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Forschung

Das Wetter auf LP944-20
von Stefan Deiters
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11. Mai 1999

Astronomen des Anglo-Australian Observatory gelangen erstmalig Wetterbeobachtungen auf einem Braunen Zwerg. Mit Hilfe des größten australischen optischen Teleskops in Siding Spring fanden sie Hinweise auf Stürme und Wolken in der Atmosphäre des Braunen Zwerges LP944-20.

Braune Zwerge sind äußerst massearme Sterne, die es nicht geschafft haben, die nuklearen Brennprozesse in ihrem Inneren zu starten. Jupiter gilt gemeinhin als ein Musterbeispiel für einen kleinen Braunen Zwerg. Obwohl diese "mißlungenen" Sterne schon seit vielen Jahren von Astronomen vorhergesagt wurden, gelang ihr gesicherter Nachweis erst vor wenigen Jahren.

Die Ähnlichkeit mit Jupiter und seinen eindrucksvollen Wolkenstrukturen legt nun auch die Suche nach Anzeichen eines Wettergeschehens in der Atmosphäre von Braunen Zwergen nahe. Durch ihre niedrige Temperatur von etwa 2000 Grad, was nur etwa einem Drittel der Sonnentemperatur entspricht, könnte es in den äußeren Regionen ihrer Atmosphäre kühl genug für wetterähnliche Phänomene sein.

"Braune Zwerge sind zu klein und zu weit entfernt, um Wolken zu erkennen", erläutert Chris Tinney vom Anglo-Australian Observatory. "Wir haben sie daher indirekt nachweisen müssen durch den Einfuß, den sie auf die Atmosphäre des Braunen Zwerges haben." Die Wissenschaftler konzentrierten sich bei ihrer Untersuchung auf einen Braunen Zwerg namens LP944-20. Unter den rund 50 bekannten Braunen Zwergen ist er einer der wenigen, der sich dank recht hoher Helligkeit und geringer Entfernung für diese Untersuchung eignet.

Dabei suchten die Astronomen nach sich ändernden Mustern in der chemischen Zusammensetzung der Atmosphäre während sich der Stern drehte. Mit einem speziellen Instrument, das am Anglo-Australian Observatory entwickelt wurde, gelang es Tinney zusammen mit Andrew Tolley von der Oxford Universität, winzige Fluktuationen im Titanoxid-Gehalt festzustellen. Dieser Stoff steht eng mit der Kondensation von chemischen Stoffen in der Atmosphäre des Braunen Zwerges in Zusammenhang.

Nachdem die Methode nun erstmalig erfolgreich angewandt wurde, wollen sich Tinney und Kollegen noch weiteren Braunen Zwergen zuwenden. Große Auswahl gibt es bei der Wahl der Beobachtungsobjekte bis heute nicht: In den nächsten Monaten sollen zunächst zwei weitere Braunen Zwergen untersucht werden.

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