Rokot-Rakete sein, die geeignet ist,
Satelliten in erdnahe Orbits zu bringen. Sie sollen zunächst vom
Weltraumbahnhof Plesetsk und später von Baikonur aus
gestartet werden.
Arianespace gab außerdem die Verschiebung des eigentlich für
den 25. Juli vorgesehenen Starts einer Ariane 5-Rakete bekannt.
Ursache war ein Problem im Höhenkontrollsystem, das beim Test einer
Erweiterung der Ariane 5 aufgetaucht ist. Da die Rakete, die Ende
Juli starten sollte, über ein ähnliches System verfügt, war entscheiden
worden, den Start vorsichtshalber zu verschieben. Er ist nun in der ersten
Septemberhälfte geplant. Als nächstes wird nun am 11. August eine Ariane
4 starten.