Diskussionskultur

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TomS

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... ich glaube diese Strategie geht nicht auf: Die AfD ist mit ihrer Sprache recht nah daran, wie einige Leute am Stammtisch reden. Diese Leute wollen, dass über die Probleme geredet wird und sehen diese Nazi-Diskussionen als Ablenkung und teilweise als Diffamierung ihrer selbst.
Letzteres mag sein.

Die Frage ist doch, ob ich den Geist wieder in Flasche kriege, wenn er mal draußen ist. Wenn ich so zurückschaue, dann war eine Kombination aus an den Wählern orientierter Sachpolitik und klarer Ablehnung radikaler Positionen der bessere Weg.

Das ist natürlich eine legitime Position, ich halte sie allerdings nicht für klug. Damit dass ich sie als nicht klug bezeichne, entschuldige ich aber mitnichten Verfehlungen auf der anderen Seite.
Das ist natürlich deine Meinung, und ich denke nicht, dass wir das quantitativ bewerten können.

Setzen wir mal voraus, dass das extremistische Wählerpotential gering ist und bleibt, insbs. weil uns eine vernünftige Sachpolitik gelingt. Dann sehe ich keinen Grund für eine Kompromiss mit radikalen Kräften. Der Kompromiss ist also immer ein Einknicken vor einem dieser beiden Probleme - extremistisches Potential oder Sachpolitik. An dem extremistischen Wählerpotential kann ich zunächst nichts ändern; über Sachpolitik evtl. mittelfristig. Der Kompromiss würde es mit Sicherheit stärken, denn die Leute wurden ja in ihrer Sichtweise bestätigt. In der Sachpolitik kann ich etwas ändern - wenn nicht, ist sowieso Hopfen und Malz verloren.

Schauen wir nochmal auf die Zahlen:

https://de.statista.com/statistik/d...ge/ergebnisse-der-afd-bei-den-landtagswahlen/

Es gibt zwei Ausreißer mit > 20%, einige Bundesländer mit 10 - 12%, einige mit 5 - 10%. Einen generell steigenden Trend kann man wohl nicht erkennen, bisher ist die Partei - insbs. mit dem ggw. Spitzenpersonal - ja erst einmal bei Wahlen angetreten Gehen wir weiterhin davon aus, dass etliche der AFD-Wähler keine Nazis sind und diesen nicht nahe stehen, d.h. dass sie die AFD trotz und nicht wegen Höcke (u.a) wählen. Dann kann ich - ohne Kompromisse mit der AFD als Organisation einzugehen - Sachpolitik betreiben, die diese Wähler auch wieder an andere Parteien bindet. Gehen wir weiter davon aus, dass einige singuläre Situationen zum Erstarken der AFD beigetragen haben - die Situation 2015 sowie die Unzufriedenheit mit der großen Koalition. Ersters ist erst mal rum, letzteres kann ich ändern.

Ich sehe keine Notwendigkeit, dass man sich an extremistische Positionen anbiedert.
 

ralfkannenberg

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Hallo Tom,

ich bin seit einigen Wochen wieder vorsichtig optimistisch, ganz konkret seit den beiden Landtagswahlen in Bayern und in Hessen. Zwar waren diese für die beiden grossen Volksparteien ein Desaster, aber der Protest hat sich nicht primär in unerwarteten Stimmgewinnen der AfD manifestiert, sondern in nicht minder unerwarteten Stimmgewinnen der Grünen. Kann man in Bayern hierfür noch die Freien Wähler, die auch ohne zu Zündeln anständig zu politisieren imstande sind, verantwortlich machen, d.h. gemässigte AfD-Wähler bevorzugen die Freien Wähler und verärgerte SPD-Wähler geben den Grünen ihre Leihstimme, so gab es dieses "Ventil" in Hessen nicht.

