Maximal erreichbare Entfernung eines Menschen im Rahmen heutiger Theorien

Wolverine79

Registriertes Mitglied
Hmm ok. Ich würde aber jedoch nicht die Erde sehen wie sie sich mit 1,6-millionenfacher Geschwindigkeit von mir fortbewegt, sondern mir würde es vorkommen, als wenn sich die Strecke zwischen Erde und der Andromeda-Galaxie verkürzen würde?
 

Ich

Registriertes Mitglied
Was du siehst ist eine andere Frage, aber in deinem Bezugssystem wäre der Abstand verkürzt und die Relativgeschwindigkeit jedes Objeks kleiner als c.
 

SRMeister

Registriertes Mitglied
und alles was von vorne auf das Raumschiff zukommt ist blauverschoben, also sämtliche Strahlung wird zu sehr gefährlicher Gammastrahlung.
Alles was hingegen von hinten kommt, wie bspw. das Bild der recht nah erscheinenden Erde, wird rotverschoben. Du bräuchtest dann also ein Radioteleskop um die Erde wahrzunehmen.
Im eigenen Raumschiff sieht hingegen noch alles normal aus.
 

julian apostata

Registriertes Mitglied
Wenn auf einem Raumschiff ein Geschwindigkeitsmesser installiert wäre, der die Geschwindigkeit relativ zur Erde anzeigt, welche Geschwindigkeit würde er denn anzeigen, wenn das Raumschiff konstant über 25 Jahre mit 1G beschleunigen würde?

Das kommt drauf an, wie der Tacho arbeitet. Mal angenommen, das Raumschiff bewegt sich entlang einer Knotenschnur (alle Lichtsekunde eine Knoten), dann würde man 26,3 Knoten pro Raumschiffsekunde messen, also 26,3*c “scheinbare Geschwindigkeit” und die errechnet sich so:

[TEX]\frac{ds}{dt'}=\frac{v}{\sqrt{1-v^2/c^2}}=g\cdot t[/TEX]

Und jetzt löst du die Gleichung nach v auf.

[TEX]v=\frac{ds}{dt}=\frac{g\cdot t}{\sqrt{1+g^2\cdot t^2/c^2 }}[/TEX]

Mit naheren Worten, jetzt misst du die Zeit, die ein Knoten braucht, um an deinem Bordfenster vorbei zu rauschen und gemäß obiger Formel werden ~ 0,99928*c ermittelt.

(g=10m/s² und die wird im Raumschiff über eine Waage gemessen)(c/g=0,95 Jahre)
 

Ich

Registriertes Mitglied
Das kommt drauf an, wie der Tacho arbeitet. Mal angenommen, das Raumschiff bewegt sich entlang einer Knotenschnur (alle Lichtsekunde eine Knoten), dann würde man 26,3 Knoten pro Raumschiffsekunde messen, also 26,3*c “scheinbare Geschwindigkeit” und die errechnet sich so:

[TEX]\frac{ds}{dt'}=\frac{v}{\sqrt{1-v^2/c^2}}=g\cdot t[/TEX]
Ich bin davon ausgegangen, dass die 25 Jahre Raumschiffzeit sind, nicht Erdzeit. Dann hat er ungefähr eine Rapidität von 25, und das ist sehr viel schneller (im Sinne der "proper velocity") als 26,3 c.
 

julian apostata

Registriertes Mitglied
Ich bin davon ausgegangen, dass die 25 Jahre Raumschiffzeit sind, nicht Erdzeit. Dann hat er ungefähr eine Rapidität von 25, und das ist sehr viel schneller (im Sinne der "proper velocity") als 26,3 c.

Kein Problem, dann berechnen wir die Sache halt für Raumschiffzeit.

[TEX]v=c\cdot\tanh\left(\frac{g\cdot t'}{c}\right)=c\cdot\tanh\left(\frac{25}{0,95} \right)\sim 1*c [/TEX]

Hier rundet mein Taschenrechner auf c auf. Welchen Geschwindigkeitsbetrag ist man aber wirklich von c entfernt? Dazu fällt mir momentan ehrlich gesagt nichts ein. Aber vielleicht komm ich heut nachmittag oder Abends drauf.

