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Müssten sich Sterne aufgrund der Oortschen Wolke nicht
schon viel eher beeinflussen, wenn sie sich annähern?
Der Fragesteller bezieht sich auf die Antwort auf die gestrige Frage (Ich
habe ausgerechnet, dass die Sonne 25 Millionen Mal zwischen uns und Alpha
Centauri passt. Kann das stimmen?) und weist darauf hin, dass unser
Sonnensystem von der Oortschen Wolke umgeben ist, die fast bis zu einem Drittel
der Strecke zu Alpha Centauri reichen könnte. So müssten sich Sternsysteme
eigentlich sehr viel früher gegenseitig beeinflussen als durch ihre Entfernung
zu erwarten wäre.
Diese Beeinflussung geschieht allerdings im Wesentlichen durch die Masse, da
direkte Begegnungen bzw. Kollisionen von Objekten extrem selten vorkommen. Die
Masse ist aber praktisch vollständig im Stern selbst konzentriert, in der
Oortschen Wolke findet sich so wenig Masse, dass diese praktisch nicht ins
Gewicht fällt.
Trotzdem kann die Existenz der Oortschen Wolke bei Begegnungen mit anderen
Sternen von Bedeutung sein: Nähert sich nämlich, was immer wieder vorkommt, ein
anderer Stern dem Sonnensystem und fliegt in vergleichsweise geringem Abstand an
uns vorüber, kann die Gravitationskraft dieses Sterns die Objekte in der
Oortschen Wolke ablenken und ggf. sogar Richtung Sonne lenken. So könnte es im
inneren Sonnensystem zu einem erhöhten Auftreten von Kometen kommen.
(ds/17. Oktober
2023)
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