SpaceX - Ankündigungen, Realität, Zukunft

Bynaus

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Ja - wobei die Ariane 6, strikt nach Euro pro Kilogramm (und unter Ausnützung der Maximal-Nutzlast) mit einer neuen F9 mithalten kann. Bloss dass bei SpaceX mit 62 Mio $ pro Stück das Ende der Fahnenstange halt noch lange nicht erreicht ist - ihre wahren Kosten für einen F9 Start werden, selbst bei einer nagelneuen Rakete, auf etwa die Hälfte dieses Betrags geschätzt. Und jetzt wird an Starship gewerkelt - wenn das fertig ist, kannst du getrost von Schrott reden. :)
 

astrofreund

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Ja und was machen wir denn da bzw. die ESA ? Alles verschrotten und neu beginnen mit einer besseren Lösung als von Space-X zu erwarten? Hmm, braucht man Geld, vieeeel Geld. Ich wüsste, woher man das bekommen kann. AKK will gerade 137 Mrd. für neue US-Kampfflugzeuge ausgeben (Tornado-Ablösung). Die Dinger braucht doch kein Mensch heute mehr. US-Atomwaffen im Krisenfall sollen die transportieren. Klar die 20 Atomköppe in D-Land sind ja sooo was von kriegsentscheidend. Bis die in der Luft sind, ist die BRD von Raketenbomben eingedeckt und sollte es doch ein Flieger nach oben schaffen, dann wird er durch die Luftverteidigung wieder runter geholt. Also, dann die 137 Mrd. in neue ESA-Raketen stecken ... ich werde mal die AKK anrufen.

Vielleicht brauchen wir die 137 Mrd. für ein weiteres Konjunkturprogramm ... nach dem nächsten Lockdown, also nach der 2.Welle. Oder noch besser, gleich mit in das jetzige Konjunkturprogramm stecken und jedem Bundesbürger 500,-EUR zukommen lassen. Wäre besser als Mehrwertsteuer zu senken. Die bringt nur für Ausgaben über 50.000 EUR wirklich was. Na und die 50.000 EUR wird wohl jeder dieses Jahr bis Weihnnachten gern ausgeben.

Gruß, Astrofreund
 

Bynaus

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Die esa entwickelt gegenwärtig Prometheus, ein günstiges Methalox Triebwerk, das Vulcain 2 auf der Ariane 6 ersetzen soll.

http://www.esa.int/Enabling_Support/Space_Transportation/ESA_moves_ahead_on_low-cost_reusable_rocket_engine

Ausserdem gibts den Landungsdemonstrator Callisto, der aussieht wie ein verkleinerter F9 Booster.
 

astrofreund

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Danke für den Link. Natürlich gehe ich davon aus, dass Space-X einen ordentlichen Preisdruck auf andere Satellitenversender ausübt. Der ESA-Chef bittet ja nicht umsonst um heftigen Bürokratieabbau. Das ist im öffentlichen Bereich aber nicht einfach, wenn auch in Krisenzeiten eine recht sichere Bank. Ich habe hinreichend viele Aussschreibungen machen dürfen.

Andere Raumfahrtbetreiber versuchen sich auch in neuen Lösungen. Nur die hat man halt nicht von einem Tag zum anderen und auch Space-X hat bereits vor 18 Jahren begonnen. Neben Zeit ist Geld, Geld und nochmal Geld für die Entwicklung gefragt. Bei einer EU muss man dann noch die meisten Partnerländer motivieren oder überzeugen. Man hat schon die E-Autoentwicklung verpennt - solange es keine E-Autos gab und man sein eingefahrenes Produktschema inkl. Erneuerungen gut verkaufen konnte - am Ende mit Tricksereien im großen Umfang.

Vor Jahrzehnten hat man die IT- und Elektronikentwicklung verpennt. Den Ton gaben dann US-Firmen wie Intel und AMD an und die Produktion übernahmen die kostengünstigeren Asiaten. Hierzulande ist das Wissen und die exakte Arbeitsweise von den Produzenten gefragt. Diese Eigenschaften sichern eine hohe Rate fehlerfreier Schaltkreise.

