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Dgoe

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Hallo,

ich habe einen alten Text von mir mal aufgefrischt und gekürzt. Es geht um folgendes:
Was war vor dem Urknall? Was begründet ihn? Was ist der Anfang vom Anfang?

Eine Sichtweise:


Angenommen wir haben überall nichts. Daran dürfte sich dann bis in alle Ewigkeit „nichts“ ändern. Diese Überlegung birgt allerdings viele semantische, besser linguistische Widersprüche und führt zu einer Reihe von „existentiellen“ Problemen.

Denn ein Nichts kann nicht existieren, dies schließt sich gegenseitig aus, ist also ein Widerspruch. Dieser steckt schon in 'ein Nichts'. Daher einmal umformuliert: Kann nichts existieren? Per Synonym: Kann nichts sein? Der Widerspruch ist noch erhalten geblieben, folglich lautet die Antwort: Nein! Wenn aber nicht nichts sein kann, dann muss etwas her. Dieses Etwas würde erst den Kontrast schaffen zu dem Nichts, das noch drumherum nun endlich sein kann – dort existieren kann.

Das Etwas braucht dafür nur winzig sein, aber darf nicht unendlich klein sein, denn das wäre quasi wie nichts. Vielleicht die Planck-Größe (kleinste mögliche Größeneinheit)? Damit es nur wirklich existiert, sollte es auch zeitlich vorhanden sein und nicht nur räumlich, wenigstens für einen winzigen Moment, der aber auch nicht unendlich kurz sein dürfte, denn das wäre quasi wieder wie nichts. Vielleicht die Planck-Zeit (kleinste mögliche Zeiteinheit)? Okay?

BANG

Für den kürzesten Moment und die kleinste Größe wäre etwas da. Ein winziges Etwas kann ganz kurz „sein“. Verschwindet es jedoch wieder, dann wäre wieder der unhaltbare Anfangszustand – den man nicht mal Zustand nennen dürfte – wieder vorhanden – was/den man nicht mal vorhanden sein nennen dürfte. Folge:

BIG BANG

Wenn Etwas da ist, dann ist es erst einmal mutterseelenalleine. Es gibt keine Zeit und keinen Raum nur dieses Etwas würde es begründen, als Energie. Wenn es nicht sofort wieder vergeht, dann schafft es zeitliche Existenz anfangs nicht ganz von alleine durch sich selbst. Wenn es nicht unendlich klein ist, was ja nicht sein könnte, denn sonst wäre es nicht da, dann schafft es seinen Raum, diesen aber erst mit der Zeit, die es zu gründen gilt. Dieser Zustand ist so unhaltbar, denn rein auf sich selber bezogen ist dies unendlich kurz (temporär) und unendlich klein (räumlich) und somit kaum – oder fast - nicht vorhanden.
Genauso wie umgekehrt unendlich lang und groß.
Das Etwas schafft Zeit und Raum, bzw. muss es erst schaffen. Es würde sogleich wieder in der Bedeutungslosigkeit versinken, im „Nichts“, wenn es sich nicht weiter ändert, bzw. bewegt. Aber ohne jegliche Bewegung wäre ebenso „wie nichts“ geschehen, also es wäre wie immer, einfach wie nichts. Erst Bewegung verursacht Raum und Zeit. Ein Etwas kommt also nicht umhin, sich zu bewegen.

Wie kann es sich denn bewegen? Nun, es könnte größer werden. Nur ohne Maßstab ist jede Größenänderung identisch keiner Änderung. Es könnte in der Größe machen, was es wollte, unendlich expandieren, wieder verkleinern, pulsieren, keiner würde es bemerken können. Natürlich gibt es auch keinen außenstehenden Beobachter, der ja sonst auch existent sein müsste.

Das Etwas, um zu überleben, um existent zu bleiben, müsste sich also instantan auch qualitativ bewegen, eine Form von Bewegung, die aus sich selbst gesehen begründet sein muss. Es könnte sich auch im Kreise drehen (Rotation) und niemand merkt es, bzw. es würde sich nicht dingfest machen damit. Also Größenänderungen und Rotationen fallen flach. Eine zeitliche Änderung ohne andere Merkmale fällt auch flach, Zeit ist aus dieser Perspektive höchstens als Nebeneffekt von Bedeutung. Es gibt keine Zeit und noch keinen Raum, es gibt schlicht gar nichts und wenn dieses Etwas sich nicht augenblicklich bewegt, dann war es ebenso nie da.
Ein Etwas kann seine Existenz nur dadurch begründen, dass es sich sofort teilt in zwei Etwas/Existenzen. Dies wäre eine Bewegung, die keinerlei Maßstab bedarf, den es sowieso nicht gibt. Das wäre die einzige Bewegung, die von innen heraus gültig ist.

