Die NASA beteiligt sich an der Entwicklung eines neuartigen
Antriebs, der die Reisezeit zum Mars um die Hälfte verkürzen könnte.
Chefentwickler ist ein NASA-Astronaut.
Die
Vorteile eines leistungsfähigeren Antriebs liegen auf der Hand: Statt der
bisher sieben bis acht Monate dauernden Reise, wären Astronauten nur noch
rund drei Monate lang schädlicher kosmischer Strahlung ausgesetzt und
müssten sich mit den Folgen von Schwerelosigkeit auf den menschlichen
Körper auseinandersetzen. Der neuartige Antrieb trägt den Namen Variable
Specific Impulse Magnetoplasma Rocket (VASIMR) und wird am Johnson's
Advanced Space Propulsion Laboratory entwickelt. Leiter des Labors ist
NASA-Astronaut und Plasmaphysiker Franklin Chang-Diaz, der seit 1979 an
VASIMR arbeitet.
Plasma ist ionisiertes (also elektrisch geladenes) Gas, das aus Atomen
besteht, die einige ihrer Elektronen verloren haben. Das extrem heiße Gas
ist nur dank seiner Leitfähigkeit zu bändigen, denn so gelingt es, es
durch bestimmte Magnetfelder zu bündeln und zu beschleunigen. Der
VASIMR-Antrieb besteht im Prinzip aus drei Stufen: Erst wird Gas
ionisiert, dann erhitzt und in der letzten Stufe gebündelt und
kontrolliert ausgestoßen.
Eine Reise mit einem durch VASIMR angetriebenen Raumschiff würde sich
deutlich von der Reise mit einem konventionellen Raumschiff unterscheiden:
Während der ersten Hälfte der Reise würde das Raumschiff beschleunigen
und während des zweiten Teils abbremsen. Bisher folgte auf eine recht
kurze Beschleunigungsphase eine lange im wesentlichen antriebslose
Periode.