Die zurückgelegte Entfernung berechnet sich so:

[TEX]s=\frac{c^2}{g}\cdot\left[cosh\left(\frac{g\cdot t'}{c}\right)-1\right]=c*0,95Jahre\cdot\cosh\left(\frac{25}{0,95}-1\right)\sim 47 Milliarden Lichtjahre [/TEX]
 
Zuletzt bearbeitet:

julian apostata

Registriertes Mitglied
[TEX]v=c\cdot\tanh\left(\frac{g\cdot t'}{c}\right)=c\cdot\tanh\left(\frac{25}{0,95} \right)\sim 1*c [/TEX]

Hier rundet mein Taschenrechner auf c auf. Welchen Geschwindigkeitsbetrag ist man aber wirklich von c entfernt? Dazu fällt mir momentan ehrlich gesagt nichts ein. Aber vielleicht komm ich heut nachmittag oder Abends drauf.

Na gut, da benutzen wir folgende Näherungsformel:

[TEX]1-\tanh(x)\sim 2\cdot e^{-2\cdot x}(für x >10)[/TEX]

[TEX]c-v\sim c\cdot 2\cdot e^{-50/0,95}\sim 4,16\cdot 10^{-15}\frac{m}{s}[/TEX]

Und das ist verdammt nah dran an c!
 

rudolfuebbingdo

Registriertes Mitglied
An julian apostata:

Die Klammersetzung bezüglich "-1" kann ich nicht nachvollziehen (sh. Ihr Beitrag v. 18.05.2012, 06:17);
vielleicht erläutern Sie doch bitte die mathematische Umwandlung bzgl. der Klammersetzung.

Im Beitrag vom 16.05.2006, 21:34 (von Aragon) finde ich:
t' = 25,0 Jahre -> s = 36 Milliarden Lichtjahre

Freundlicher Gruß rudolfuebbingdo
 

Heiner Prahm

Registriertes Mitglied
(1) Heute als Gültig anerkannte Naturgesetze finden Anwendung

... also E= mc²

(2) Es soll in einer Lebzeit erfolgen können, allerdings nach Eintritt in das Erwachsenenalter

.... der nachweisbar älteste lebende Mensch, war eine Frau Namens Jeanne Calment, sie wurde am 21. Februar 1875 geboren und starb im Alter von 122 Jahre und 164 Tage (44.724 Lebenstagen) am 4. August 1997

... also wenn sie beim Stichtag 18 Jahre sein müsste, dann hätte sie im Schnitt (Problem der Schaltjahre) 6.205 Tage bereits gelebt, es bleiben also 38.519 Tage übrig und das entspricht 3.328.041.600 Sekunden, was bei Lichtgeschwindigkeit eine Entfernung von 997.721.771.590.252.800 km entspricht, das wären 105.461,53149 Lichtjahre oder 6.669.358.092,60449 AE ... also wenn man die Negativbeschleunigung am Lebensende von Jeanne Calment vernachlässigen würde (weil das spielt ja inhaltlich keine Rolle), dann wäre sie bei der theoretisch höchstmöglichen Geschwindigkeit in ihrer Adoleszenz zumindest in der Lage gewesen, die Milchstraßen-Galaxie zu durchqueren. (…aber um z.B. bis zur nächsten Galaxie, den Andromeda Nebel (Entfernung 23.651.320.000.000.000.000 km) zu kommen müsste sie 289140 Jahre alt werden.

(3) Eine ausreichende Menge an Energie steht zur Verfügung

- die Menge an Energie im Universum ist nur durch das Universum selbst beschränkt (solange man Multiversen ausschließt)

(4) Ein ausreichend starker Antrieb steht zur Verfügung

- theoretisch ist alles möglich....

(5) Am Ziel soll die Endgeschwindigkeit natürlich bei 0

- da reicht eine Wand, oder behelfsmäßig ein Schwarzes Loch, weil am Ende ist sie eh verstorben ...


Liebe Grüße

Heiner
 
Zuletzt bearbeitet:

Ich

Registriertes Mitglied
es bleiben also 38.519 Tage übrig und das entspricht 3.328.041.600 Sekunden, was bei Lichtgeschwindigkeit eine Entfernung von 997.721.771.590.252.800 km entspricht, das wären 105.461,53149 Lichtjahre oder 6.669.358.092,60449 AE ...
Aristoteles schrieb:
Einen gebildeten Menschen erkennt man daran, dass er in jeder Gattung der Dinge nur so viel Genauigkeit sucht, wie die Natur der Sache zulässt
Woran erkennt man dann eigentlich einen ungebildeten Menschen?