Dieser Schritt würde aber ebenso nur einen Dualismus begründen, der für sich genommen schon bemerkenswert – gäbe es denn einen Beobachter – aber für sich alleine nicht unbedingt existenzfestigend wäre. Fällt die weitere Bewegung weg, dann war dann mal vielleicht etwas – wenn es denn einen Beobachter gäbe – aber dies ist unerheblich, keine Bewegung mehr, keine Zeit und kein Raum mehr, kein Etwas mehr.

Konsequenz kann nur sein, dass sich das Etwas weiter teilt und in diesem Sinne in Bewegung bleibt, immer weiter teilend. Aus einer späteren Restrospektive kann man diverse Zeitskalen anlegen, aber für den Moment ist nur entscheidend, dass die Teilungen überhaupt stattfinden. Diese schier „unendlich anmutende“ Bewegung entkäme dem Nichts.
Die Bewegung kann ab gewissen Mengen auch in anderen Formen übergehen, nicht ewig nur durch Teilung. Denn Geometriemöglichkeiten ergeben sich ganz schnell, die Teilungen können in dezentere Bewegungs-Formen ausweichen.

Ob man damit eine Inflation erklären kann, weiß ich nicht. Jedenfalls entstehen dabei blitzschnell viele Teile, die in sich eine Menge und Qualitäten bilden. Es ist also nicht vermeidbar, es kommt nicht umhin, dass schnell etwas Komplexes gebildet wird, sich dabei etwas kristallisiert.
Ich will damit sagen, dass das Etwas sich unbedingt oft teilen muss, fast unendlich oft, und/aber dabei in der Menge auch zig Qualitäten erreicht, sich nicht mehr nur durch Teilung zu bewegen/zu bestätigen braucht, sondern auch bald auf komplexere Art dann weiter bewegen kann.

***klitzekleiner Sprung*** Wir sind einer, der viel später erfolgten Resultate.

cc-by-sa

Gruß,
Dgoe
 
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ralfkannenberg

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Angenommen wir haben überall nichts. Daran dürfte sich dann bis in alle Ewigkeit „nichts“ ändern. Diese Überlegung birgt allerdings viele semantische, besser linguistische Widersprüche und führt zu einer Reihe von „existentiellen“ Problemen.

Denn ein Nichts kann nicht existieren, dies schließt sich gegenseitig aus, ist also ein Widerspruch. Dieser steckt schon in 'ein Nichts'. Daher einmal umformuliert: Kann nichts existieren? Per Synonym: Kann nichts sein? Der Widerspruch ist noch erhalten geblieben, folglich lautet die Antwort: Nein! Wenn aber nicht nichts sein kann, dann muss etwas her. Dieses Etwas würde erst den Kontrast schaffen zu dem Nichts, das noch drumherum nun endlich sein kann – dort existieren kann.

Das Etwas braucht dafür nur winzig sein, aber darf nicht unendlich klein sein, denn das wäre quasi wie nichts.
Hallo Dgoe,

lies mal etwas über "Kommutatoren". Mit unseren Einführungen in die Gruppentheorie haben wir da ja schon durchaus gewisse Grundlagen erarbeitet und mit der S3 ("Tetraedergruppe") und der S4 ("Würfelgruppe") hast Du ja auch schon mal zwei nicht-kommutative Gruppen schon mal ein bisschen kennengelernt. Und soweit ich mich aus den Vorleseungen erinnere kann man die Heissenberg'sche Unschärferelation ganz abstrakt aus solchen Kommutatoren herleiten.

Und hiermit übergebe ich auch schon an die Fachleute und beschränke mich auf den gruppentheoretischen Teil, falls der benötigt wird.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Dgoe

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Das hat mir leider wenig gesagt.

Ich möchte nun zum Kontext Parmenides anführen.