Allerdings stellt sich die Frage, ob dieser Trend nur vorübergehender Natur war und eine trügerische Sicherheit vor der "Verschiebung" vorgaukelt, oder ob er anhält


Ich sehe keine Notwendigkeit, dass man sich an extremistische Positionen anbiedert.
Mir ist kein Szenario bekannt, welches eine solche Notwendigkeit rechtfertigen würden.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

TomS

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... ganz konkret seit den beiden Landtagswahlen in Bayern und in Hessen ... allerdings stellt sich die Frage, ob dieser Trend nur vorübergehender Natur war und eine trügerische Sicherheit vor der "Verschiebung" vorgaukelt, oder ob er anhält
Ich sehe nicht, wie man eine Trend ableiten könnte, wenn die AFD zu einigen Landtagen zum ersten mal angetreten ist wie in Bayern, zum zweiten mal in Hessen (2103 ca. 4%) :D

Ich sehe eher regionale Besonderheiten, die sich manifestieren.

Mir ist kein Szenario bekannt, welches eine solche Notwendigkeit rechtfertigen würden.
Die Frage ist ja immer, wie man einer Radikalisierung entgegenwirken kann. Wenn es absehbar wäre, dass eine Einbindung eher extremistischer Kräfte letztlich zu einer Deeskalation führt, dann wäre das gerechtfertigt. Ich kann das in Deutschland definitiv nicht erkennen (international gibt es evtl. Beispiele).
 

ralfkannenberg

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Ich sehe nicht, wie man eine Trend ableiten könnte, wenn die AFD zu einigen Landtagen zum ersten mal angetreten ist wie in Bayern, zum zweiten mal in Hessen (2103 ca. 4%) :D
Hallo Tom,

aufgrund fehlender Vergleichswerte früherer Landtagswahlen habe ich als Vergleichswerte in "0.Näherung" das Ergebnis der Bundestagswahl sowie aktuelle Umfrageergebnisse verwendet.


Ich sehe eher regionale Besonderheiten, die sich manifestieren.
Möglich, das kann ich anhand der vorliegenden Zahlen nicht beurteilen.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Aries

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ich habe Orwell anders in Erinnerung. Kannst Du mir ein konkretes Beispiel aus "1984" oder meinetwegen aus der "Animal Farm" geben ?
Mir geht es um die Methode durch Veränderung der Sprache das Denken zu manipulieren. Konkret auf das Geschlecht bezogen gibt es da glaube ich kein Beispiel bei Orwell. Die englische Ausgangssprache kennt ja auch garkein grammatikalisches Geschlecht.

1984 schrieb:
Der Wortschatz B bestand aus Worten, die absichtlich zu politischen Zwecken gebildet worden waren, d. h. die nicht nur in jedem Fall auf einen politischen Sinn abzielten, sondern dazu bestimmt waren, den Benutzer in die gewünschte Geistesverfassung zu versetzen.
ralfkannenberg schrieb:
Was die Rechte von Minderheiten anbelangt, so gibt es gesetzliche Schutzbestimmungen für diese. Was politische Meinungsbildungen anbelangt so geht es in einer Demokratie darum, mehrheitsfähige Meinungen zu erlangen und diese dann umzusetzen. Da die AfD im Parlament sitzt ist sie an diesem Meinungsbildungsprozess angemessen beteiligt.
Es ging um alle Meinungen, die in der Minderheit sind, nicht nur um Meinungen nationaler Minderheiten. In der Mehrheitsdemokratie können diese unter Umständen dauerhaft aus dem Regierungshandeln ausgeschlossen werden. In einer Proporzdemokratie ist das nicht möglich. Demokratisch sind beide Modelle.

ralfkannenberg schrieb:
Das ist ungenau, denn der sogenannte "Zürcher Flügel" um Christoph Blocher war damals nicht eingebunden, sondern lediglich der wesentlich liberalere Berner Flügel der SVP. Tatsächlich gelangte aber die Schweizer Vereinigte Bundesversammlung zur Ansicht, dass man nach den Wahlerfolgen Blochers diesen in die politische Verantwortung nehmen müsse und hat ihn gewählt.

Da er sich nicht benommen hat wurde er dann wieder abgewählt und durch eine Parteifreundin ersetzt, worauf Blocher durchgesetzt hat, dass diese Parteikollegin aus der Partei ausgeschlossen wird. Und da der Ausschluss einer Einzelperson in dieser Form nicht vorgesehen ist, hat Blocher dafür gesorgt, dass die gesamte Kantonssektion der SVP, in der auch Eveline Widmer-Schlump Mitglied war, aus der SVP ausgeschlossen wurde, worauf auch die Berner SVP austrat und die BDP als neue Partei gegründet wurde.