BTW, Zeitdilatation gibt's auch noch. Eigentlich geht die ganze Rechnerei genau darum.
 

Entro-Pi

Registriertes Mitglied
Das Thema ist doch seit den Beiträgen von Bynaus und Aragorn vor nunmehr 6 Jahren als beantwortet erledigt.

Aber wo ich das eben nochmal lese frage ich mich gerade: wie groß ist eigentlich zur Zeit der Anteil unseres Universums, in den ein solch fantastisches Raumschiff noch gelangen könnte? Wie ich das verstehe gibt es ja jetzt schon (und wahrscheinlich schon seit "kurz" nach dem Urknall) Regionen, die sich aufgrund der Expansion mit Überlichtgeschwindigkeit von uns entfernen müssten. Und da sich die Expansion beschleunigt ist ja nur zu erwarten, daß es immer weniger und weniger Regionen geben müsste, die in Reichweite bleiben. Hätte da jemand eine erleuchtende Schätzung parat?
 

Kibo

Registriertes Mitglied
Hallo Entropi

Die Frage ist wohl einfach als auch schwer zu benatworten:
Schätzungsweise 90% bis unendlich klein. Wir wissen ja nicht wie groß das Universum ist, theoretisch könnte sich hinter dem für uns noch sichtbaren Bereich ja ein unendlich großes Universum verbergen. Die für uns am weitesten entfernten Regionen, dessen uns jetzt erreichendes Licht fast so alt wie das das Universum selbst ist, sind aller Wahrscheinlichkeit aufgrund der von uns festgestellten Expansion schon ewig außerhalb unserer Reichweite, da sie sich quasi schneller als Lichtgeschwindigkeit von uns entfernen. Im (unwahrscheinlichten) Extremfall könnte es ja sein, dass diese Region, kurz nach dem sie dieses Licht ausgesendet hat, einfach aufgehört hat sich von uns wegzubewegen, dann käme man mit Lichtgeschwindigkeit freilich da nach Milliarden von Jahren dort an.

mfg
 

Ich

Registriertes Mitglied
Wenn man jetzt startet, kann man noch Objekte erreichen, die jetzt ca. 15 Mrd Lichtjahre (kosmologisches Entfernungsmaß) entfernt sind. Das sind etwa 23 Mrd Lj nach "normalem" Entfernungsmaß.
 

julian apostata

Registriertes Mitglied
An julian apostata:

Die Klammersetzung bezüglich "-1" kann ich nicht nachvollziehen (sh. Ihr Beitrag v. 18.05.2012, 06:17);
vielleicht erläutern Sie doch bitte die mathematische Umwandlung bzgl. der Klammersetzung.

Im Beitrag vom 16.05.2006, 21:34 (von Aragon) finde ich:
t' = 25,0 Jahre -> s = 36 Milliarden Lichtjahre

Freundlicher Gruß rudolfuebbingdo

Da muss sich tatsächlich Einer von uns Beiden verrechnet haben. Machen wir mal Eines nach dem Anderen und setzen für die Reise erst mal nur t=Erdzeit ein. (g=im Raumschiff registrierte Beschleunigung)

Das Impulserhaltungsgesetzt sagt: Impuls=kraft mal zeit:

[TEX]\frac{m\cdot v}{\sqrt{1-v^2/c^2}}=m\cdot g\cdot t[/TEX]

m kürzen wir raus. Teilt man nun auf beiden Seiten durch c, bildet das Quadrat und zählt 1 dazu, so hat man (2b). Nach v aufgelöst( 2a).

Die Stammfunktion (1a) verrät uns, wie viel Weg nach einer bestimmten Zeit zurück gelegt wird und die Ableitung (3a) gibt an, welche Beschleunigung im System der Erde registriert wird.

Zu (1b) und (3b) gelangt man recht einfach über (2b)

[TEX](1a)\quad s =\frac{c^2}{g}\cdot\left(\sqrt{1+g^2\cdot t^2/c^2}-1 \right)\qquad\qquad(1b)\quad s = \frac{c^2}{g}\cdot\left(\frac{1}{\sqrt{1-v^2/c^2}}-1 \right)[/TEX]

[TEX](2a)\quad v=\frac{g\cdot t}{\sqrt{1+g^2\cdot t^2/c^2}} \qquad\qquad\qquad\qquad\quad(2b)\quad\frac{1}{1-v^2/c^2}=1+g^2\cdot t^2/c^2 [/TEX]

[TEX](3a)\quad a =\frac{g}{\left(1+g^2\cdot t^2/c^2\right)^{1.5}}\qquad\qquad\qquad\qquad(3b)\quad a = g\cdot\left(1-v^2/c^2\right)^{1.5} [/TEX]

Ist die Sache bis hierhin erst mal klar?
 