Hier ein Dialog auch wenn aus Platons Munde (der ihn gekannt hat - originale Schriften sind nicht entdeckt, nur ein überliefertes Werk durch Simplikios). hier ein Auszug aus Platons Parmenides:

... Weil ja an allem Nichtseienden alles Andere in keiner Art und Weise Gemeinschaft haben und nichts Nichtseiendes an irgend etwas Anderem sich finden kann; denn was nicht ist, hat auch an nichts teil.Richtig.
Und folglich kann auch keine Vorstellung und kein Schein des Nichtseienden sich bei allem Anderen finden, und das Nichtseiende kann mithin nie in irgend einer Weise unserer Vorstellung an allem Anderen erscheinen.
Freilich nicht.
Wenn also Eins nicht ist, so kann sich auch nicht die Vorstellung bilden, daß etwas von allem Anderen Eins noch auch Vieles sei: denn Vieles ohne Eins sich vorzustellen ist eine Unmöglichkeit.
Jawohl.
Wenn also Eins nicht ist, so ist alles Andere weder, noch erscheint es weder als Eins noch als Vieles. Ja, so sieht es aus.
Und mithin auch weder als ähnlich noch als unähnlich. Allerdings. Und weder als einerlei noch als verschieden, weder als sich berührend[559] noch als von sich getrennt, noch als alles andere, was wir vorher als dem Scheine nach ihm zukommend durchgenommen haben, – als nichts von diesem allen erscheint weder, noch ist etwas von ihnen alles Andere, wenn das Eins nicht ist.
Richtig.
Gesetzt nun also, wir sagten, dies alles zusammenfassend: Wenn Eins nicht ist so ist überhaupt gar nichts, – würden wir damit nicht die Wahrheit sprechen?
Durchaus.
...

Darf man daraus auch rückfolgern, wenn gar nichts ist, so muss eins entstehen? kann nichts für sich Bestand haben? Schlechterdings. Wenn nichts ist, so muss eins entstehen, behaupte ich. Nichts kann nicht bleiben und wörtlich und im übertragenden Sinn nicht sein. SEIN! Nichts kann nicht SEIN!! Nichts kann nicht Nichts BLEIBEN. Unmöglich.

Diese simple Logik kann den Anspruch von Religionen auf einen Schöpfer ersetzen. Aus dem obigen ergibt sich die Entstehung von "Etwas" von selber. Damit sei keineswegs irgendeine Religion mit ihren Ansprüchen über Gebühr berührt, jedoch kann eben der Schöpfungsmythos dadurch auch ohne religiösen Hintergrund argumentiert werden.

Gruß,
Dgoe
 

Dgoe

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gelb

Das schaue ich mir sogleich an, merci Monsieur. Aber nur, um das vorweg nochmal zu unterstreichen, meine Überlegung bedarf keines Studiums, noch Fachwissens, oder Physiker und Mathematiker, sowohl für den Autor, als auch für Leser. Etwas Verständnis für Logik nur vorausgesetzt. Meine dargelegte Logik ist nicht so einfach wegzudiskutieren.

Im Grunde ist es so, ein Etwas interagiert mit Zeit und Raum, ein Nichts nicht. Wie lange kann (Zeit) ein Nichts irgendwo (Raum) überleben? Da überhäufen sich nur Widersprüche. Woraus konsequent folgt: ein Nichts kann weder irgendwo sein noch andauern, also niemals Zeit und Raum einnehmen. Letzteres ist allerdings schnell gesagt, genauso wie vor dem Urknall gab es halt keine Zeit und keinen Raum. Dies sind einfach nur Interpretationen der Standardtheorie, die einfach DANACH erst anfängt, und was davor war und dessen Gründe netterweise für religiöse Ansichten, oder andere offen gelassen hat.

Ich sage ja letzlich nichts anderes, als wie dass, Nichts einfach nicht sein kann und konnte und deswegen in ein Etwas explodiert ist. Da dem Nichts die Eigenschaften von Zeit und Raum fehlen, kann es nur aus unserer Perspektive mit Zeit und Raum irgendwann einmal räumlich erscheinen, als ETWAS. Das Nichts würde es sonst noch weniger als nicht geben, sowieso jemal und nie nirgens gegeben haben. Es MUSS also UM sich zu manifestieren, einmal anfangen Etwas zu sein. Danach könnte man sagen vorher gab es nicht. Denn sobald es Nichts gibt, folgt etwas. So einfach, wenn auch etwas rekursiv.

Die Genesis kann sich somit selbst erklären.


