Dem Hubble-Weltraumteleskop (HST) gelang unlängst ein besonderes Bild: Die
Aufnahme des Nebels NGC 3603 zeigt gleich mehrere Stadien, die ein Stern im Laufe seines
Lebens durchlaufen kann: Von den Anfängen der Sternentstehung bis hin zum entwickelten
blauen Überriesen.
Hubble-Aufnahme von NGC 3603. Foto Wolfgang Brandner (JPL/IPAC), Eva K.
Grebel (Univ. Washington), You-Hua Chu (Univ. Illinois) und NASA |
Dieser blaue Überriese mit Namen "Sher 25" ist links oberhalb der
Mitte des Bildes zu finden und besonders prägnant durch seine ihn umgebenden Gasring. Die
grau-blaue Farbe des Rings ist ein deutlicher Hinweis darauf, daß man es hier mit
chemisch angereichertem Material zu tun - Material aus einem Stern also, in dem schon
lange nukleare Brennprozesse ablaufen.
Links von der Mitte findet sich ein Sternhaufen, in dem gerade heftige
Sternentstehungsprozesse stattfinden. Geprägt wird dieser Haufen von sogenannten
Wolf-Rayet-Sternen und frühen O-Sternen. Die Effekte der Strahlung, die von dem
Sternhaufen ausgehen, lassen sich gut an den den Haufen umgebenden Wolken aus molekularem
Wasserstoff studieren.
Für den Anfang eines Sternenlebens stehen sogenannte Bok-Globulen, dunkle Wolken, die
man im oberen Bereich des Bildes ausmachen kann. Fernen sind links unterhalb des
Sternhaufens Objekte zu erkennen, die möglicherweise als gerade entstehende Sterne mit
Staubscheiben gedeutet werden können. Diese Staubscheiben, Proplyds genannt, gelten als
Vorstufe für die Entstehung eines Planetensystems.
So findet sich fast der gesamte Lebenszyklus eines Sterns in dieser Hubble-Aufnahme:
Von den Bog-Globulen, über die Staubscheiben bis hin zum blauen Überriesen, der schon
fast am Ende seines Lebens steht. Besonders bemerkenswert ist der Farbunterschied in
dieser Echtfarben-Aufnahme: Er macht die dramatischen Unterschiede zwischen dem Material
in der Gaswolke und dem angereicherten Material deutlich, das rund um den Überriesen zu
finden ist.
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