Nur gut, dass es den Maschinenbau gab und gibt, wo man hier vorn dran geblieben ist und moderne Werkzeugmaschinen schon lange nicht mehr ohne Computersteuerung auskommen.

Ich sage nicht, dass Europa eine Raumfahrtnation mit Spitzenplatz werden muss. Ich halte die europäische Zusammenarbeit und diese mit Russland für eine verdammt wichtige und notwendige Sache. Die hat zu allen politischen Krisenzeiten gut funktioniert. Leider haben die USA die Zusammenarbeit mit den Chinesen verhindert. Ich denke, dass wird sich für die Zukunft nicht aufrecht erhalten lassen. Die anstehenden Projekte sind so riesig und komplex, dass das selbst eine Nation wie die USA nicht mehr allein hinbekäme. Daher sind beim Thema Mond und Mars inzwischen neue Töne zu hören. Man sieht dort so langsam auch den Sinn einer weltweiten Zusammenarbeit. Wenn das erforderliche viele Geld aus Rüstungs- und Kriegsprojekten umgeleitet würde, hätte die Raumfahrt einen sehr großen Nutzen für unsere Zivilisation erreicht.

Gruß, Astrofreund
 
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Bynaus

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Ja, Europa hat viele Entwicklungen verschlafen in letzter Zeit. Es schläft sich halt so gut unter dem amerikanischen Schutzschirm...

Was die Entstehung einer neuen Zusammenarbeit mit China angeht, bin ich mir nicht sicher, ob das im Moment wirklich in diese Richtung geht. Es ist vielleicht etwas ketzerisch, aber: "Zusammenarbeit im All" ist meist eher der eigentliche Zweck, und nicht etwa das Mittel zum Zweck. Ich habe nichts gegen Zusammenarbeit - sicher besser als Kalter Krieg im All! Aber die Rückkehr zum Mond oder der Flug zum Mars wird nicht eher gelingen, nur weil viele verschiedene Nationen zusammenarbeiten. Im Gegenteil: viele verschiedene Systeme, Ingenieurs-Kulturen, Ausbildungsgänge, bürokratische Ökosysteme etc., die plötzlich alle miteinander funktionieren müssen - das ist eine wesentlich komplexere Aufgabe als wenn ein Land alles selbst organisiert. Gerade Europa ist ein gutes Beispiel dafür, wie kompliziert eine solche Zusammenarbeit im All ist: hier wird international zusammengearbeitet wie nirgendwo sonst in der Raumfahrt, und doch bekommt Europa in der Raumfahrt kaum etwas auf die Reihe (Rosetta war allerdings toll!), insbesondere gilt das für die besatzte Raumfahrt. Wie viele Male hat man hier in Europa interessante Entwicklungen angerissen und dann wieder beendet, bevor es "ernst" wurde? Hermes, ATV-R / CATV, etc.

Jetzt könnte man sagen, ja gut, aber immerhin haben Nationen, die zusammenarbeiten, insgesamt mehr Geld zur Verfügung. Das Problem ist aber nicht unbedingt Geld: wie man bei SpaceX sieht, wird in der Raumfahrt im Moment auch sehr viel Geld ziemlich sinnlos verbraten, einfach weil es sich für die beteiligten Firmen nicht lohnt, in Kostensenkungen zu investieren. Gwynne Shotwell, die Präsidentin von SpaceX, meinte einmal: "Eine Delta IV [von ULA] kostet rund 400 Millionen Dollar. Ich weiss gar nicht, wie ich eine Rakete für 400 Millionen Dollar bauen könnte..." Weiter: Die Cost-Plus-Verträge der NASA kosten diese unglaublich viel Geld, und es schaut dabei kaum was raus. Was heute in den USA - und auch in Europa ist es nicht anders - als "Raumfahrt" verkauft wird, ist nicht Raumfahrt um der Raumfahrt willen, es ist Raumfahrt um der Arbeitsplätze und Wählerstimmen willen. SpaceX ist da ganz anders: dort geht es *wirklich* um die Raumfahrt und das Erreichen des - sehr hoch gesteckten - Ziels einer unabhängigen menschlichen Zivilisation auf dem Mars. Deshalb gleicht SpaceX der frühen NASA: mit einem unbändigen Willen, das scheinbar Unmögliche zu schaffen. Aber gerade weil die Mittel nicht unbegrenzt sind, weil jeder Dollar hart verdient werden muss, hat sich die Firma selbst auf Effizienz getrimmt. Hier ist sicher auch der Vergleich mit Blue Origin angebracht, wo seit Jahren jedes Jahr eine Milliarde Dollar reingepumpt wird - und was ist dabei raus gekommen? Kaum was nennenswertes.

