Mit spontanem Applaus beglückwünschte sich das
Team der NASA Deep Space 1 Mission selbst, als ihre Raumsonde
auch die letzte Aufgabe meisterhaft erfüllte: den automatischen
Vorbeiflug am Asteroiden Braille. Dabei begann der Tag mit
einer Panne. Die Sonde, mit der die amerikanische Raumfahrtbehörde
neue Technologien testen will, hatte sich kurz vor dem geplanten
Manöver in den sogenannten Sicherheitsmodus geschaltet.
Mit dem gelungenen Vorbeiflug an Braille - bisher unter
dem Namen 1992 KD bekannt - wurden mit der Deep Space 1 Mission
100 Prozent der gesetzten Ziele erfüllt: Alle neuen zwölf
Technologien an Bord der Sonde wurden erfolgreich getestet. Und
mit dem Rendezvous von DS1 mit dem Asteroiden, konnte auch das autonome
Navigationssystem der Sonde, AutoNav, seine Leistungsfähigkeit
unter Beweis stellen.
Dabei war der Erfolg dieses Manövers zunächst recht fraglich,
hatte die Sonde sich doch nur wenige Stunden vor dem geplanten Vorbeiflug
an Braille wegen eines kleinen Softwarefehlers in einen Sicherheitsmodus
geschaltet. Dabei stoppt die Sonde alle nicht lebenswichtigen Aktivitäten,
richtet sich zur Sonne aus und wartet auf Befehle von der Erde.
"Das war der stressigste Tag der ganzen Mission", äußerte
sich Dr. Marc Rayman, Chefingenieur der Mission. "Die letzten
16 Stunden vor dem Vorbeiflug waren wirklich aufregend: Erst der
Sicherheitsmodus, den wir erfolgreich wieder aufheben konnten und
schließlich noch die nötige Kurskorrektur für das
Rendezvous."
In den nächsten Tagen sollen nun die Daten, die DS1 bei seinem
Rendezvous mit Braille gesammelt hat, ausgewertet werden.
Und die dürften weitere Überraschungen bergen, ist doch
von dem Asteroiden so gut wie nichts bekannt - außer, daß
er wohl einen Durchmesser von ein bis fünf Kilometer hat. Bald
dürfte einiges mehr bekannt sein: Die Sonde raste
mit 56.000 Kilometern pro Stunde in nur 15 Kilometern Abstand an
Braille vorbei.
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