Gestein durchleuchten?

Ionit

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Hallo Leute,

die Frage passt hier möglicherweise nicht ganz rein da hier vordergründig Astro-Themen (String, Black Hole, Relativitätstheorie etc.) behandelt werden aber ich denke mal, dass es hier einige kluge Köpfe gibt die sich da vielleicht ein wenig auskennen.

Also ..... gibt es eine Möglichkeit Gestein zu "durchleuchten" um herauszufinden ob in der jeweiligen Gesteinsschicht Einschlüsse (Größe 1 - 10 cm) vorhanden sind? Die Reichweite der "Durchleuchtung" sollte mind. 1 m betragen.

Hat jemand nen Plan wie man sowas nennt? Hat dazu jemand nähere Infos??

Würde mich sehr über eine Antwort freuen.

Danke schonmal.

Gruß Matthias
 

galileo2609

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Ich würde sagen, dass ist eine Spezialfrage an Bynaus! :) Ich bin mir sicher, er wird dir erschöpfende Auskunft geben können!

Grüsse galileo2609
 

Bynaus

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Naja, in der Grössenordnung, die du angibst (1 m) kommt eigentlich nur Seismik in Frage, das heisst, man erschüttert das Gestein und misst, wie lange es dauert, bis die Wellen an internen Strukturen reflektiert werden. Solche seismischen Untersuchungen können, die richtigen Instrumente voraus gesetzt, recht effizient sein, wobei es in der Regel einfach viel einfacher ist, ein "Handstück" des Gesteins mit dem Hammer heraus- und danach aufzuschlagen, und nachzusehen. :)

Für kleinere Reichweiten (mikrometer bis mm) gibt es andere Techniken, aber das fällt definitiv ausserhalb des von dir angegebenen Bereichs.
 

Ionit

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Hallo Bynaus,

vielen Dank für Deine Antwort.

Nein .... mit nem Hammer Gesteinsproben "rausschlagen" geht halt nicht wirklich bzw. ist völlig inefizient.

Folgende Situation:

Es wird ca. 20 - 40 m tief senkrecht ins Gestein "gegraben". Unten wird ein kleiner Hohlraum geschaffen. Nun sehen wir um uns 360 ° nur Gestein. Aufgabe ist nun - die Richtung ausfindig zu machen in der die "Einschlüsse" im Gestein zu finden sind. Sollte dies nicht möglich sein, müsste man ja "auf blauen Dunst" losgraben und wenn man Pech hat, gräbt man genau in die falsche Richtung - vielleicht sogar nur 30 cm an den "Einschlüssen" vorbei.

Man gräbt und gräbt und man gräbt immer weiter - vielleicht 100 m in die falsche Richtung - das muss vermieden werden.

Daher wäre es notwenig - wenn man unten im Hohlraum ist, mit einer technischen Lösung von vornhinein festzulegen in welche Richtung man graben müsste.

Oben habe ich geschrieben, dass man das Gestein mind. 1 m tief "durchleuchten" müsste. Natürlich wäre es wesentlich sinnvoller wenn man dies noch viel tiefer machen könnte also z.B. 10 oder sogar 30 m.

Du hast geschrieben, das sich das Seismik nennt. Ich habe eben einiges darüber gelesen und das hört sich wirklich so an als ob diese Methode sehr geeignet wäre.

Sag mal - kann man solch eine Vorrichtung kaufen/mieten - als Normalsterblicher - bzw. weist Du wer sich mit diesem Sachverhalt beschäftigt???? Gibt es da Firmen oder Universitäten die diese Methode verwenden/anbieten etc.?

Danke schonmal.

Gruß Matthias
 
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Bynaus

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Um ein anständiges Seismometer zusammenzubasteln, braucht es nicht viel, alle Geräte wie Erschütterungssensoren und Computerprogramme, die deren Inputs verarbeiten, gibt es auf dem Markt - viele Ingenieur/Geologiebüros wenden diese Methode an.

Für deine spezielle Situation scheint es aber, braucht es etwas mit etwas mehr Auflösung, die "herkömmliche" Seismik bietet vermutlich nicht genügend Auflösung. Frag mal im Geologieinstitut der nächstgelegenen Universität / Technischen Universität an, ob sie solche Geräte haben oder dir weiterhelfen können. Ich bin kein "Seismik-Experte" in dem Sinne, deshalb kann ich dir leider keine genaueren Angaben geben.

