Extrasolare Planeten: Vier Sonnen und ein Gasriese

astronews.com Redaktion

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30 Ari war den Astronomen schon länger als ungewöhnliches Sternsystem bekannt, schließlich glaubten sie, dass es aus drei Sternen und einem Gasplaneten besteht, der einen der Sonnen umkreist. Jetzt stellten sie fest, dass es sich bei 30 Ari sogar um ein Vierfach-Sternsystem handelt. Es ist das zweite System dieser Art, in dem auch ein Planet entdeckt wurde. (9. März 2015)

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clemens100

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Es ist schon bemerkenswert, dass wir Menschen glauben, von der Erde aus die Verhältnisse im restlichen Weltall zu kennen. Vor noch nicht langer Zeit galt es als unseriös wenn man überhaupt annahm, dass andere Sonnen Planeten haben könnten. Heute weiß man sofort, dass "Leben dort sehr unwahrscheinlich ist". Wir wissen darüber nichts, nichts über mögliche Lebensformen, nichts über die Temperaturverhältnisse dort. Wenn jemand früher Vermutungen über Geysire auf Enceladus angestellt hätte, hätte er sich der Lächerlichkeit preisgegeben. Wann lernen wir Menschen endlich, keine endgültigen Aussagen über Bereiche zu treffen, von denen wir nichts wissen?
 

Kibo

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Hallo Clemens,
willkommen im Forum!

Wir wissen darüber nichts, nichts über mögliche Lebensformen, nichts über die Temperaturverhältnisse dort.

Nun, wir wissen, dass der Planet näher an seinem Hauptstern dran ist, und der Stern heller und unregelmäßiger leuchtet. Es kommt circa 4 mal so viel Licht bei dem Planeten an, als hier auf der Erde.
Zum Vergleich: Auf der Venus kommt doppelt so viel und auf dem Merkur 6 mal so viel Licht an, wie auf der Erde. Ich finde, das macht eine Habitabilität sehr unwahrscheinlich. Hinzu kommt, dass das System, mit einer Milliarde Jahren noch sehr jung ist.
Wenn Herr Deiters nichts zur Bewohnbarkeit geschrieben hätzte, gäbe es gleich die nächsten Beschwerden und Nachfragen. Man kann es halt nicht allen recht machen.

mfg
 

Bynaus

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Willkommen im Forum! Ich muss mich Kibo anschliessen - man könnte aber natürlich präzisieren, dass zumindest "erdähnliches" Leben (oder Leben "wie wir es kennen") dort unwahrscheinlich ist. Unwahrscheinlich ist auch nicht das gleiche wie unmöglich.

Ich denke nicht, dass es in moderner Zeit jemals als "unseriös" galt, anzunehmen, dass andere Sonnen Planeten haben. Das ist irgendwie eine Legende, die ich in den letzten Jahren immer wieder gehört habe, die aber schlicht und einfach falsch ist. Es gab in den 60er, 70er und 80er Jahren viele letztlich gescheiterte Versuche, Planeten bei anderen Sternen nachzuweisen, was dazu geführt hat, dass entsprechende Ankündigungen mit grosser Skepsis gesehen wurden. Aber allein schon das kopernikanische Prinzip, wonach wir uns als bis zum Beweis des Gegenteils als "durchschnittlich" oder "gewöhnlich" betrachten sollten, verleitet zur Annahme, dass alle oder zumindest die meisten Sterne Planetensysteme haben sollten. Siehe z.B. folgenden Artikel von Otto Struve im Jahr 1952:

http://articles.adsabs.harvard.edu/...GH&whole_paper=YES&type=PRINTER&filetype=.pdf

Ein Zitat daraus:

Otto Struve schrieb:
I have suggested eleswhere that the absence of rapid axial rotation in all normal solar-type stars (...) suggest that these stars have somehow converted their angular momentum of axial rotation into angular momentum of orbital motions of planets. Hence, there may be many objects of planet-like character in the galaxy.

Weiter schreibt er:

But there seems to be no compelling reason why the hypothetical stellar planets should not, in some instances, be much closer to their parent stars than is the case in the solar system. It would be of interest to test whether there are any such objects. We know that stellar companions can exist at very small distances. It is not unreasonable that a planet might exist at a distance of 1/50 astronomical unit, or about 3'000'000 km. Its period around a star of solar mass would then be about 1 day.

Da schreibt also einer von "Hot Jupiters" - über 40 Jahre bevor sie dann wirklcih entdeckt wurden.

Bei Enceladus (oder auch dem Ozean Europas) hast du aber recht - die Geysire haben alle überrascht. Und solche Überraschungen wird es zum Glück immer wieder geben (ich bin sicher, bei Ceres warten noch einige Überraschungen...)!
 
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Herr Senf

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Am Donnerstag 12.03. will die NASA eine Überraschung von Hubble auf Ganymed PK-verkünden.
Es sieht so aus, als ob es um's Thema Habitabilität und Suchstrategien geht.
 

ralfkannenberg

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Es ist schon bemerkenswert, dass wir Menschen glauben, von der Erde aus die Verhältnisse im restlichen Weltall zu kennen. Vor noch nicht langer Zeit galt es als unseriös
Hallo Clemens,

mein Vater hatte ein Nachschlagewerk aus den 1930iger Jahren (Titel: "Schlag nach"), welches auch den Wissenstand in der Astronomie beinhaltete. Damals nahmen die Autoren also an, dass es auf dem Mars eine einfache Vegetation gebe.


Freundliche Grüsse, Ralf
 
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