Zuletzt bearbeitet:

julian apostata

Registriertes Mitglied
Na gut, wenn Alles klar ist, dann mach’mer weiter

[TEX]\frac{dt'}{dt}=\sqrt{1-v^2/c^2}=\frac{1}{\sqrt{1+g^2\cdot t^2/c^2}}\rightarrow t'=\frac{c}{g}\cdot\sinh^{-1}\left(\frac{g\cdot t}{c}\right)\rightarrow \sinh\left(\frac{g\cdot t'}{c}\right)=\frac{g\cdot t}{c}[/TEX]


Und wenn wir uns nach der Raketenzeit richten wollen, dann brauchen wir in 1a und 2a nur mehr den Ausdruck g*t/c rausschmeissen und den Sinus hyperbolicus rein tun.


[TEX](1a)\quad s=\frac{c^2}{g}\cdot\left[\cosh\left(\frac{g\cdot t'}{c}\right)-1 \right] [/TEX]

[TEX](2a)\quad v=c\cdot\tanh\left(\frac{g\cdot t'}{c}\right)[/TEX]

Wenn noch Fragen da sind, ich beantworte sie gern, allerdings heut nimmer.
 

rudolfuebbingdo

Registriertes Mitglied
Vielen Dank, dass Sie auf meine Rückfrage
vom 23.05.2012, 14:22 ausführlicher eingehen.

Meine Fragestellung war doch einfacher
und bezog sich lediglich auf die mathematische
Handhabung zu "-1" (letzte Formelangabe
im Beitrag v. 8.05.2012, 06:17).

Mit meiner Anmerkung zur Formelhandhabung
bezüglich der Klammersetzung zu "-1"
meinte ich nicht weitere Ableitungen auf Basis der
Formel 12.8 von J. Freund, Spezielle Relativitätstheorie für Studienanfänger
(sh. Ihre erste Formel 1a).

Wenn ich die Formel 12.8 anwende, erhalte ich zu dem Zeitpunkt
t = 25 Jahre Erdenzeit einen Abstand (zu der
von der Erde gestarteten Rakete) zwischen Rakete und Erde
von über 24 Lichtjahren. Was man von
der Erde aus von der Rakete nach t = 25 Jahren
"sieht", wird eventuell doch noch
ein ganz anderer Abstandswert sein, möchte ich meinen,
z.B. mittels Messung des Raketendurchmessers, z.B.
mit Hilfe eines irdischen, hypothetischen Riesenteleskopes.

Wird also in Ihrer zweiten Formel 1a
"-1" bereits bei der Bestimmung des
Argumentes für die Cosinushyperbolicus-
Funktion aufaddiert oder wird "-1" auf den
fertigen Wert der Cosinushyperbolicus-Funktion
aufaddiert ? Das soll meine Frage im Beitrag v.
23.05.2012, 14:22 sein.


Sehe ich mir die Formel 12.13 (bei J. Freund)
oder Ihre zweite Formel 1a an,
so wird "-1" doch auf den fertigen Cosinushyperbolicus-Wert aufaddiert.

Dies ergibt, wenn ich es richtig sehe, einen Zahlenwert
(- bezgl. des Falles von 25 Jahre währender Beschleunigung mit 1 g -)
für die zurückgelegte Strecke aus Raumfahrersicht,
welcher Zahlenwert mir hier im Blogg noch nicht beziffert zu sein scheint
und der leider von den bisherigen Angaben
(36 Milliarden oder 47 Milliarden Lichtjahre)
merklich wird abweichen können.

Interessant finde ich in Ihrer Dokumentenangabe (im Doku Photonenrakete.pdf)
die beiden Umrechnungsformeln zwischen Erdenzeit und Raumfahrerzeit -
bei J. Freund finde ich bislang nur eine Formel 12.11,
welche die Raumfahrerzeit ergibt.