Ich denke, dass freundliche Konkurrenz im All, sowohl zwischen den Nationen als auch zwischen den Firmen, die den Raumfahrtagenturen ihre Dienste anbieten, viel bessere Resultate erzielen würde. Zur Zeit läuft es tatsächlich in diese Richtung: die USA setzen immer mehr auf kommerzielle Verträge mit fixen Kosten: beim Gateway, bei der Versorgung des Gateways, bei den Mondlandern. Und Europa? Darf Zulieferer (des Orion-Service-Moduls) spielen, im Austausch gegen einen Europäer, der dann irgendwann durch den Mondstaub stapfen darf. Auch das ist eine Form von freundlicher Konkurrenz.
 

astrofreund

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Aber die Rückkehr zum Mond oder der Flug zum Mars wird nicht eher gelingen, nur weil viele verschiedene Nationen zusammenarbeiten. Im Gegenteil: viele verschiedene Systeme, Ingenieurs-Kulturen, Ausbildungsgänge, bürokratische Ökosysteme etc., die plötzlich alle miteinander funktionieren müssen - das ist eine wesentlich komplexere Aufgabe als wenn ein Land alles selbst organisiert.

Das will ich nicht in Frage stellen - doch derartiges Zusammenfinden unterschiedlicher technischer Systeme hat letztendlich bei der ISS auch funktioniert. Die Lösungen mit eigenen Modulen, die aber alle anderen auch nutzen können und nutzen, sind nicht das schlechteste Ergebnis. Das die US-Astronauten und auch alle anderen 9 Jahre mit der Sojus nur zur ISS kommen können, war so sicher nicht geplant und hatte auch seinen stolzen Preis. Ich denke, die SpaceShuttles haben vor allen in der Aufbauphase einen großen Beitrag geliefert, den Sojus mit seinen Trägerlastmöglichkeiten nicht bringen konnte. Dann vielleicht mit Buran - aber das fiel in eine Zeit, wo der Rubel knapp und wertlos wurde. Wäre die Raumstation ein Projekt der USA allein mit freundlicher Mitnutzung durch Europa und Asien, dann hätte das Spaceshuttle länger fliegen müssen und die Kosten wären weiter verdammt hoch gewesen - abgesehen von den Risiken für die Astronauten vor allen bei Start und Landung. Oder die USA hätten die Raumstation aufgeben müssen.

Wie man nun zusammenarbeiten wird, ist für mich nicht primär. Wichtig ist, dass man zusammenarbeitet und nicht gegeneinander. Das ist für die Raumfahrt und für das vernünftige Zusammenleben auf dieser blauen Kuller wichtig. Europa wird so schnell - wenn überhaupt - keinen Astronauten nach oben oder gar zum Mond bringen. Astroalex und/oder Herr Maurer werden mit einem US-Raumschiff zum Mondfliegen müssen. Wenn die Bezahlung über Zulieferungen von Versorgungsmodulen für das Orionsystem möglich ist, warum nicht. Das sind am ende auch nicht die wissenschaftlichen Ziele, die im Vordergrund stehen - sondern die politischen Ziele und Erfolge. So habe ich das von fast allen deutschen Astronauten in den letzten Jahren in MRRK gehört.