Auch wenn man Zeit als eine Richtung, in die man mit der Licht-Geschwindigkeit (c) voranschreitet begreift, Raumbewegungen als Abweichungen dessen. Nichts wäre c gleich Null. Aus dieser Sicht würde die Anschauung fordern, wenifstens auf c zu gelangen. Aus Nichts würde dann auch Etwas entstehen müssen, oder man tretet die Anschauung in die Tonne.

Grüße aus der Tonne *scherz*
Dgoe
 

Silberflamme

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Alles, was ich zu dem Thema zu sagen habe ist das, was Krauss erzählt.
In der Quantenmechanik gibt es kein Nichts. Wenn man Nichts hat, entsteht sofort etwas, denn es gibt eine Wahrscheinlichkeit dafür, dass etwas existiert. Wenn etwas eine Wahrscheinlichkeit hat, dann passiert es auch. Deshalb kann jede Quantenfluktuation ein Universum mit Gesamtenergie null erzeugen - wie unser Universum. Mehr hab' ich dazu nicht zu sagen :)
 

Dgoe

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Ich hatte das auch schon längst weiter gesponnen, länger her (1 Jahr), nur hier nicht ausgebreitet, weil das dann mehr und mehr zum Bereich GdM gehört. Schade, dass hierauf keiner eingegangen ist, außer Ralf.

- Vielleicht sollte man das tatsächlich dorthin (GdM) verschieben, weil wenn ich aushole bald dem regeltechnisch nicht anders geht -

Aber erst mal eine Vorschau. Denn ein winziges kleines Etwas (was ja kommen MUSSTE) mitten im Nichts, ist dem Nichts sofort gleich, sofern es sich nicht bewegt (s. auch Bewegung - Aristoteles).

Es könnte sich vergrößern, da jedoch kein Maßstab existiert, wäre jede Größenänderung ununterscheidbar und damit nicht vorhanden, ergo keinerlei Bewegung. Da es aber in Bewegung bleiben muss, um zu überleben, bliebe nur eine Teilung in zwei Etwas. Das wäre akzeptabel.

Fertig. Danach gäbe es zwei Etwas oder auch zwei Nichts, wie man will. das könnte dann ja so bleiben. Wenn man nicht soeben erst die Bewegung zwingend eingeführt hätte. Diese müsste man ja sogleich erst mal wieder abschaffen, um alles so zu belassen. Dafür gibt es nur in diesem Moment keinen logischen Grund. Also einmal begründet eingeführt bleibt die Bewegung, bis es einen Grund gibt, diese aufzugeben.

Wie weiter bewegen? Beispielsweise indem eines von beiden wieder kleiner zum anderen wird und danach wieder umgekehrt, was in einer Oszillation mündet und damit wieder zum Stillstand käme aus der Sicht von Bewegung, da jenes gleichbleibend. Die Bewegung verknüpft mit der eingangs beschriebenen Existenzerhaltung will mehr, bzw. überhaupt noch und wieder Bewegung halt.

Es teilt sich also weiter, immerfort (Inflation?), bis auch dies nur eine gleichbleibende Sache wird, die dem Anspruch von Bewegung irgendwann nicht genügen kann. Immerhin gibt es mittlerweile jede Menge 'Etwas' (ob 3 oder mehr). Somit viele Einsatzpunkte für weitere Bewegung.

...

Die Entstehung und Evolution von Leben zeigt übrigens deutlich, wie bei zunehmender Entropie auch immer mehr Möglichkeiten aufgehen. Meine Beschreibung erklärt den Motor auch dafür. Es ist der gleiche Motor. Bewegung. Es gab bisher keinen Grund den abzuschaffen, ergo läuft er weiter. Allein aus der Genisis von allem erklärt sich der Grund der Genesis des Lebens und dem Rest. Bewegung.

Aber nicht plump das Wort Bewegung (im raum), sondern immer egal wie hoch die Entropie auch immer geworden ist (offene schwimmende Grenzen), eine echte Weiterbewegung.

Zerspringt ein Glas am Boden, wird es aufgeräumt und wenn irgendwas oder irgendjemand dafür verantwortlich ist, dass dies dauernd passiert, dann werden Maßnahmen dagegen ergriffen (Bewegung). So gesehen sind unsere Gesetzgebungs-Evolution und vieles mehr nicht weniger oder mehr als nur auch ein hin und her (aufsteigend nicht oszillierend) von Bewegung (auch wenn gefühlt absteigend), dies immer trotz wachsender Entropie, in Bewegung bleiben will und MUSS das alles. Sonst wäre es alles schnell wieder NICHTS, bzw. wie das Nichts, nach wie vor, und dies entropieunerheblich, solange nicht in Bewegung.

