Das Hubble-Weltraumteleskop hat unlängst einen gewaltigen Sturm in der
nördlichen Polarregion des Mars entdeckt. Das Unwetter ist fast viermal so groß wie der
US-Bundesstaat Texas und besteht nicht etwas - wie auf dem Mars üblich - aus Staub,
sondern aus Wassereis-Wolken - ähnlich wie Sturmsysteme auf der Erde.

Das Hubble-Weltraumteleskop entdeckte Ende April einen gewaltigen Sturm in der nördlichen
Polarregion des Mars. Foto: Jim Bell (Cornell U.), Steve Lee (U.
Colorado), Mike Wolf (SSI) und NASA. |
Das jetzt von "Hubble" beobachtete System ähnelt einem
"Spiral"-Sturm, den die Viking-Sonde der NASA vor über zwanzig Jahren
entdeckte, nur war der damalige Sturm rund dreimal kleiner. So ist die Neuentdeckung das
zur Zeit größte bisher beobachtete spiralförmige Sturmsystem auf dem roten Planeten.
Die Ausmaße sind auch wahrhaft gigantisch: Das Auge des Sturms hat einen Durchmesser von
über 300 Kilometern. Das gesamte System hat in Ost-West-Richtung eine Ausdehnung von etwa
1700 Kilometer, in Nord-Süd-Richtung von rund 1400 Kilometern. Von der Größe gleicht er
damit Hurrikans auf der Erde.
Der Sturm trat in der nördlichen Hemisphäre des Mars auf, wo derzeit gerade Sommer
und das Kohlendioxid-Eis der Polarkappe vollständig geschmolzen ist. Nur noch die
darunter liegende Wassereiskappe ist übrig. Auch der von der Viking-Sonde entdeckte Sturm
wurde während des Sommers in dieser Region beobachtet. Die Wissenschaftler vermuten
daher, daß diese sonst seltene Art von Stürmen typisch für diese Jahreszeit und diese
Region ist. Auch in den Polarregionen der Erde wurden schon ähnliche Stürme beobachtet.
Sie können zuweilen Hurrikan-Stärke erreichen.
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