Das Geld spielt nicht die einzige Rolle - aber eine sehr wichtige schon. Du hast mir selbst gesagt, dass SpaceX vor allen Geld mit E-Autos, Inetsats und Sats in den Orbit bringen verdienen will, um seine Raumfahrtprojekte finanzieren zu können und das sind momentan vor allen Entwicklungskosten. Die dienstleistenden Raketenstarts sind Einnahmen und das Militär hat schon immer gut bezahlt. Natürlich wird SpaceX nur Partner ins Boot holen, wenn sie einen wirtschaftlichen und technischen Nutzen davon haben.

Wenn Gwynne Shotwell ein Problem damit hat, für 400 Mill. eine Rakete zu bauen, dann kann ich ihr gern meine Kontonummer geben. :eek:

Gruß, Astrofreund
 

ralfkannenberg

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Ich habe nichts gegen Zusammenarbeit - sicher besser als Kalter Krieg im All!
Hallo zusammen,

ich bin mit dieser Aussage überhaupt nicht einverstanden ! - Ich habe das schon einige Male begründet und ich wiederhole mich entsprechend einmal mehr: Russland missachtet permament das Völkerrecht, annektiert "einfach so" die Krim, marschiert in der Ost-Ukraine ein u.s.w. - Von den Menschenrechtsverletzungen Chinas und was die jetzt in Hongkong veranstalten ganz zu schweigen.

Da ist es natürlich schön, wenn man mit hochrangigen EU-Vertretern händchenhaltend in die Kameras lächeln und über die wunderbaren weltraumtechnologischen Kooperationen schwadronieren und von den innen- und aussenpolitischen Problemen ablenken kann.

Koorperation ja - aber nicht mit Ländern, die sich nicht ans Völkerrecht und nicht an die Menschenrechte halten.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Herr Senf

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Hallo Ralf, kennst Du irgendein Land, daß sich an Völkerrecht oder gar Menschenrechte hält?
Auf'm Papier behaupten das zwar einige, aber die Wirklichkeit ... machmal 'ne Liste.
Krim war "Volksentscheid", der Chrustschows Verwaltungsentscheidung rückgängig gemacht hat.
Die liberale Ost-Ukraine wollte nicht von den radikalen West-Ukrainern "bevormundet" werden.
Hongkong ist doch von den Kolonialen mal geklaut worden - was haben die da veranstaltet?

Grüße Dip
 

astrofreund

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Hallo Ralf,

menschlich sind Deine Idealvorstellungen verständlich - doch praktisch nicht machbar. Herr Senf hat die richtige Frage gestellt. Denkst Du, dass jemand die Beziehungen zu den USA abbricht bei den derzeitigen Geschehnissen? Hast Du schon davon gehört, dass wir mit Brasilien nichts mehr zu tun haben wollen? Die brennen massiver als je zuvor gerade die Lunge des Planeten ab. Die Vorschläge die ich zu einer Verbesserung der Situation höre lauten: Mit Brasilien sprechen und Geld geben, damit sie aufhören den Regenwald abzubrennen. Ich würde den Bolsonaro und seine Bande lieber heute als morgen auf den Mond schießen und gleich den Trump hinterher. Geht praktisch aber nicht.
Die Welt ist zu retten und nicht nur Brasilien oder die Uraine oder ... Ist nicht leicht, da ruhig zu bleiben. Aber ist leider der einzige vernünftige Weg, das Elend zu lindern oder zu beseitigen. Alles andere müssen die jeweiligen Völker auf demokratischem Weg erreichen. Die restliche Welt kann protestieren und mahnen, mehr nicht. Einen Krieg führen würde nichts verbessern - im Gegenteil.

