Neues 1. Teleskop

Rebus

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Hallo liebe Leute,

ich bin ein blutiger Anfänger aus Berlin, der nie ein Teleskop besessen hat.

Ich bin des öfteren im Dresdner Umland, sowie auf Rügen und ich bin jedes mal frustriert:mad:, wie viele Sterne man dort mit bloßem Auge betrachten kann im Vergleich zum Berliner Himmel.

Jetzt reichts! Wenn ich speziell auf Rügen bin, bleibe ich stundenlang draußen um die Sterne zu betrachten. Ab dem neuen Jahr mit einem Teleskop:cool:.

Am liebsten würde ich DeepSky - Beobachtungen machen, ich bräuchte in jedem Fall eine GoTo - Steuerung und ich gehe davon aus, dass ein Spiegelteleskop für mich die beste Wahl wäre.

Ich bin bereit, etwa 2000,- € auszugeben.

Man findet jedoch leider so viele Angebote, dass man einem Unwissenden wie mich bestimmt leicht über den Tisch ziehen kann.

Habt Ihr Ideen, was für mich am besten in der Preislage geeignet wäre (inkl. allem Drum und Dran)?

In Punkto Sternenkarten lesen bekomme ich demnächst Privatstunden, meine Schwiegervater ist Astronomielehrer.

Für alle hilfreichen Tipps bin ich dankbar.

"Es erst einmal mit einem Aldi - Teleskop zu versuchen" - Tipp bin ich nicht dankbar, kommt nicht in Frage.

Auch wenns evtl. wie Spinnerei:eek: rüber kommt, ich habe schon immer leidenschaftlich gerne nach oben gesehen. Soweit meine Zeit das zulässt, möchte ich dies nun etwas schärfer ;)machen.

MFG
Rebus
 

galileo2609

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ich bin ein blutiger Anfänger aus Berlin, der nie ein Teleskop besessen hat.
Hallo Rebus,

erstmal eine Gegenfrage. Hast du schon mal durch ein Teleskop geschaut? Bevor du dir eines in der genannten Preisklasse beschaffst, solltest du das unbedingt einmal ausprobieren. Nicht dass dir hier Vorstellungen vorschweben, die das Gerät nicht halten kann.

Wenn du 'nur' schärfer 'Sterngucken' anstrebst, genügt vielleicht schon ein qualitativ hochwertiger Feldstecher auf einem stabilen Stativ.

Grüsse galileo2609
 

FrankSpecht

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Moin, Rebus,

also 2000,-- EUR musst du nicht gleich ausgeben!

Wenn dich vornehmlich Deepsky interessiert, dann brauchst du ein lichtstarkes Teleskop: Viel Öffnung bei kurzer Brennweite.

Du bekommst z.B. einen 15cm-Newton-Reflektor mit äquatorialer Montierung inkl. Motorsteuerung für zusammen 799,-- EUR
Link: http://www.astroshop.de/teleskope/unsere-empfehlungen/teleskope-fuer-anspruchsvolle-einsteiger-und-fortgeschrittene/exklusiv!-meade-6---newton-auf-lxd-75-mit-autostar-und-netzteil

Wobei ich nicht der Meinung bin, dass äquatoriale Montierungen einfach sind für Teleskopeinsteiger.

Deshalb solltest du dich auch mal nach Dobson-Teleskopen umschauen, z.B.
Link: http://www.teleskop-service.de/AstroTS/TSDobsons/tsdobs.htm
Link: http://www.astroshop.de/teleskope/skywatcher/dobson---newtonteleskope
Link: http://www.celestron-nexstar.de/serie_dobson/dobson.htm

Der Vorteil bei den Dobsons: Immer groß, schnell aufgebaut, preiswert!
Der Nachteil bei den Dobsons: Keine Motorsteuerung, lange Auskühlzeit (aufgrund der Größe) und, naja, halt "nur" äquatoriale Montierung (reicht aber für den Einstieg).

Aber auch diese Geräte von Celestron könnten dir entgegenkommen:
Link: http://www.celestron-nexstar.de/aktuell/ns_se.htm

Ansonsten gilt das, was galileo2609 schon gesagt hat: Vielleicht erstmal bei jemand anderem durchschauen oder mit 'nem Feldstecher anfangen.