Zwar versuchte Blocher ein "Comeback", jedoch setzte die Partei durch, dass zwei Kandidaten zur Auswahl standen, mit der Folge, dass die Vereinigte Bundesversammlung den anderen Kandidaten, der ebenfalls aus dem Zürcher Flügel stammte, der aber das Kollegialitätsprinzip im Gegensatz zu Blocher achtet, gewählt wurde. Nun baut Blocher seine Tochter als künftigen Bundesrat auf, auch wenn diese (wie früher auch Blocher selber) damit kokettiert, dass sie kein Interesse am Amt habe.
Interessant, Danke für diesen genaueren Einblick.

zu diesem Disput eine Frage: wird Deine Aussage dadurch richtig, dass Du Dich der konkreten Diskussion verweigerst, oder wird sie eher dadurch richtig, indem Du die genannten Einwände reflektierst und in Deine Meinungsbildung integrierst ?
Ich verstehe die Frage ehrlich gesagt nicht. Welche Aussage meinst Du?
 

TomS

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Es ging um alle Meinungen, die in der Minderheit sind, nicht nur um Meinungen nationaler Minderheiten. In der Mehrheitsdemokratie können diese unter Umständen dauerhaft aus dem Regierungshandeln ausgeschlossen werden. In einer Proporzdemokratie ist das nicht möglich. Demokratisch sind beide Modelle.
Ich kann zur Proporzdemokratie jetzt nichts sagen - habe mich noch damit befasst.

Ich bin nur irritiert, wenn eine Diskussion bzgl. eines Eingriffs in ein funktionierendes demokratisches System gestartet wird, und der Anlass die Berücksichtigung von in Teilen antidemokratischen Kräften ist.
 

astrofreund

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Danke für den Hinweis auf diesen Artikel - bedrückend, und leider nur zu war

Der Artikel endet mir einer optimistischen Feststellung. Die Verteidiger der Demokratie werden aktiver und zahlreicher. Diese Diskussion bestätigt das. Vielen Dank an alle so geduldig und ausdauernd den Humanismus und Frieden verteidigenden Diskutanten.

Gruß Astrofreund
 
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TomS

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Der Artikel endet mir einer optimistischen Feststellung. Die Verteidiger der Demokratie werden aktiver und zahlreicher. Diese Diskussion bestätigt das. Vielen Dank an alle so geduldig und ausdauernd den Humanismus und Frieden verteidigenden Diskutanten.
Ich hoffe, einen - sehr kleinen - Beitrag leisten zu können. Wichtig ist jedenfalls, dass es auch als gesellschaftliche Aufgabe begriffen wird und man nicht nur "auf die da oben" wartet.

Demokratie bedeutet Herrschaft des Staatsvolkes.

Ach ja, und ἰδιώτης ("idiotes") steht im Altgriechischen / in der Polis für Privatperson, d.h. für jemanden, der sich aus politischen Angelegenheiten heraushielt ;-) War damals aber nicht abwertend gemeint.
 
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RPE

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Mir geht es um die Methode durch Veränderung der Sprache das Denken zu manipulieren. Konkret auf das Geschlecht bezogen gibt es da glaube ich kein Beispiel bei Orwell. Die englische Ausgangssprache kennt ja auch garkein grammatikalisches Geschlecht.

Wie wärs zur Abwechslung mal einen Rückzieher zu machen und einfach eingestehen, dass dein Orwellvergleich hier Käse war? Stattdessen immer weiter winden wie ein Aal. Das liebe ich ja ganz besonders. Wenn die heute neu erstarkten Rechten sich den Argumenten der Liberalen bedienen wollen und sie für ihre Zwecke umzudeuten versuchen. Dann ist es mir bald schon lieber, sie zitieren ihresgleichen - seien es die unsäglichen von heute oder von anno dazumal...
 