Gruß, Astrofreund
 

ralfkannenberg

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Hallo Ralf, kennst Du irgendein Land, daß sich an Völkerrecht oder gar Menschenrechte hält?
Hallo Herr Senf,

ich weiss - diejenigen Länder, die sie am meisten brechen, sind bekannt dafür, dass sie auf andere zeigen und denen Menschenrechtsverletzungen vorwerfen. Die USA und die Länder der EU haben in den vergangenen Jahrzehnten keine fremden Hoheitsgebiete okkupiert. Ich weiss, in den USA werden Menschen nicht-weisser Hautfarbe oftmals auch benachteiligt und Gerichte tendieren dazu, weisshäutige Täterschaften insgesamt sehr milde und wohlwollend zu verurteilen, aber wenigstens gibt es dort Gerichtsverfahren. In China und in Russland gibt es zwar auch Gerichtsverfahren, aber die haben diesen Namen nicht verdient und auch heutzutage wirst Du in China primär Schauprozesse gegen politisch Andersdenkende vorfinden.

Nur weil Russland und China Vetomächte sind heisst das nicht, dass deren Rechtsstaatlichkeit mit derjenigen westlicher Demokratien auch nur annähernd vergleichbar wäre.


Krim war "Volksentscheid", der Chrustschows Verwaltungsentscheidung rückgängig gemacht hat.
Das ist in etwa so, also ob hier im Forum eine Abstimmung darüber stattfindet, dass ich jedem aktiven Foren-Mitglied 100 Euro überweisen muss. Selbst wenn eine solche Abstimmung eine demokratische Mehrheit erzielt bin ich nicht zu einer solchen Zahlung verpflichtet. Die Entscheidung, ob die Krim wieder an Russland zurückgegeben werden soll, liegt völkerrechtlich nicht bei Russland, sondern bei der Ukraine.


Die liberale Ost-Ukraine wollte nicht von den radikalen West-Ukrainern "bevormundet" werden.
Das ist ja ihr gutes Recht, dennoch haben russische Truppe in dieser Angelegenheit nichts auf ukrainischem Territorium verloren. Solche Probleme müssen innenpolitisch gelöst werden, durchaus unter Vermittlung meinetwegen Russlands, aber doch nicht militärisch ohne Kriegserklärung aus Russland !


Hongkong ist doch von den Kolonialen mal geklaut worden - was haben die da veranstaltet?
Korrekt. Dennoch sind die Hongkong-Chinesinnen und Hingkong-Chinesen mehrheitlich Chinesinnen und Chinesen und wollen trotzdem nicht ans Mutterland annektiert werden.


Freundliche Grüsse, Ralf
 
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ralfkannenberg

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Alles andere müssen die jeweiligen Völker auf demokratischem Weg erreichen. Die restliche Welt kann protestieren und mahnen, mehr nicht. Einen Krieg führen würde nichts verbessern - im Gegenteil.
Hallo Astrofreund,

damit bin ich völlig einverstanden. Es ist aber nicht nötig, mit solchen Ländern wirtschaftliche Kooperationen oder Kooperationen im Weltall einzugehen.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Protuberanz

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Und schon wieder wird ein Thread mit politisch naiven Ansichten zugemüllt. Langsam aber sicher geht mir das alles tierisch auf die Ketten. Habt Ihr keinen Friseur, dem Ihr Euer Gedöhns erzählen könnt? Was ist nur aus diesem Forum geworden?
 

ralfkannenberg

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Und schon wieder wird ein Thread mit politisch naiven Ansichten zugemüllt. Langsam aber sicher geht mir das alles tierisch auf die Ketten. Habt Ihr keinen Friseur, dem Ihr Euer Gedöhns erzählen könnt? Was ist nur aus diesem Forum geworden?
Nein Protuberanz,

wer hier schweigt, der schaut weg und nimmt die zahlreichen Opfer billigend in Kauf !! - Bei aller Begeisterung für Technologie, deren Machbarkeit und "Frieden" im Weltall - die meisten Menschen und alle Opfer leben nach wie vor auf der Erde.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

ralfkannenberg

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Und schon wieder wird ein Thread mit politisch naiven Ansichten zugemüllt. Langsam aber sicher geht mir das alles tierisch auf die Ketten. Habt Ihr keinen Friseur, dem Ihr Euer Gedöhns erzählen könnt? Was ist nur aus diesem Forum geworden?
Hallo Protuberanz,

wo Du natürlich recht hast ist der Umstand, dass die letzten Beiträge nichts mit SpaceX zu tun haben, aber diesesmal war es nicht ich, der (m.E. durchaus sinnvoll) von SpaceX abgelenkt hat.