PS: vielleicht noch ein Hinweis aus meinem eigenen Teleskopleben:
Ich habe 1980 angefangen mit einem 6cm Refraktor (äquatorial montiert, ohne Motor) von Quelle. Den habe ich 10 Jahre lang benutzt, bis ich auf ein motorisiertes 20cm-Schmidt-Cassegrain umgestiegen bin.
 
Zuletzt bearbeitet:

Nathan5111

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Hallo Rebus
Wenn ich speziell auf Rügen bin, bleibe ich stundenlang draußen um die Sterne zu betrachten.
Ich kenne das, hatte selber jahrelang den Wunsch, das Ganze mit einem Teleskop zu verfolgen, besonders nach Sommerurlaubsnächten in Jütland, der Bretagne oder auf den Kanaren im Herbst.
Ansonsten gilt das, was galileo2609 schon gesagt hat: Vielleicht erstmal bei jemand anderem durchschauen oder mit 'nem Feldstecher anfangen.
Diesen Tipp habe ich genutzt, und ich war eigentlich sehr enttäuscht. Gut, es werden 'ein paar mehr Sterne', aber sie bleiben kleine, weiße Punkte. Nichts mehr von dem Zauber des gesamten Firmaments mit den vielen 'funkelnden' Sternen, den man mit bloßem Auge genießen kann.
Dazu gibt es wirklich schöne Aufnahmen in Kalendern und vor allem im Internet, die man mit einer 'Amateurausrüstung' niemals erreichen kann.

Dies ist mein ganz subjektiver Eindruck.
Nathan
 

Rebus

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Hallo Leute,


vielen Dank für eure Antworten, auf die ich jetzt eingehen möchte.

1. Galileo2609 (schläfst du auch ab und zu:confused:? Du bist ja überall präsent.)
Ehrlich, durch ein Teleskop habe ich noch nicht geschaut.
Ein Feldstecher würde mich wahrscheinlich eher frustrieren aufgrund der entgangenen Bilder.
Deshalb: Jupiter sehen sehr gerne, andere Objekte wie Nebel oder Galaxien auch sehr gerne.

2. FrankSpecht
Ein Dobson eher nicht, ich bin nicht gerade ein Feinmotoriker.
Die Celestron NexStar SE - Reihe sieht interessant aus, jedoch bin ich mir über Qualität / Preis-Leistung nicht sicher.
Das hier würde mir auch gefallen, jedoch bin ich mir mit der Größe und dem Aufbau nicht sicher über die Eignung für mich. Hast du da Ahnung?
Ach ja, Fotografie wäre auch Interessant

Kurzum: Grobmotoriker, ohne Geduld, ohne viel Zeit, aber mit ein bisschen Kleingeld um das (soweit möglich) durch Technik auszugleichen.

3. Nathan5111
Ich war mal in Tansania, dieser Himmel lässt einen wirklich nicht mehr los.

Aber im Gegensatz zu Berlin sind die genannten Orte schon fast wie ein Blick durch das Hubble:eek:.

Vielen Dank nochmals für die Antworten.

MFG
Rebus
 

FrankSpecht

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Moin, Rebus,
Kurzum: Grobmotoriker, ohne Geduld, ohne viel Zeit, aber mit ein bisschen Kleingeld um das (soweit möglich) durch Technik auszugleichen.
Ganz ehrlich?
Dann würde ich dir fast von einem Teleskop abraten. Denn da braucht's schon ein wenig Geduld, das Beobachten zu erlernen.
Die Feinmotorik brauchst du, um im Dunkeln sicher ein Okular zu wechseln oder eine Kamera zu verwenden.
Und Zeit braucht's bei diesem Hobby sowieso - gilt für jedes Hobby, denke ich.

Zu dem 8"-Newton auf der LXD75 kann ich nicht viel sagen außer, dass mir die Montierung für die 8"-Optik leicht unterdimensioniert erscheint.
 

Rebus

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Guten Abend Herr FrankSpecht,


nehmen Sie mich nicht zu wörtlich.

Meine Motorik reicht, um eine Zigarette ohne Unfall anzustecken:rolleyes:.
Allerdings wäre ich als Uhrmacher hoffnungslos am Ende.

Zeitlich habe ich durchaus Schwierigkeiten, aber dank meinen Schlafstörungen sollte ich gelegentlich ein paar Stunden aufwenden können (vielleicht macht ja sogar mein Sohn demnächst mit).