Ok,
bonne nuit d'ici là, J'ai des idees encore.

Gruß,
Dgoe
 
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Dgoe

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oops,

gerade erst Deinen Post entdeckt, Silberflamme.

Ja Danke, passt doch auch, sehr gut zusammen sogar.

Silberflamme schrieb:
Wenn man Nichts hat, entsteht sofort etwas,
Bingo.

nix: Gott erschuf die Welt, unbedingt. USW...


Gruß,
Dgoe


Edit: auch nicht Gott erschuf den Urknall... - geht alles ohne - auch jenes vor der Standard-Theorie gelegenes.
 
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Dgoe

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Jep, habe den
gesichtet, und Jo:
The universe is flat and has zero total energy! And it could have been come from nothing (siehe 48:50).
Es kann also aus dem Nichts entstanden sein, sagt er. (auch Minute 18, 31 und 41:15 ist halbwegs im Kontext). Davon ab nur das übliche dort.

Das Universum KANN AUS DEM NICHTS ENTSTANDEN SEIN, WEIL ES HEUTE AUCH NUR SUMMA SUMMARUM NULL GESAMTENERGIE BESITZT!

Sorry für den Schreihals, *röchel*, aber das finde ich doch ziemlich bestätigend. Wir sind eine Form von Nichts -eher von Etwas, aber weil Nichts nicht ohne Etwas auskommt, und dises sich ja bewegen muss....
 
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ralfkannenberg

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Silberflamme schrieb:
Wenn man Nichts hat, entsteht sofort etwas,
Ja Danke, passt doch auch, sehr gut zusammen sogar.
Hallo Dgoe,

dieses Zitat mögest Du aber bitte vollständig zitieren, denn sonst entstellst Du Silberflamme's Zitat zur Unkenntlichkeit: das was nun noch übrig ist ist natürlich falsch und hat Silberflamme auch nie gesagt.


Also hier das vollständige Zitat:
Silberflamme schrieb:
In der Quantenmechanik gibt es kein Nichts. Wenn man Nichts hat, entsteht sofort etwas, denn es gibt eine Wahrscheinlichkeit dafür, dass etwas existiert. Wenn etwas eine Wahrscheinlichkeit hat, dann passiert es auch.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Dgoe

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Hallo Ralf,

das war bestimmt nur meiner selektiven Wahrnehmung geschuldet, ich hatte nicht die Absicht dies zu entstellen. Es passt aber deshalb nicht weniger gut zusammen, für meine Begriffe. Um argumentativ das volle Zitat zu berücksichtigen, wäre es unerlässlich die Wahrscheinlichkeit miteinzubeziehen.

Es ist unwahrscheinlich, dass das Nichts sich lange halten kann, daher entsteht Etwas.

Gruß,
Dgoe
 

Dgoe

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Alles, was ich zu dem Thema zu sagen habe ist das, was Krauss erzählt.
In der Quantenmechanik gibt es kein Nichts. Wenn man Nichts hat, entsteht sofort etwas, denn es gibt eine Wahrscheinlichkeit dafür, dass etwas existiert. Wenn etwas eine Wahrscheinlichkeit hat, dann passiert es auch. Deshalb kann jede Quantenfluktuation ein Universum mit Gesamtenergie null erzeugen - wie unser Universum. Mehr hab' ich dazu nicht zu sagen :)

Das ist ja auch alles andere als nebensächlich. Soeben entdeckt: Gleiches sagt Lawrence Krauss auch an dieser Stelle (0:48:11) ganz deutlich in: SOMETHING FROM NOTHING ? [OFFICIAL] Richard Dawkins & Lawrence Krauss [HD]02-04-12 - YouTube
"...empty space will always produce a universe full of matter."
(Leerer Raum erzeugt immer ein Universum voll mit Materie)

Gruß,
Dgoe
 

ralfkannenberg

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zabki

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Silberflamme:

Wenn etwas eine Wahrscheinlichkeit hat, dann passiert es auch.

Da scheint mir zumindest schon die "Zeit" vorausgesetzt zu sein - Wahrscheinlichkeit pro was?
 

ralfkannenberg

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Silberflamme:

Wenn etwas eine Wahrscheinlichkeit hat, dann passiert es auch.