Anmerkung: Wenn in der Neutrinoforschung von der Möglichkeit
einer Verletzung der Lorentz-Transformation manchmal gesprochen
wird, so kann der Effekt nur sehr klein sein und Näherungsformeln
sind durch möglichst exakte Formel zu ersetzen, will man bei
den Beobachtungen eine derartige Verletzung im Rahmen der
Beobachtungsgenauigkeit auch für die weitere Zukunft ausschließen. -
Ich denke schon, für die Spezielle Relativitätstheorie sind die von J. Freund
angegebenen Formel theoretisch voll exakt oder irre ich ?

Freundlicher Gruß rudolfuebbingdo
 

julian apostata

Registriertes Mitglied
@Rudolf

Wie kommt die (-1) zustande?

Um von 2a auf 1a zu kommen muss man ein Integral bilden und das funktioniert zunächst mal so:

[TEX]\int\frac{g\cdot t}{\sqrt{1+g^2\cdot t^2/c^2}}dt=\frac{c^2}{g}\cdot\sqrt{1+g^2\cdot t^2/c^2}+Integrationskonstante[/TEX]

Und bei der Wahl der Integrationskonstanten ist nun Folgendes zu beachten. Bei t=0 gilt:s=0. Oder völlig banal formuliert: Vor Antritt der Reise hat der Raumfahrer noch keinen Weg zurück gelegt.

Mathematisch schaut das halt dann am einfachsten so aus, indem man um den Wurzelfaktor eine Klammer macht und eine “-1” reinschreibt. Und genau das hat Aragon (neben ein paar anderen Mängeln) bei seiner Näherungsformel auf Seite 1 nicht berücksichtigt.

Wieviel ist nämlich e^0: 1 kommt dabei raus!

Vielleicht wird das auch klar, wenn man sich Formel 1b ein wenig näher betrachtet.

Es gilt nämlich: Kinetische Energie=Kraft mal Weg.

1b mit m*g multipliziert ergibt dann:

[TEX]E_{kin}=m\cdot c^2\cdot\left(\frac{1}{\sqrt{1-v^2/c^2}}-1\right)=\frac{m\cdot v^2}{\sqrt{1-v^2/c^2}+\left(1-v^2/c^2}\right)[/TEX]

Wenn man also in der runden Klammer Alles auf einen Bruch bringt und diesen mit 1+wurzel(1-v²/c²) erweitert, so haben wir im Zähler 2 Summanden die für kleine v näherungsweise 2 ergeben, also genau das, was man von der klassischen Physik her erwartet

E_kin~m*v²/2
 
Zuletzt bearbeitet:

rudolfuebbingdo

Registriertes Mitglied
@ julian apostata

In meinem vorherigen Beitrag habe ich auf
den Beitrag vom 18.05.2012 6:17 (nicht vom 8.05.2012 6:17)
Bezug nehmen wollen - ich bitte um Entschuldigung für meinen
Tippfehler. - Vielen Dank für den zusätzlichen Hinweis auf die Funktion
und die Bestimmung einer Integrationskonstante.

Zu dem Blogthema denke ich mir,
Ziel der Beiträge des Blogs wird nicht in erster Linie sein,
ein mathematisch hochpräzises Ergebnis als Antwort
auf die Blogfrage (Blogüberschrift)
zu geben, um freilich z.B. einen ersten Eindruck
der Effekte der Speziellen Relativitätstheorie
zu gewinnen. - Schön wäre es aber schon,
wenn die mitgeteilten Ergebnisse (36 Milliarden
oder 47 Milliarden Lichtjahre) in etwa
in der relevanten letzten Dezimalstelle
hier übereinstimmten; sie stimmen jedoch leider
bereits in der führenden Dezimalstelle nicht überein.

Dies kann sicherlich auch daran liegen,
dass die Auswirkungen der Lorentz-Transformation sehr
empfindlich auf Werte dicht an der Lichtgeschwindigkeit
reagieren, d.h. besondere mathematische Sorgsamkeit
wäre angezeigt.

Dabei wäre es gut zu wissen,
ob 300000 km/sec für die Lichtgeschwindigkeit c,
365 oder 365,25 Tage für die Jahreslänge
und g = 10 m/sec/sec oder andere Werte
benutzt worden sind - ein Teilnehmer ist darauf
ja schon kurz eingegangen.