RPE

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Ach ja, und ἰδιώτης ("idiotes") steht im Altgriechischen / in der Polis für Privatperson, d.h. für jemanden, der sich aus politischen Angelegenheiten heraushielt ;-) War damals aber nicht abwertend gemeint.

Je nach angesprochener Person, kann das auch heute noch mitunter sogar aufwertend gemeint sein ;-)
 

galileo2609

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Nachdem die Agitation etwas ausruht, bringen wir noch ein paar weitere Fakten:

40 Prozent der Deutschen können sich ein autoritäres Regime vorstellen (Zeit-Online, 07.11.2018)

Das ist jetzt nicht unbedingt aufregend Neues. Langzeitstudien gehen in den deutschsprachigen Ländern immer von ca. 15-30% Potenzial für rechtsextreme Einstellungen aus. Interessant sind einzelne Varianzen.
Die AfD ist in Deutschland auch nicht die erste rechtsextreme Partei, die in den Parlamenten Fuss fasst. Aktuell aber durchaus erdrutschartig. Zu Beginn der Republik gab es da die diversen unmittelbaren Nachfolger der NSDAP. Im Verlauf der Zeit die eine oder andere weitere Reinkarnation. NPD, DVU, Republikaner, Schill-Partei. Manche sogar in Regierungsverantwortung wie die FPÖ und weitere Spielarten des Neofaschismus in Österreich. Die SVP in der Schweiz ist in der Tat, wie es Ralf sehr eindrücklich geschildert hat, ein spezifischer kontinuärer Sonderfall, der auch mit der hier praktizierten direkten Demokratie zusammenhängt.

Der Unterschied zur stabilen Geschichte der deutschsprachigen Republiken nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ist, dass das erhebliche rechtsextreme Potenzial seine verfestigten Einstellungen wieder offensiv artikuliert, zur Schau trägt und auch eine Partei sowie eine ihr verbundene Bewegung auf den Strassen identifiziert, die sein Aufbegehren im Sinne eines klassischen revolutionären Transmissionsriemens in die Institutionen dieser Regierungen und der ihnen angeschlossenen Verwaltungen trägt.

Wie TomS richtig sagt, wir dürfen nicht auf den Widerstand der Institutionen alleine vertrauen. Der demokratische und humanistische Widerstand gegen diese autoritäre Welle muss aus der Zivilgesellschaft selbst kommen. Er kommt auch langsam in die Gänge, wie der lange Demo-Sommer 2018 gezeigt hat. (Im übrigen nicht von oben verordnet wie Wagenknechts Chimäre #aufstehen mit den übelerregenden Querfrontbezügen.)

Es ist defintiv zu kurzsichtig, in Bezug auf Deutschland das Erstarken des Rechtsextremismus allein auf die angeschlossenen ostdeutschen Bundesländer zu richten. Auch wenn dort historisch Staat, Staatspartei und Volk per definitionem als antifaschistisch heilig gesprochen wurden, gab es nie eine nur im Ansatz stattgefundene Entnazifizierung. Der Antisemitismus und Rechtsextremismus blieben in der DDR virulent und mit der Staatsideologie opportun verbunden, zumindest ungesühnt. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs war es aber insbesondere ein Westexport bekannter und neuer Rechtsextremisten (Höcke etc.), die in den neuen Bundesländern Beute und ungestörte Agitation witterten und erfolgreich umsetzten. Die Folgen sind bekannt. Ebenfalls das Versagen der ostdeutschen Landesregierungen und der staatstragenden Institutionen (Polizei, Justiz, Nachrichtendienste).

Was einige Jahre durch die SED-Nachfolgepartei in Proteststimmensammlerei gedeckelt werden konnte, bricht nun seit mehreren Jahren enthemmt auf (s.o.).
Nichts wirklich Neues, aber vielleicht noch einmal ein paar Ansätze für eine weitere fruchtbare und aufgeklärte Diskussion.

