Für Sternenfreunde ist der Hochsommer sicherlich nicht die beste Zeit des Jahres: Wegen der kurzen Nächte muss man schon relativ lange aufbleiben, um am Nachthimmel etwas zu erkennen. Doch die Tage werden ja seit Beginn des astronomischen Sommers schon wieder kürzer und sommerliche Beobachtungsnächte haben zumindest den Vorteil, dass es draußen relativ warm ist. Zu entdecken gibt es auch einiges - siehe dazu unsere Übersicht über den Fixsternhimmel im Juli.

Die hohen Temperaturen im Sommer, daran sei auch angesichts immer wieder gestellter Fragen in unserem Bereich "Frag astronews.com" noch einmal erinnert, hat mit der Neigung der Erdachse zu tun: Diese sorgt dafür, dass die Nordhalbkugel in unserem Sommer mehr Sonnenstrahlung abbekommt als die Südhalbkugel, wo derzeit gerade Winter ist. Mit dem Abstand von der Sonne zur Erde hat es nichts zu tun – im Gegenteil: Am 4. Juli erreicht die Erde den sonnenfernsten Punkt ihrer Bahn (das Aphel) und ist dann 152 Millionen Kilometer von unserem Zentralgestirn entfernt.

Planeten

Venus ist im Juli nicht mehr so ohne weiteres am Morgenhimmel auszumachen. Unser Nachbar im All wandert im Verlauf des Monats vom Stier in die Zwillinge und dann in den Krebs. Mars, im Sternbild Stier, erscheint dafür langsam wieder am Morgenhimmel.

Auch der Gasriese Jupiter im Widder ist hauptsächlich in der zweiten Nachthälfte auszumachen. Seine Aufgangszeiten verfrühen sich allerdings im Laufe des Monats auf die Zeit vor Mitternacht. Der Ringplanet Saturn in der Jungfrau ist dafür in der ersten Nachthälfte zu sehen. Seine Untergangszeiten verschieben sich bis Ende des Monats allerdings auf die Zeit vor Mitternacht.

Sternschnuppenströme

Zum Monatsende könnte auch der Meteorschauer der Delta Aquariden sichtbar sein, deren Ausstrahlungspunkt im Sternbild Wassermann liegt. Es handelt sich aber um einen relativ unauffälligen Meteorstrom. Das Maximum wird für die ersten Stunden des 29. Juli erwartet. Fast den ganzen Juli über sind die Alpha Capricorniden mit dem Ausstrahlungspunkt im Steinbock aktiv. Experten erwarten aber nicht mehr als zehn bis zwölf Objekte pro Stunde im Maximum am 29. Juli.