Wobei ich noch loswerden möchte, dass mir ein Elon Musk bei weitem lieber ist als diese undemokratischen Staatschefs und auch bei weitem lieber als diese heuchlerischen Unterhändlerinnen und Unterhändler, die mit diesen Staaten paktieren.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

astrofreund

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Hallo Protuberanz,

warum soll man im Zusammenhang mit SpaceX nicht über die Situation und mögliche Reaktionen der ESA reden? Die ESA und ihr Programm bzw. ihre Aktivitäten werden doch weitergeführt, oder? Dazu gehört auch die Entsendung deutscher Astronauten auf die ISS. Dies geschah mit dem SpaceShuttle und mit der Sojus. Seit 9 Jahren nur mit der Sojus. Wann deutsche Astronauten mit einer Dragonkapsel mitfliegen oder mit einem anderen neuen US-Raumschiff ist mir nicht bekannt. Wenn es soweit ist, kann man auch wieder darüber berichten und diskutieren. Ich vermute, man wird dann weiter auch mit Sojuskapseln mitfliegen.

Das alles findet sicher die meiste Zeit 400km über uns statt. Doch Ausbildung und sonstige Vorbereitungen, Absprachen zu den Experimenten und letztendlich Start mit der Sojus findet auf der Erde, auf russischem Territorium statt. So war es die letzten 30 Jahre und daran haben gleich welche politischen Krisen und Einschätzungen der Situation in diesen Ländern keine Änderungen dieser Verfahren stattgefunden.

Wenn das für Dich naive Ansichten sind, dann kannst Du das gern so sehen. Vielleicht teilst Du uns Deine nichtnaiven Ansichten einmal mit. Dann können wir so eine Aussage besser verstehen oder einordnen. Ist nun mal so, dass hier jeder nur das berichten kann, was er gelesen, gehört oder gesehen hat. Der Wissensstand ist sicher recht unterschiedlich. Aber dafür gibt es ja mehr als 2 Leute im Forum und viele Beiträge, wo man neues lernen kann und andere Ansichten auch mal korrigieren.

Meine Ansichten sind nicht im luftleeren Raum oder auf einer einsamen Insel entstanden. Dank Verein der Deutschen Raumfahrtausstellung in MRRK habe ich etliche Astronauten, Kosmonauten und ESA-Mitarbeiter durch ihre Vorträge, durch Diskussionen dazu und z.T. auch durch kleine Gespräche mit dem einen oder anderen kennengelernt. Mir ist dort im wesentlichen keine andere Sichtweise begegnet, als ich sie hier dargestellt habe. Ist natürlich nicht meines einzige Wissensquelle, aber eine für mich recht bedeutsame - man erfährt die Dinge aus erster Hand.
Dort sind auch Kosmonauten und Astronauten gefragt worden, ob diese politischen Differenzen auf der Erde Einfluss auf die Zusammenarbeit im All, also konkret in der ISS haben. Das wurde verneint. Man sagte, dass man über die politischen Themen fast nie spricht. Ich finde es einen Glücksfall, dass man weiter miteinander Raumfahrt und Forschung betreibt und damit auch etwas dafür sorgt, dass es hier friedlich bleibt.