Grüsse galileo2609
 
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Bernhard

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Welcher der folgenden Sätze ist nicht explizit nationalsozialistisch, rasistisch, volksverhetzend?
[FONT=&]
[/FONT]
"Das große Problem ist, dass Hitler als absolut böse dargestellt wird. Aber selbstverständlich wissen wir, dass es in der Geschichte kein Schwarz und Weiß gibt." (Björn Höcke)

"Ich gehe nicht davon aus, dass man jedes einzelne NPD-Mitglied als extremistisch einstufen kann." (Björn Höcke, Partei-und Fraktionsvorsitzender AfD Thüringen)

"Ich will, dass Deutschland nicht nur eine tausendjährige Vergangenheit hat. Ich will, dass Deutschland auch eine tausendjährige Zukunft hat." (Björn Höcke)

"Im 21. Jahrhundert trifft der lebensbejahende afrikanische Ausbreitungstyp auf den selbstverneinenden europäischen Platzhaltertyp." (Björn Höcke über Asylbewerber aus Afrika)

Die deutsche Volksgemeinschaft leide "unter einem Befall von Schmarotzern und Parasiten", welche dem deutschen Volk "das Fleisch von den Knochen fressen" (Peter Boehringer)

"Vermischung", "Umvolkung" "Volkstod" (Peter Boehringer über die Flüchtlingskrise und ihre Folgen)

"Die einzige Partei, die immer entschlossen zu Deutschland gestanden hat" (Jens Maier, sächsischer Bundestagsabgeordneter, über die NPD)

"Ladet sie mal ins Eichsfeld ein, und sagt ihr dann, was spezifisch deutsche Kultur ist. Danach kommt sie hier nie wieder her, und wir werden sie dann auch, Gott sei Dank, in Anatolien entsorgen können." (Bundestags-Spitzenkandidat Alexander Gauland über die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoguz)
Damit stellt sich dann aber auch die Folgefrage, welche Konsequenzen aus so einer Erkenntnis zu ziehen sind. Es würde sich damit ja um Straftaten handeln.
 

ralfkannenberg

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Ich verstehe die Frage ehrlich gesagt nicht. Welche Aussage meinst Du?
Hallo Aries,

hier bin ich Dir noch eine Antwort schuldig. Ich meine keine konkrete Aussage von Dir, sondern Deine Verweigerung, einen Einwand von galileo2609 überhaupt näher anzuschauen.

Ich hätte nach Deinen anfänglichen "Freundlichkeiten" auch das Gespäch mit Dir verweigern können, habe aber darüber hinweg gesehen, zumal diese vermutlich aus der Emotion heraus entstanden sind, und statt dessen das Gespräch zu Dir gesucht. Ich gehe keineswegs einig zu allem, was Du schreibst, aber das ist auch nicht notwendig: wichtig ist der Dialog und ich durfte Dich dabei als ergebnisoffenen und auch konstruktiv argumentierenden Gesprächspartner erleben.

Der Weg zum Konsens mag noch weit sein, aber das ist im Rahmen eines Dialoges ganz normal und mir ist es wichtig, dass insgesamt Überzeugungsarbeit geleistet wird, und zwar von allen involvierten Seiten. Hierbei ist es auch wichtig, die unterschiedlichen Meinungen, die sich aus unterschiedlichen Lebenserfahrungen heraus gebildet haben werden, kennenzulernen. Ebenso wie es mir wichtig erscheint, zu erkennen - auch das gilt für alle involvierten Seiten, wenn man ungenau argumentiert hat.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Aries

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Hallo Aries,
hier bin ich Dir noch eine Antwort schuldig. Ich meine keine konkrete Aussage von Dir, sondern Deine Verweigerung, einen Einwand von galileo2609 überhaupt näher anzuschauen.

Ich hätte nach Deinen anfänglichen "Freundlichkeiten" auch das Gespäch mit Dir verweigern können, habe aber darüber hinweg gesehen, zumal diese vermutlich aus der Emotion heraus entstanden sind, und statt dessen das Gespräch zu Dir gesucht.

