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Forschung

Sternenstaub auf Meeresgrund?
von Stefan Deiters
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14. Juli 1999

Physiker, Astrophysiker und ein Geologe machten auf dem Meeresboden eine überraschende Entdeckung: Sie fanden ein auf der Erde äußerst selten vorkommendes Eisen-Isotop. Mögliche Erklärung für den Fund: Das Material stammt nicht aus unserem Sonnensystem.

Daß wir alle irgendwie aus Sternenstaub bestehen, ist eine nicht ganz neue Erkenntnis der Wissenschaft. Und so trägt jeder in gewisser Weise Material in sich, das vor vielen Milliarden Jahren einmal in einem weit entfernten Stern entstanden ist. Trotzdem ist die direkte Entdeckung des auf der Erde fast gar nicht vorkommenden Eisen-Isotops Fe-60 in der Tiefsee eine Überraschung, ließe sie möglicherweise den Schluß zu, daß es einmal eine Supernova-Explosion in der Nähe unseres Sonnensystems gab.

Die Entdeckung des "fremden" Materials am Meeresgrund ist nur äußerst ausgefeilten Meßmethoden zu verdanken, die das Team aus Wissenschaftlern der Universität München, des Max-Planck-Instituts für Astrophysik in Garching und eines Geologen der Universität Kiel anwandten. In einer Tiefseemangankruste auf dem Boden des Pazifischen Ozeans spürten sie eine winzige Konzentration der Fe-60-Atome auf: Sie fanden ein Fe-60-Atom unter einer Billiarde Eisenatomen.

Fe-60 ist ein sehr langlebiges Eisen-Isotop mit einer Halbwertszeit von 1,5 Milliarden Jahren. Der Fundort, eine Mangankruste, ist bekannt als erdgeschichtlicher "Speicher", wächst die aus Mineralverbindungen bestehende Schicht doch nur um rund 2 Millimeter pro eine Millionen Jahre.

Als Quelle des Fe-60 vermuten die Wissenschaftler eine Supernova-Explosion eines Sternes, bei der dieses Isotop in recht großen Mengen entstehen sollte. Da bei solchen gewaltigen Explosionen viel Material in den interstellaren Raum gelangt, könnte auf diese Weise das Fe-60 auf die Erde gekommen sein. Andere bekannte Quellen für Fe-60 erzeugen das Isotop nicht in ausreichender Menge, um den Fund auf dem Meeresgrund erklären zu können.

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