Im Rahmen des Hubble-Heritage-Programms veröffentlichte
das Space Telescope Science Institute (STScI) gestern eine Aufnahme
der Galaxie NGC 4214. In ihr kann man die unterschiedlichsten Phasen im
Leben eines Stern studieren. Am spektakulärsten erscheint dabei ein
riesiger Sternhaufen aus Hunderten massereicher Sterne.
Hubble-Aufnahme der Galaxie NGC 4214 Foto: NASA und das Hubble Heritage Team
(STScI) |
Die Bilder von NGC 4214 wurden vom Hubble-Weltraumteleskop im Juli
1997 aufgenommen und nun im Rahmen des Hubble Heritage Projektes
veröffentlicht. Die Aufnahme zeigt eine etwa 13 Millionen
Lichtjahre von der Erde entfernte Galaxie, in der gerade neue Sterne aus
Staub und Gas entstehen. Diese neugeborenen Sterne wiederum bilden kleine
Sternhaufen - ein Phänomen, das man fast immer in sogenannten
Sternentstehungsgebieten findet.
Die meisten Objekte auf der Aufnahme sind schwachleuchtende Sterne, die
vermutlich relativ alt sind und darauf hindeuten, dass schon seit
Milliarden Jahren Sterne in dieser Galaxie entstehen. Dominiert wird das
Bild allerdings von Gaswolken, die die jungen Sternhaufen umgeben. Die
jüngsten von ihnen finden sich in der rechten unteren Ecke des Bildes.
Durch die starke ultraviolette Strahlung der gerade neu entstandenen
Sterne, leuchten die Gaswolken so hell. Junge Sterne erscheinen wegen
ihrer hohen Temperatur von mehreren 10.000 Grad Celsius in einer weißen
bis blauen Farbe.
Das spektakulärste Objekt in NGC 4214 liegt fast in der Mitte der
Galaxie: ein Haufen von Hunderten massereicher blauer Sterne. Jeder dieser
Sterne dürfte allein rund 10.000 mal heller als unsere Sonne sein. Die
Wissenschaftler vermuten, dass die massereichsten Sterne in diesem Haufen
bald ihr Leben beenden und als Supernova explodieren werden.
Wenn im Zentrum dieses Haufens keine ausreichende Gasmenge mehr
vorhanden ist, werden keine neuen Sterne mehr in ihm geboren werden. Die
massereichen Sterne werde nach und nach als Supernova explodieren. Doch
während ein Haufen in der Galaxie langsam verlöscht, dürfte sich an
einer anderen Stelle schon wieder so viel Gas gesammelt haben, dass eine
neue Generation von Sternen entstehen kann.