Bisher waren in unserem Planetensystem drei Asteroidengürtel bekannt, die sich
alle in einem komfortablen Abstand von der Erdbahn befanden. Britische Wissenschaftler
halten jedoch, wie das Wissenschaftsmagazin Nature in seiner jüngsten Ausgabe berichtet,
zwei weitere Gürtel für möglich - einen davon in bedrohlicher Erdnähe.
Der Astronom Piazzi entdeckte am Neujahrstag 1801 mit Ceres den ersten Kleinplaneten.
Er befindet sich - mit einer ganzen Reihe von gleichartigen Objekten - in einem Gürtel
zwischen Mars und Jupiter. Doch auch an anderen Stellen in unserem Planetensystem finden
sich Vertreter dieser Kleinplaneten: So wurden im Kuiper-Belt am äußeren Ende unseres
Systems in den letzten Jahren Asteroiden entdeckt.
Mit Computersimulationen, die die Dynamik des gesamten Planetensystems verfolgen und
nach den Stellen suchen, an denen diese Asteroiden unbehelligt über Millionen Jahre ihre
Bahn um die Sonne ziehen können, wurde vor einiger Zeit eine weitere mögliche
Aufenthaltszone zwischen Neptun und Uranus ausgemacht.
In letzter Zeit wurden nun einige Asteroiden entdeckt, die sich recht nahe bei der Erde
aufhielten, was zwei Wissenschaftler der Oxford University auf die Idee brachte, mit einer
neuen Computersimulationen nach stabilen Regionen für Asteroiden zu suchen, die näher an
der Erdbahn liegen als die bisher bekannten Asteroidengürtel.
Für ihre Simulationen nutzten die Astronomen 20 PCs, die ununterbrochen über vier
Monate lang rechneten. Das Ergebnis: Es könnte noch zwei weitere Stabilitätszonen in
unserem Sonnensystem geben, in denen Asteroiden unbemerkt ihre Kreise ziehen können, ohne
von der Gravitationswirkung eines Planeten aus der Bahn geworfen zu werden - und eine
davon liegt gerade außerhalb des Erdorbits.
Die zweite Stabilitätszone liegt zwischen Merkur und der Sonne. Die Entdeckung von
Asteroiden in diesem Bereich dürfte hingegen nicht einfach sein. Für alle Fälle aber
hat man schon einen Namen für die Kleinplaneten in dieser Region: "Vulkanoiden"
siehe auch: