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Könnte es sein, dass die meisten Vorstellungen und Annahmen zur Entstehung des
Weltalls schlicht falsch interpretiert sind?
Der Fragesteller verweist auf die Wissenschaftsgeschichte, wo man ja auch
zunächst davon ausging, dass beispielsweise die Erde den Mittelpunkt des
Universums darstellt und keine Vorstellung davon hatte, was eigentlich Sterne
genau waren. Diese historischen Vorstellungen gerieten ins Wanken, als man damit
begann, detaillierte Messungen bzw. Beobachtungen vorzunehmen, um so die eigenen
Theorien über unsere Welt zu verifizieren.
Unsere Vorstellungen über die Entstehung des Universums beruhen inzwischen
auf einer ganzen Reihe von Beobachtungen, die wiederum Theorien und Vorhersagen
aus Modellen bestätigen. Jede alternative Interpretation der Daten müsste diese
Beobachtungen auch schlüssig erklären - etwas woran viele alternative Ideen
scheitern. Hier wird oft nur ein spezieller Aspekt betrachtet, aber dann nicht
berücksichtigt, dass das neue Modell auch zahlreiche weitere Beobachtungen
erklären können muss. Die Wissenschaftsgeschichte hat gezeigt, dass "alte"
Theorien oft nicht komplett verworfen werden müssen, sondern sich in den "neuen"
Theorien als Spezialfall oder Näherung wiederfinden.
Natürlich gibt es beim aktuellen wissenschaftlichen Blick auf das Universum
und seine Entstehung noch immer zahlreiche Fragezeichen. So sucht man
beispielsweise nach der allumfassenden Theorie, die Relativitätstheorie und
Quantentheorie vereinigt. Es ist aber wahrscheinlich, dass sich unser heutiger
Blick auch irgendwie in der verbesserten Theorie wiederfinden wird.
(ds/14.
Juni
2024)
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