Die NASA will heute versuchen ein defektes Bauteil im Antriebssystem
der Raumfähre Atlantis auszutauschen, das unter anderem zur
Steuerung des Shuttles benötigt wird. Um den Starttermin einhalten
zu können, soll die Reparatur direkt an der Startrampe durchgeführt
werden.
Lange kann die Raumfähre Atlantis nicht mehr am Boden bleiben,
ohne die gesamte Mission zu verzögern: Der für den Ostermontag
vorgesehene Start darf nur noch um maximal zwei Tage verschoben werden, um
nicht andere geplante Starts zu behindern. Um die ganze Mission nicht in
den Mai verschieben zu müssen, will die NASA erstmals versuchen, einen
sogenannten Power Drive Unit (PDU) im hinteren Teil der Raumfähre
direkt an der Startrampe auszutauschen.
Bei einem dieser PDUs war kurz nach Bestätigung des zur Zeit gültigen
Starttermins ein zu hoher Druck gemessen worden. Im Laufe der letzten Tage
wurde deutlich, dass ein Start erst nach Austausch dieses Bauteils
möglich sein würde, dass für die Steuerung und zur
Geschwindigkeitsbeeinflussung des Shuttles verwendet wird.
Zunächst war sogar befürchtet worden, dass sich der Flug der Atlantis
bis Mitte Mai hin verzögern wird.
Um Zeit zu sparen, soll die Raumfähre nun nicht im Montagegebäude,
sondern direkt auf der Startrampe repariert werden. Dazu wurde am
Wochenende ein baugleiches PDU aus der Columbia ausgebaut und zur
Startrampe 39A gebracht. Dort soll heute mit dem Einbau des neuen Teils
begonnen werden. Für morgen ist die Herstellung aller elektrischen und
mechanischen Verbindungen geplant, bis Sonntag soll das neue Bauteil
getestet werden.
Läuft alles nach Plan, sieht die NASA keinen Grund, den Starttermin
noch einmal zu verschieben. Die Atlantis soll insgesamt sechs Tage an die
Internationale Raumstation (ISS) angedockt bleiben, wo Reparatur- und
Wartungsarbeiten durchgeführt werden sollen.