Nun, mittlerweile habe ich am Rechner
durch numerische Integration in 1 Tagesschritten
für den Fall der 25-jährigen Beschleunigung mit 1 g
versucht, selbst einen Wert zu errechnen und
benutzte dabei lediglich die bekannte Formel für
den Lorentzfaktor und die Formel für die relativistische
Geschwindigkeitsaddition (u und v als Geschwindigkeiten
addieren sich relativistisch zu
der Geschwindigkeit w = (u+v)/(1+(u*v)/(c*c)).

Die numerische Integration liefert mir dabei
leider weder 36 Milliarden noch 47 Milliarden Lichtjahre,
sondern mehr als ca. 120 Milliarden Lichtjahre
(Basiszahlen: 365 Tage, 300000000 m/sec, 10 m/sec/sec, 25 Jahre
Raumschiffzeit).

Nehme ich die Formel (1a) aus dem Beitrag
vom 26.05.2012 14:38, so ergibt sich das
Argument / Zahlenwert zum Cosinushyperbolicus zu 26,28
(auch in Übereinstimmung mit der untersten Formelzeile
aus dem Beitrag v. 18.05.2012, 6:17 links vor dem /
bis hin zum 2. Gleichheitszeichen); rechts nach dem
2. Gleichheitszeichen errechne ich hingegen 25,28 als
Argument zum Cosinushyperbolicus. Die "-1" ist aus
der eckigen Klammer in die runde Klammer gezogen worden.

Das Argument 26,28 führt dann ebenfalls
auf über 120 Millarden Lichtjahre,
wenn ich richtig gerechnet habe. - Wo wäre evtl. ein
Irrtum in diesen Überlegungen ?

Insgesamt bleibt jedenfalls erstaunlich,
dass der Mensch allein auf Grundlage
seiner biologischen Bedingungen (Anpassung an die Erdschwerkraft)
die Grenzen des sichtbaren Universums erreichen würde können,
vorausgesetzt die Raumfahrttechnik stellte die
geeigneten Mittel bereit. - Dem steht zusätzlich
entgegen, dass ein ausreichend großes,
dennoch mikroskopisch winziges Partikel
im Weltraum das Raumschiffgefährt nach einem Zusammenstoss
zerstören kann - allein wegen der hohen relativistischen
Energien, die dabei explosionsartig frei werden. Das zugehörige Risiko kann
man sicherlich dicht unter 1 ansiedeln; auch für denkbare Flüge
zu den nächsten Sterne wäre einmal eine Kollisionsabschätzung
bzgl. kleiner Partikel interessant; der Querschnitt des
Raumschiffes in Flugrichtung bestreicht ja riesige Volumina. -
Es bleibt bei dem hübschen Gedankenexperiment.

Freundlicher Gruß rudolfuebbingdo
 

Bernhard

Registriertes Mitglied
[TEX]s=\frac{c^2}{g}\cdot\left[cosh\left(\frac{g\cdot t'}{c}\right)-1\right]=c*0,95Jahre\cdot\cosh\left(\frac{25}{0,95}-1\right)\sim 47 Milliarden Lichtjahre [/TEX]
Hallo Julian,

ich muss hier Herrn Uebbing Recht geben. Nach dem zweiten Gleichheitszeichen fehlen zwei Klammern und das Ergebnis liegt auch nach meiner Auswertung irgendwo zwischen 125 und 130 Milliarden Lichtjahren, je nach Genauigkeit der Konstanten.

Für die praktische Anwendung ist es natürlich egal ob 36, 47 oder 125 Milliarden Lichtjahre. Die Entfernung ist einfach ziemlich groß...
Gruß
 

julian apostata

Registriertes Mitglied
@Bernhard

Okay, jetzt seh ich es auch. Zwar hab ich die Formel richtig abgeleitet, wie man auch hier sehen kann.

http://books.google.de/books?id=HBf9I2VRtnQC&pg=PA81#v=onepage&q&f=false

Aber beim Einsetzen von konkreten Zahlenwerten hab ich Mist gebaut.

[TEX]s=\frac{c^2}{g}\cdot\left[cosh\left(\frac{g\cdot t'}{c}\right)-1\right]=c*0,95Jahre\cdot\left[\cosh\left(\frac{25}{0,95}\right)-1\right]\sim 127Mrd Lichtjahre[/TEX]

Gut, dass es aufmerksame User gibt, die einen verbessern.

Ich frag mich nur: Warum hat das nicht schon jemand vor 6 Jahren bei Aargorn getan?
 
Oben