Die WIRE-Mission ist wissenschaftlich gescheitert. Zwar gelingt es der NASA
langsam wieder Kontrolle über den in der letzten Woche gestarteten Wide-Field Infrared
Explorer zu gewinnen, doch Freude darüber will nicht aufkommen: Der zur Kühlung des
Teleskops nötige gefrorene Wasserstoff wurde vollständig abgelassen.
"Wie sind sehr enttäuscht über den Verlust des wissenschaftlichen
WIRE-Programms", verlautete unlängst aus dem NASA-Hauptquartier. Trotzdem erwarten
die NASA-Fachleute nur eine Verzögerung bei der Gewinnung der von WIRE erwarteten
wissenschaftlichen Daten: Die meisten Messungen könnten auch mit zukünftigen Missionen
ausgeführt werden. WIRE sollte sogenannte "Starburst"-Galaxien beobachten und
eigentlich den Auftakt zum "Origins"-Programm der NASA bilden. Außerdem war
WIRE die fünfte Mission im Rahmen einer speziellen "Low Budget"-Reihe genannt
"Small Explorer" (SMEX). Die anderen vier Missionen waren erfolgreich verlaufen.
Mittlerweile gibt es bei der NASA auch eine ungefähre Vorstellung, was die Probleme
mit der Sonde verursacht hat. Die Hauptabdeckung des Teleskops hat sich, so die Hypothese,
drei Tage eher gelöst als geplant. Dadurch war der Vorratstank an gefrorenem Wasserstoff,
der zur Kühlung des Teleskops benötigt wird, dem Sonnenlicht ausgesetzt. Das Wasserstoff
erwärmte sich und verdampfte ins All. Das führte schließlich dazu, daß sich die Sonde
beständig um ihre eigene Achse drehte.
In den nächsten Tagen will das WIRE-Team versuchen, wieder vollkommene Kontrolle über
die Sonde zu gelangen, damit wenigstens die neue Technologie an Bord gründlich getestet
werden kann.
Links im WWW
siehe auch: