Studium Astrophysik -- Wann sinnvoll?

SFF-TWRiker

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Eine Bekannte überlegt, evtl. Astrophysik zu studieren.
So weit ich mich informieren konnte, kann man das nur in 3 Orten in Deutschland.
Zuerst braucht man einen Bac in Physik, um den Master in Astrophysik machen zu können.
Damit kommt man wohl nicht weit und sollte dann promovieren?
Neben Arbeitsplätzen an Unis, sicher sehr dünn gesät, blieben dann wohl noch Bereiche im Journalismus und Pädagogik, evtl auch Richtung Ingenieur?
 

Ich

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Man hat mir vor langer, langer (, langer) Zeit erzählt, dass Astrophysiker sehr gefragt seien z. B. bei Unternehmensberatungen und Banken, weil sie gelernt hätten, aus spärlichen Daten möglichst viele solide Schlüsse zu ziehen. Der Erzählende war allerdings Professor für Astrophysik, also nicht so ganz unbefangen.
 

Dgoe

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Zuerst braucht man einen Bac in Physik
Genau den Bachelor (sprich: ~ Bätschela (US), Batschela (UK)).
Den macht man aber bestimmt nicht mal eben nebenbei für gewöhnlich. Dazu gehört relativ viel Mathematik und letztlich auch Englisch. Die meisten Unis bieten auch Eignungstests an, als wie auch Vorbereitungsseminare (mehrwöchig, vor allem für Mathe).

Sollte das alles der Motivation keinen Abbruch tun, ist es sicherlich denkbar, dass während der intensiven Beschäftigung mit den vielen Aspekten über die Jahre - also während des Studiums - sich ein Interessenschwerpunkt verlagern könnte, beispielsweise von astrophysikalischen Ambitionen hin zur Materialwissenschaft oder Laseroptik...

Das heißt, dass einem im Laufe der Zeit noch viel mehr Optionen offenstehen (wollen würden könnten), ganz unabhängig der initialen Ambition.

Gruß,
Dgoe
 
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Bernhard

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Hallo Dgoe,

Genau den Bachelor (sprich: ~ Bätschela (US), Batschela (UK)).
Den macht man aber bestimmt nicht mal eben nebenbei für gewöhnlich. Dazu gehört relativ viel Mathematik und letztlich auch Englisch. Die meisten Unis bieten auch Eignungstests an, als wie auch Vorbereitungsseminare (mehrwöchig, vor allem für Mathe).
sprichst Du da aus eigener Erfahrung oder gibst Du hier nur allgemeine Informationen weiter?
 

Dgoe

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Hallo Bernhard,

das sind gesammelte Informationen, da ich mich auch für so ein Studium interessiert habe.

Gruß,
Dgoe
 

Infinity

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Als aktueller Physikstudent würde ich auch einmal gern etwas dazugeben.

Eine Bekannte überlegt, evtl. Astrophysik zu studieren.
So weit ich mich informieren konnte, kann man das nur in 3 Orten in Deutschland.
Zuerst braucht man einen Bac in Physik, um den Master in Astrophysik machen zu können.
Damit kommt man wohl nicht weit und sollte dann promovieren?

Astrophysik als eigenständiges fach kann man, wie Du richtig gesagt hast, nur an einigen Universitäten studieren. Ob das der beste Weg ist, muss letzten Endes jeder für sich selbst entscheiden. Es ist allerdings empfehlenswert, zunächst Physik zu studieren (Bachelor, dann Master). Der Vorteil liegt darin, dass Du dann eine gute, vor allem umfangreiche Basis hast, auf die Du bauen kannst. Dazu kommt, dass sich die Astrophysik in den letzten Jahren und Jahrzehnten immer wieder gewandelt hat, daher ist das, was man als Astrophysik studiert, schon nach einiger Zeit bereits wieder zum Teil überholt. Der größte Vorteil dürfte aber wohl sein, dass Du als Physiker einfach ein riesiges Feld an Berufsmöglichkeiten hast.

Wenn Du (bzw. Deine Bekannte) Astrophysiker werden möchtest, wird es wohl darauf hinauslaufen, dass Du nach Deinem Master in Physik (im Master kannst Du, je nach Universität, auch Astrophysik als Wahlpflichtfach wählen, es ist trotzdem ein Physikstudium) in Astrophysik promovieren musst.

Dazu gehört relativ viel Mathematik und letztlich auch Englisch.
Mit Englisch schlägt man sich erst im Master rum, der Bachelor ist nahezu vollständig auf Deutsch gehalten.
 

Dgoe

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Apropos,

ich habe heute einmal in meinen Linksammlungen dazu gestöbert und hier etwas zusammengestellt:




Hoffe, dass mit dem näher verlinkten Beispiel (hier Bonn) schon eine etwas detailliertere Sicht anschaulich wird. Ähnlich tief kann man natürlich auch auf anderen Uni-Websites stöbern gehen. :)

Gruß,
Dgoe



P.S.:
aus dem Thread-Link in der Liste, hier ein Zitat:
Mein Mathe-LK-Wissen war nach 4 Wochen im 1. Semester zu Ende. Dann hat der
Prof das Anfängertempo etwas angezogen (O-Ton: Sonst werden wir ja nie fertig [Smiley])
Das mag abschrecken, andererseits auch frühzeitig deutlich machen, wo der Hammer hängt (hoch).
@SFF-TWRiker: In dem Thread werden auch die vielfältigen Berufsmöglichkeiten etwas angesprochen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Dgoe

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@SFF-TWRiker:

Mir ist übrigens aufgefallen, dass in diversen TV-Reportagen relativ häufig auch mMn nette Wissenschaftlerinnen auftauchen, das wohl obsolete Bild einer früheren hauptsächlich Männerdomäne zurechtrückend.

Das dürfte zu Ambitionen verleiten können, voll okay. Man sollte als junge Dame nur ebenso nicht von veralteten Rastern ausgehen, die Frauen nur für relativ simple Tätigkeiten vorhersahen. Der Anspruch ist hoch und gleichzeitig etwas, was mMn zu den interessantesten Studienzweigen überhaupt gehört.

Gruß,
Dgoe
 
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