Neuer Gedanke
Hallo Kunibert und InterCity,
habe das PDF Dokument gerade gelesen und finde, dass es das beste ist, was ich bisher über dieses Thema gelesen habe. Der Autor hat den nötigen Abstand und ist in der Lage Neues zu denken. Vielen Dank, Kunibert, für diesen link.
Habe auch die Äusserungen von InterCity gelesen. Du stellst es so dar, als wäre die Menschheit noch nicht weit genug, um sich überhaupt eine Begegnung mit Ausserirdischen vorzustellen oder sich einen Gedankenaustausch mit ihnen zu wünschen. Dem ist entgegenzuhalten, dass schon im Mittelalter (wider besseres Wissen) geglaubt wurde, dass es auf dem Mond Bewohner gibt und noch bis ins Ende des 19. Jahrhunderts war man größtenteils davon überzeugt, dass der Mars bewohnt ist. Das Gegenteil war nicht beweisbar. Der Glaube an die Möglichkeit der Existenz von intelligenten oder sagen wir kommunikationsfähigen Wesen auf anderen Himmelskörpern ist sehr alt und überhaupt nicht behindert durch
konservatives Denken. Eher ist das Gegenteil der Fall, dass die Phantasie des Menschen die Möglichkeit von "Fremden im All" immer in Betracht gezogen hat. Dies hat seine tiefste Ursache darin, dass der Mensch von der Schöpfung her auf Geselligkeit angelegt ist. "Begegnungen" sind uns von Natur aus lieber als "Isolation". "Begegnungen" sind aufregend und bereichernd, Isolation ist fast wie tot.
Nun ein neuer Gedanke von mir: Vielleicht haben wir noch nicht die Reife uns vorzustellen, dass wir die "Einzigen" sind. Ich weiß zwar auch nicht, ob es andere intelligente Zivilisationen gibt oder nicht und ob es nur ein Entfernungsproblem ist. Aber wagen wir doch einmal den Gedanken, dass wir die einzigen sind. Stellen wir uns einmal vor bei aller SETI Forschung kommt heraus: Ja, Leben gibt es auf dem einen anderen Exoplaneten, aber nur in Form von exotischen Flora- und Faunawelten. Und selbst unter allen
detektierbaren Lebenwesen, selbst unter den hochentwickelten ist kein einziges dabei, das zu einem intellektuellen Gedankenaustausch fähig wäre, das in unserem Sinn kommunizieren könnte, noch nicht einmal die symbolhafte Bedeutung von Primzahlen verstünde, nicht zur Selbstreflexion fähig wäre, kein Todesbewußtsein hätte, kein Gewissen, kein Gottesbewußtsein, keine Wissenschaft, keine Technik, nichts. Tiere eben.
Sich vorzustellen irgendwo dort draußen gibt es Ähnliches wie uns, zwingt sich fast auf und ist viel einfacher als die Vorstellung, dass wir allein sind. Ich persönlich fände es auch sensationell, wenn wir endlich einmal ein "Signal" auffangen würden. Aber können wir es auch verkraften, wenn wir die Entdeckung machen, es gibt ausser uns niemanden? Was würden denn das bedeuten?
Gruß SirToby