Also: Okular - wechseln sollte gehen, Justierung sollte die GoTo machen können.

Evtl. eine Ahnung von diesem Gerät???

Wie gesagt, ich bin für jeden Hinweis dankbar der mich vielleicht in die richtige Richtung schubst.

MFG
Rebus
 

galileo2609

Registriertes Mitglied
Hallo Rebus,
1. Galileo2609 (schläfst du auch ab und zu:confused:? Du bist ja überall präsent.)
geht schon! :)

Ehrlich, durch ein Teleskop habe ich noch nicht geschaut.
Ein Feldstecher würde mich wahrscheinlich eher frustrieren aufgrund der entgangenen Bilder.
Deshalb: Jupiter sehen sehr gerne, andere Objekte wie Nebel oder Galaxien auch sehr gerne. [...]

Ach ja, Fotografie wäre auch Interessant
Ich würde an deiner Stelle den Feldstecher nicht so gering achten. Vor allem nicht im Vergleich zu einem Amateurteleskop. Vom Gesichtsfeld her ist der nämlich unvergleichlich. Ich würde an deiner Stelle wirklich mal einen Probeblick durch ein Teleskop werfen, bevor du später enttäuscht bist.

Das mit den 'Bildern' ist auch so eine Sache. Für viele Galaxien oder Nebel kommt's nicht nur auf die Vergrösserung an, sondern auch auf die Lichtsammelleistung.
Fotografie ist da ein gutes Stichwort. Da schafft man schöne Ergebnisse schon mit einer normalen Spiegelreflex und Normalobjektiv. Aber die professionellen Bodenteleskope oder das Hubble können's dann immer noch besser. Um dir mal eine Vorstellung zu geben, Andromeda kennst du wahrscheinlich. Wie die sich am Himmel wirklich darstellt zeigt schön dieses Komposit einer Langszeitaufnahme und dem Mond: 'Moon Over Andromeda'. Und jetzt vergleich das mal mit einem Probeblick durch ein Amateurteleskop.

Versteh mich nicht falsch. Ich will dir dein Teleskop garantiert nicht ausreden, sondern nur ggf. vorhandene falsche Erwartungen korrigieren.

Grüsse galileo2609
 

FrankSpecht

Registriertes Mitglied
Moin,
Justierung sollte die GoTo machen können.
Nein! Ein GoTo justiert nicht, sondern fährt ein Objekt an. Unter Justierung versteht man die Einstellung eines Objektivs (per Stellschrauben), nicht die eines Objekts.

Evtl. eine Ahnung von diesem Gerät???
Mehr oder weniger. Die Optik hatte ich selber und kann sagen, damit gehen bessere Bilder (fotografisch, wohlgemerkt!!), als auf der Seite abgebildet.
Ich hatte die Optik (C8) auf 'ner parallaktischen Montierung (Vixen GP) und solche Bilder mit gemacht:
http://astronomy.rainbow-serpent.de/

Auch ansonsten denke ich, kein schlechtes Teil. Aber ich - wie galileo2609 - erinnern, dass das, was du durch ein Teleskop siehst, niemals das ist, was du auf Astrofotografien siehst!!
Ein preiswerter Feldstecher tut's da für den Anfang wirklich auch. Gerade wenn man sich z.B. die Offenen Sternhaufen (Plejaden, Praesepe, M35,36, etc.) reinziehen will.
In dieser Hinsicht gehe ich z.B. nicht konform mit nathan5111, denn gerade der Blick durch einen Feldstecher (sagen wir 7x50) ist erheblich größer als die Wahrnehmung mit bloßem Auge. Es sei denn, man beschränkt sich auf die Milchstraße als Ganzes.
 

achim58

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Hallo Rebus,

als "erfahrener Anfänger" kann ich deine Absicht nachvollziehen. Bei einem Qualität / Preis-Leistung - Kompromiss bleiben, vor allem, wenn man nicht sieht, was man erhofft, auch Zweifel am Gerät, also: egal was für ein Gerät, der Hauptspiegel sollte einen zugesicherten Qualitätsnachweis haben. Wenn nicht, dann im Club von Erfahrenen angucken lassen, Tests z.B. mit Ronchi-Gitter usw..
Meine kleinen Erfolge stellen sich erst IM Lernprozess ein.

Viel Glück -bei der Wahl der Qual,

Achim
 
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