Da scheint mir zumindest schon die "Zeit" vorausgesetzt zu sein - Wahrscheinlichkeit pro was?
Hallo zabki,

Du musst ein "Umfeld" haben, in dem die Heissenberg'schen Unschärferelationen erfüllt sind. Alles andere ist Philosophie.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Dgoe

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Hallo Ralf, Hallo zabki,

deswegen war mein Ansatz auch philosophisch und auch ohne Wahrscheinlichkeiten. Nichts kann nicht sein, also entsteht Etwas (siehe Post #1), doch damit ist es nicht getan. Um sich weiterhin vom Nichts unterscheiden zu können, muss es in 'Bewegung' bleiben... usf.

Gruß,
Dgoe
 

zabki

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Das "Umfeld", in dem die Heisenbergsche Unschärferelation gilt, ist jedenfalls nicht "nichts" (so viel Philosophie darf ja vielleicht sein ...)
 

Dgoe

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Hier mal aus Vakuum – Wikipedia
In der Quantenfeldtheorie ist das Vakuum der Zustand mit der tiefstmöglichen Energie. Darin haben die Teilchenzahlen für Arten von Teilchen (Feldquanten) den Wert Null. Dennoch erscheint dieses Vakuum aufgrund der Möglichkeit, dass ständig virtuelle Teilchen angeregt und wieder vernichtet werden, als ein dynamisches Medium mit chaotischen Vakuumfluktuationen und vielfältigen anderen Eigenschaften (Quantenvakuum).
Anders als die Naturwissenschaften sieht die Philosophie Vakuum als grundsätzlich vollkommen leeren Raum.
und
Die Idee des Vakuums stammt wahrscheinlich von Leukipp oder seinem Schüler Demokrit und war eine tragende Säule des Weltbildes der epikureischen Philosophie. Diese nahmen an, dass die Materie aus unteilbaren kleinsten Teilchen (Plural: atomoi) aufgebaut ist, die sich im leeren Raum, also im Vakuum, bewegen und nur infolge der Leere des Raumes die Möglichkeit zur Bewegung und Interaktion haben. Diese Annahme wurde von Aristoteles und seiner Akademie abgelehnt, da eine Bewegung ohne treibendes Medium als unmöglich erschien. Man dachte sich daher den Raum zwischen den Gestirnen von einem Äther erfüllt. Es wurde eine Abneigung der Natur gegen das Leere postuliert. Diese Abneigung wurde später mit dem lateinischen Ausdruck horror vacui bezeichnet. Auch die platonische Schule lehnte es ab, an das Nicht-Seiende zu glauben.
...
Nach heutigem Verständnis ist aber wie bereits oben beschrieben auch das Vakuum nicht leer, da selbst der quantenmechanische Grundzustand eine endliche Energiedichte hat, die sich zum Beispiel beim Casimir-Effekt oder spontaner Emission bemerkbar macht.
(Unterstrichen von mir)

Dazu Vakuumfluktuation – Wikipedia
Vakuumfluktuationen (auch Quanten- oder Nullpunktsfluktuation) sind Teilchen-Antiteilchen-Paare, die in der Quantenfeldtheorie imVakuum entstehen und gleich wieder zerfallen.
...
Beobachtbare Folgen der Vakuumfluktuationen und Vakuumenergie sind u. a. der Casimir-Effekt (d. h., im Vakuum entstehen Kräfte auf nahe bei einander liegenden Metallplatten) und die Lamb-Verschiebung.
Allerdings Vakuumenergie – Wikipedia
Als ein experimentelles Indiz für die Vakuumenergie und die dadurch bedingten Vakuumfluktuationen werden häufig der Casimir-Effektund die Lamb-Verschiebung interpretiert. Jedoch ist es möglich, den Casimir-Effekt auch ohne den Rückgriff auf Vakuumfluktuationen herzuleiten.[SUP][1][/SUP] Der Lambshift ist ein Phänomen in einer wechselwirkenden Quantenfeldtheorie, das dementsprechend nicht auf die Vakuumenergie zurückgeführt werden kann; das Missverständnis entsteht dadurch, dass er zwar eine Folge virtueller Teilchen-Antiteilchen-Paarbildung ist, welche jedoch nicht aus dem Vakuum stattfindet, sondern auf Wechselwirkungen von Feldern zurückgeht.
bliebe ja noch die spontane Emisssion als Effekt. Kann den spontanen Eindruck nicht loswerden, dass sich das alles auf sehr dünnem Eis bewegt. Denn (Vakuumfluktuation – Wikipedia)
Da sie keine Observablen sind, ist ein direkter experimenteller Nachweis ausgeschlossen.
Ich habe einmal ein PDF gelesen, in dem ausführlich die Wahrscheinlichkeiten erläutert wurden, hoffe ich finde es wieder.