Ich gehe keineswegs einig zu allem, was Du schreibst, aber das ist auch nicht notwendig: wichtig ist der Dialog und ich durfte Dich dabei als ergebnisoffenen und auch konstruktiv argumentierenden Gesprächspartner erleben.
Also dazu wie dieses Gespräch zu Stande gekommen ist, gab es ja schon zwischen Dir und "Ich" erheblich unterschiedliche Ansichten. Meines Erachtens gab es auf beiden Seiten Missverständnisse, deren Auflösung nicht wirklich gelungen ist. Ich habe das aber von Anfang an alles als halb so wild angesehen, da ich die Bereitschaft zu einer konstruktiven Diskussion als gegeben angesehen habe.

ralfkannenberg schrieb:
Der Weg zum Konsens mag noch weit sein, aber das ist im Rahmen eines Dialoges ganz normal und mir ist es wichtig, dass insgesamt Überzeugungsarbeit geleistet wird, und zwar von allen involvierten Seiten. Hierbei ist es auch wichtig, die unterschiedlichen Meinungen, die sich aus unterschiedlichen Lebenserfahrungen heraus gebildet haben werden, kennenzulernen. Ebenso wie es mir wichtig erscheint, zu erkennen - auch das gilt für alle involvierten Seiten, wenn man ungenau argumentiert hat.
Ich sehe das ähnlich. Im Gegensatz zu uns beiden sehe ich aber zwischen mir und galileo2609 keine Gesprächsgrundlage gegeben. Anfangs habe ich mit ihm noch argumentiert, dann hat er meine Beiträge für nicht diskussionsfähig erklärt und mir ein Sydrom von Inkometenzen attestiert. Auch dafür habe ich mich noch interessiert und nachgefragt. Er hat mir dann auch ein Beispiel genannt, wo ich eine These nicht belegt hatte. Den Beleg habe ich dann nachgeliefert, und darauf kam von ihm dann nur noch eine förmliche Feststellung des Kriegszustandes und Kampfansage. Ich sehe daher bei ihm keine Bereitschaft konstruktiv und erst recht nicht ergebnisoffen mit mir zu diskutieren. Warum sollte ich mir ihm meine Zeit verschwenden?
 

ralfkannenberg

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Meines Erachtens gab es auf beiden Seiten Missverständnisse, deren Auflösung nicht wirklich gelungen ist.
Hallo Aries,

tatsächlich wird das aktuell ausgesessen. Aber das kann sich ja noch ändern - möglicherweise handelt es sich dabei nur um ein ganz banales Zeitproblem. Auch bei mir ist manche Mittagspause wegen des Themas verloren gegangen und mancher Zug nach Hause (sehr zur "Freude" meiner Ehefrau) ohne mich abgefahren.


Im Gegensatz zu uns beiden sehe ich aber zwischen mir und galileo2609 keine Gesprächsgrundlage gegeben. Anfangs habe ich mit ihm noch argumentiert, dann hat er meine Beiträge für nicht diskussionsfähig erklärt und mir ein Sydrom von Inkometenzen attestiert. Auch dafür habe ich mich noch interessiert und nachgefragt. Er hat mir dann auch ein Beispiel genannt, wo ich eine These nicht belegt hatte. Den Beleg habe ich dann nachgeliefert, und darauf kam von ihm dann nur noch eine förmliche Feststellung des Kriegszustandes und Kampfansage. Ich sehe daher bei ihm keine Bereitschaft konstruktiv und erst recht nicht ergebnisoffen mit mir zu diskutieren. Warum sollte ich mir ihm meine Zeit verschwenden?
An sich ist das ganz einfach: weil er die Hintergründe bei weitem besser kennt als die meisten hier. Da kann also jeder davon profitieren.

Wenn er will.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Aries

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An sich ist das ganz einfach: weil er die Hintergründe bei weitem besser kennt als die meisten hier. Da kann also jeder davon profitieren.

