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Müsste nicht die gesamte Masse des Universums irgendwann in
einem gigantischen Schwarzen Loch vereinigt sein?
Schwarze Löcher sind keine Monster, die wie ein Staubsauger alles aufsaugen,
was sie irgendwie erreichen können. Die Sterne in unserer Galaxie beispielsweise
umkreisen das Zentrum der Milchstraße und das dortige supermassereiche Schwarze
Loch auf stabilen Bahnen, so dass man sich zunächst keine Sorgen machen muss, in
dieses zu geraten.
Allerdings verlieren die Sterne über sehr lange Zeit natürlich an Energie
(durch die Abstrahlung von Gravitationsstrahlen), so dass man vielleicht auf die
Idee kommen könnte, dass nach einer sehr langen Wartezeit doch alle Materie in
einem Schwarzen Loch landet. Man vergisst dabei jedoch die Dynamik der Sterne in
der Galaxie selbst untereinander: Wechselwirkungen zwischen diesen sollten dafür
sorgen, dass sie sich - wieder über einen langen Zeitraum - gegenseitig so
beschleunigen, dass sie irgendwann die Galaxie verlassen und sich im gesamten
Weltall verteilen. Auch dieser Prozess dauert sehr lange, allerdings nicht so
lange, wie der eingangs beschriebene. Bevor das Schwarze Loch also alle Sterne
verschlingen kann, sind diese schon längst verschwunden.
Noch ein anderer Effekt sollte verhindern, dass alle Materie in einem
Schwarzen Loch endet: Die sogenannte Hawkingstrahlung sorgt dafür, dass sich
Schwarze Löcher - wieder über sehr lange Zeiträume - praktisch verdampfen.
(ds/5.
Juli 2021)
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