Ich halte den Artikel bzw. die Zusammenfassung hier auf der Homepage für nicht sehr gelungen.
Die eigtl. Annahmen, die hinter der Idee der "beschleunigten Expansion als Scheineffekt" stecken, sind folgende: wir lassen das kosmologische Prinzip fallen!
D.h.
- wir behaupten zum einen, dass es großräumige Inhomogenitäten, insbs. sog. Voids mit geringerer Materiedichte gibt
- wir behaupten zum zweiten, dass wir uns nahe des Zentrums eines solchen Voids befinden
- wir behaupten zum dritten, dass damit die Näherung der Lichtausbreitung auf einer homogenen Raumzeit nicht mehr gültig ist
- und wir behaupten zum vierten, dass auch die Näherung der Expansion des Universums als homogenes Universum nicht mehr gültig ist.
Dazu ist nun folgendes zu sagen
- die großräumigen Voids sind eine Tatsache, die aus den Beobachtungsdaten folgen
- dass wir uns in einem solchen Void befinden bedeutet nicht, dass wir uns im Zentrum des Universums befinden
- es gibt tatsächlich Korrekturen zur Lichtausbreitung (*)
- es gibt tatsächlich Korrekturen zur Dynamik (*)
Was dann noch übrigbleibt ist die Fragestellung, ob die Effekte (*) zusammen mit der Hypothese, dass wir uns nahe des Zentrums eines Voids befinden ausreichen, um die Größenordnung der zunehmenden kosmologischen Rotverschiebung zu erklären. Und dass es keine weiteren Beobachtungsdaten gibt, die dem widersprechen.
Zu (*) ist zu sagen, dass die Mehrheit wohl der Meinung ist, dass die Effekte nicht ausreichen, dass es dazu aber m.W.n. keinen Konsens gibt.
Ich denke, man aber etwas mehr Literaturrecherche betreiben. Die Aussagen einer einzelnen Veröffentlichung waren dazu nie neutral und ausgewogen genug.