Aber zurück zum Thema. ich wollte eben NICHT auf Quanteneffekte hinaus, sondern eben ohne dergleichen argumentieren können. Insbesondere da vor dem Urknall eine vollkommene Leere ein Nichts (das ja nicht geht) war (oder eben nicht war - es kann ja nicht existieren). Ich wiederhole mich nur noch....

Gruß,
Dgoe
 

Dgoe

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Der Aspekt der Bewegung ist ja nun auch sehr wichtig.

Dazu die Sicht Aristoteles:
Griechische Philosophie
  • Da alles auf dieser Welt in Bewegung ist, muß es nach Aristoteles einen ersten Beweger geben, da Materie/Zustände nicht anfangen sich von alleine zu bewegen. Diesen ersten Beweger nennt er Gott. Gott hat zwar die Welt in Schwung gebracht, greift aber nicht mehr in sie ein, ist also durch die Welt auch nicht zu beeinflussen.
Dem schließe ich mich nicht an. Dazu habe ich ja Parmenides Sicht schon entgegengestellt, die meine Argumentation unterstützt. Nun sollte ich vielleicht nicht unerwähnt lassen, dass ausgerechnet gerade Parmenides Bewegung ablehnt - angeblich. Zumindest wird ihm das nachgesagt, von seinem Schüler bis heute so zitiert, ein Original-Zitat dazu gibt es nicht, es ist zumindest strittig, ob Parmenides dies nicht wesentlich differenzierter diskutiert hat, da er ein hervorragender Denker war.

Zur Bewegung habe ich einen ehemaligen Wikipedia-Artikel entdeckt, der dort vollkommen verschwunden ist.
Grundformen der Bewegung (Philosophie)
...Die Bewegung ist das allgemeinste Attribut der Daseinsweise der Materie. In der Welt gibt es keine Bewegung ohne Materie und keine Materie ohne Bewegung.
...
Summiert man alle diese negativen Kennzeichen, erhält man das reine Nichts, eine Fiktion, der in der objektiven Realität nichts entspricht.
...
Die Materie ist untrennbar mit der Bewegung verknüpft und aufgrund ihrer inneren Aktivität benötigt sie keinen äußerlichen "göttlichen" Anstoß, um in Bewegung gesetzt zu werden. An einer solchen Konstruktion vom "Anstoß" hielten einige Philosophen fest, die die Materie nur als träge Masse betrachteten.
Die Bewegung ist immer Bewegung der Materie, die Materie ist immer bewegte Materie. Eine Bewegung, die von der Materie losgelöst ist, eine sogenannte "reine Bewegung", bleibt eine Fiktion.
[div. Tippfehler korr.]
(habe einige Tippfehler korrigiert) Der Text hat auch Schwächen, aber das Grundprinzip, die Grundidee ist deutlich.

Hier ein sehr guter Text über Bewegung und Philosophie:
www.club-dialektik.de/download/Der_Begriff_der_Bewegung.pdf
...Eine mathematische Gleichung hat in sich keine Bewegung. Sie ist und bleibt, wie sie ist. Eine mathematische Funktion ist in sich
bewegungslos. Das mathematische Denken ist als solches ein Denken ruhiger Beziehungen.
Das philosophische Problem des Begriffs der Bewegung besteht in der Frage, wie und
inwieweit die Bewegung mit in sich bewegungslosen mathematischen Denkformen erfasst
werden kann...

EDIT: allerdings zieht der Autor auch einen Schöpfer (Gott) aus dem Ärmel. Dies wird ja gerade hier im Thread umgangen mit: Nichts kann nicht sein (wie auch bei Parmenides), also entsteht etwas, was allerdings in Bewegung bleiben muss, denn wenn es zur Ruhe käme, dann wäre es dem Nichts (der Ruhe) wieder gleich. Die Bewegung muss auf sich selbst bezogen sein natürlich - also auch Teilungen sind eine Form von Bewegung beispielsweise.

Gruß,
Dgoe
 
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