Wenn er will.
Wie mir scheint, will er die Diskussion aber lieber gegen mich führen als mit mit. Ich sehe nicht, dass dabei etwas produktives bei herauskommen kann. Er scheint zwar nicht dumm zu sein, und an sich interessiere ich mich auch für die Weltsicht solcher sagen wir mal radikal linker Kräfte. Aber man erfährt da mehr, wenn man Diskussionen von ihnen untereinander verfolgt, als wenn man selbst mit ihnen diskutiert, denn in letzterem Fall kriegt man eher Propagandadarstellungen geliefert, als das, was sie wirklich denken.
 

ralfkannenberg

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Wie mir scheint, will er die Diskussion aber lieber gegen mich führen als mit mit.
Hallo Aries,

wo Du in etwa stehst ist ja nicht so schwer zu erraten. Die Frage ist somit eher die, ob Du bereit bist, Deinen derzeitigen Standpunkt zu hinterfragen oder nicht. Möglich, dass galileo2609 das in Deinem Fall für aussichtslos hält und ich das nicht für aussichtslos halte. Das aber musst Du ihn fragen. Tatsächlich fällt auch mir auf, dass Du für fast jedes Wirken eines AfD-Mitgliedes eine wohlwollende Interpretation findest. Das ist zunächst sogar sehr gut so, ich persönlich begrüsse es sehr, wenn man andere wohlwollend beurteilt; dennoch muss man natürlich irgendwann einmal eine rote Linie ziehen und sich fragen, ob das AfD-Mitglied, um das es ging, diese rote Linie überschritten hat oder nicht. Wobei wir hier gar nicht von einmaligen Ausrutschern reden, wie sie jedem mal passieren können. Wenn diese roten Linien also regelmässig überschritten werden, dann stellt sich schon die Frage, wie man mit so etwas umgeht. Wobei das auch ein Lernprozess ist, für den man erst sensibilisiert werden muss.

Ich sehe nicht, dass dabei etwas produktives bei herauskommen kann. Er scheint zwar nicht dumm zu sein, und an sich interessiere ich mich auch für die Weltsicht solcher sagen wir mal radikal linker Kräfte.
Nur weil Herr Massen Mitglieder des Koalitionspartners als linksextreme Kräfte bezeichnet hat heisst das nicht, dass Herr Maassen mit dieser Aussagen recht hätte. Zumindest hat er sie mit seinem Job bezahlt. Entsprechend ist auch galileo2609 keine "radikal linke Kraft", sondern lediglich eine klar analysierende Kraft.

Aber man erfährt da mehr, wenn man Diskussionen von ihnen untereinander verfolgt, als wenn man selbst mit ihnen diskutiert, denn in letzterem Fall kriegt man eher Propagandadarstellungen geliefert, als das, was sie wirklich denken.
Frage: sind Darstellungen, die kompetent begründet sind, "Propagandadarstellungen" ?


Freundliche Grüsse, Ralf
 

galileo2609

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Hallo Aries,
Wie mir scheint, will er die Diskussion aber lieber gegen mich führen als mit mit.
ich liebe harte Diskussionen mit Leuten, die rechts im politischen Spektrum verortet sind. Das spezifische Angebot an dich liegt vor. Muss aber auch nicht sein ...

Rekapitulieren wir noch einmal:
Es gab aber nie einen Konsens, dass humanistische Werte die einzig zulässigen Werte sind, und alle anderen bekämpft werden müssen.
Wer diesen Konsens der Demokraten und Humanisten in Frage stellt, wird Gegenwind bekommen. Das ist dir passiert. Das haben ich und andere hier kommuniziert.

Wer diesen Konsens in Frage stellt ist ein Extremist. Verbunden mit deinen smarten pro-rechtsextremen Agitationen hast du von mir eine Kampfansage bekommen. Und die steht auch!

Du windest dich bei konkreten Feststellungen und Hinterfragungen raus, wie es die smarten Rechtsextremisten der neuen europäischen Normale eben gerne versuchen. Das ist schon o.k., nur kommst du damit hier nicht durch. Auch wenn es sich bei diesem Forum nicht um einen spezifisch politisch sensibilisierten Markt der Meinungen handelt. Was auch gerade das besonders Perfide an deiner Agitation hier ist. Du suchst dir Menschen aus, die deiner widerlichen Manipulation mehrheitlich hilflos gegenüberstehen sollten.

Leider verkalkuliert. Es sind dann hier doch eine Reihe von Demokraten versammelt, die deine Angriffe auf unsere Zivilisation vehement zurückweisen werden.

Grüsse galileo2609
 
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