Es gibt einen Wikipedia-Artikel zum Thema: http://de.wikipedia.org/wiki/Seismik

Gemäss diesem Artikel brauchst du etwas, was sich im oberen Bereich der "ultrahochauflösenden Seismik" bewegt.

Es gäbe natürlich noch andere Methoden, aber in dieser speziellen Situation sind sie nicht anwendbar, weil sie erfordern, dass die zu untersuchende Probe sich zwischen zwei Messgeräten (bzw. einem Sende- und einem Empfangsgerät) befindet, z.B. bei einem "Röntgen" des Gesteins.
 

Ionit

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Hallo Bynaus,

nochmals danke für Deine Hilfe.

Das hört sich alles schon ziemlich gut an. Ich werde mich gleich morgen mal mit eine "Geo-Institut" in Verbindung setzen. Wohne in Berlin und ich glaube hier gibt es sowas in der Art - in Potsdam auch.

Du sagst was von "Röntgen des Gesteins".

Hmmmm .... auch eine sehr gute Idee.

Man könnte doch z.B. 2 Schächte in einem Abstand von 100 m graben (wie weit reicht sowas überhaupt) und dann in einem Schacht "den Sender" anbringen und im anderen Schacht "den Empfänger". Dann könnte man "schauen" ob sich etwas interessantes in der 100 m Zwischenschicht befindet. Reicht die Auflösung? Wäre Perfekt ;-)))))))

Meinst Du richtiges Röntgen oder war das nur eine Umschreibung? Gibt es dafür auch einen speziellen Namen?

Du hast mir schon geholfen. Vielen Dank. ;-)

Beste Grüße Matthias
 

Bynaus

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Meinst Du richtiges Röntgen oder war das nur eine Umschreibung? Gibt es dafür auch einen speziellen Namen?

Das nennt man in der Regel Radiographie und ja, es ist ein "richtiges" Röntgen, da Röntgenstrahlen verwendet werden. Was deine Idee mit den beiden Schächten angeht, das Problem dürfte sein, dass man da nur Auflösung direkt in der Ebene, die durch die beiden Schächte gebildet wird, hat. Ausserdem dürfte der Aufwand von zwei 100 m Schächten doch recht gross sein, nur um das Gestein zu röntgen. Zudem weiss ich nicht, ob es wirklich "mobile" Röntgengeräte gibt.

EDIT: Es gibt auch sowas wie Magnetresonanztomographie, wie sie auch in der Medizin eingesetzt wird - aber hier weiss ich noch weniger darüber, bloss, dass sie neuerdings auch in der Archäologie eingesetzt wird. Vom Auflösungsvermögen habe ich hier aber keine Ahnung.

In Berlin gibt es doch die TU Berlin. Die haben bestimmt entsprechendes Equipement.
 

Ionit

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Hallo,

ich habe mir die "Sachen" mal notiert. Werde morgen früh gleich mal bei der TU oder einen anderen Institut "durchklingeln" und einen Termin vereinbaren.

Da bin ich mal gespannt ..... hoffentlich kann man irgendwo solch eine Apparatur bekommen.

Schauen wir mal .....

Schönen Abend noch und Danke für Deine Hilfe. ;-)

Gruß Matthias
 

pinkshark

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Gestein durchleuchten

Hallo. versucht es doch mal bei google etc unter dem Begriff HAARP.

Die haben vor Jahren schon auf große Entfernung die Lithosspähre "geröngt".
Und dazu gibt es auch einen Bericht den ich in der ARD Senderkette oder bei 3sat gesehen habe.
Aber auch so interessante Dinge wie der Mars Express verfügen über ein Radar das in den Boden eindringt. Also nicht nur seismische Wellen sind geeignet.

Überschreite deine Grenzen.

Verfolge gerne Eure Diskussion und meld mich wieder.

Ciao ;)
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
@pinkshark: Das sind aber ganz andere Grössenordnungen als Ionit braucht. Er will Einschlüsse von cm-Grösse finden, nicht Lithosphärenplatten! :) Aber im Prinzip hast du recht - es sind auch andere Techniken denkbar.
 
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