Gruß, Astrofreund
 

Bynaus

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Das will ich nicht in Frage stellen - doch derartiges Zusammenfinden unterschiedlicher technischer Systeme hat letztendlich bei der ISS auch funktioniert. Die Lösungen mit eigenen Modulen, die aber alle anderen auch nutzen können und nutzen, sind nicht das schlechteste Ergebnis. Das die US-Astronauten und auch alle anderen 9 Jahre mit der Sojus nur zur ISS kommen können, war so sicher nicht geplant und hatte auch seinen stolzen Preis. Ich denke, die SpaceShuttles haben vor allen in der Aufbauphase einen großen Beitrag geliefert, den Sojus mit seinen Trägerlastmöglichkeiten nicht bringen konnte. Dann vielleicht mit Buran - aber das fiel in eine Zeit, wo der Rubel knapp und wertlos wurde. Wäre die Raumstation ein Projekt der USA allein mit freundlicher Mitnutzung durch Europa und Asien, dann hätte das Spaceshuttle länger fliegen müssen und die Kosten wären weiter verdammt hoch gewesen - abgesehen von den Risiken für die Astronauten vor allen bei Start und Landung. Oder die USA hätten die Raumstation aufgeben müssen.

Wie man nun zusammenarbeiten wird, ist für mich nicht primär. Wichtig ist, dass man zusammenarbeitet und nicht gegeneinander. Das ist für die Raumfahrt und für das vernünftige Zusammenleben auf dieser blauen Kuller wichtig. Europa wird so schnell - wenn überhaupt - keinen Astronauten nach oben oder gar zum Mond bringen. Astroalex und/oder Herr Maurer werden mit einem US-Raumschiff zum Mondfliegen müssen. Wenn die Bezahlung über Zulieferungen von Versorgungsmodulen für das Orionsystem möglich ist, warum nicht. Das sind am ende auch nicht die wissenschaftlichen Ziele, die im Vordergrund stehen - sondern die politischen Ziele und Erfolge. So habe ich das von fast allen deutschen Astronauten in den letzten Jahren in MRRK gehört.

Das Geld spielt nicht die einzige Rolle - aber eine sehr wichtige schon. Du hast mir selbst gesagt, dass SpaceX vor allen Geld mit E-Autos, Inetsats und Sats in den Orbit bringen verdienen will, um seine Raumfahrtprojekte finanzieren zu können und das sind momentan vor allen Entwicklungskosten. Die dienstleistenden Raketenstarts sind Einnahmen und das Militär hat schon immer gut bezahlt. Natürlich wird SpaceX nur Partner ins Boot holen, wenn sie einen wirtschaftlichen und technischen Nutzen davon haben.

Wenn Gwynne Shotwell ein Problem damit hat, für 400 Mill. eine Rakete zu bauen, dann kann ich ihr gern meine Kontonummer geben. :eek:

Gruß, Astrofreund

Es stimmt natürlich, was du schreibst: in diesem sehr konkreten Fall hätten die USA die Station - wenn sie ganz allein dafür verantwortlich gewesen wären - nach dem Shuttle-Unfall von 2003 vielleicht wieder aufgeben müssen. So ähnlich wie Skylab, das ja ursprünglich vom Space Shuttle besucht und in eine höhere Bahn gehoben werden sollte, schliesslich abstürzte, weil es Verzögerungen beim Shuttle gab.

Natürlich spielt Geld weiterhin eine Rolle, das steht ganz ausser Frage. Ich denke, was ich sagen wollte, ist folgendes: wenn das NASA-Budget allein SpaceX zur Verfügung stünde, käme dabei viel mehr raus als gegenwärtig, weil es effizienter für Raumfahrt-Ziele eingesetzt würde, und eben nicht um eine bestimmte Anzahl Jobs in einem bestimmten Wahlkreis zu erhalten. Aber in der Praxis ist das natürlich auch keine Lösung: es muss eine freundliche Konkurrenz geben zwischen Firmen, die bereit sind, das NASA-Geld so effizient wie möglich für die geforderten Ziele einzusetzen.

Was deine Kontonummer angeht: ich denke, das ist genau der Punkt, den sie rüberbringen wollte... :)

@Ralf:

ich bin mit dieser Aussage überhaupt nicht einverstanden ! - Ich habe das schon einige Male begründet und ich wiederhole mich entsprechend einmal mehr: Russland missachtet permament das Völkerrecht, annektiert "einfach so" die Krim, marschiert in der Ost-Ukraine ein u.s.w. - Von den Menschenrechtsverletzungen Chinas und was die jetzt in Hongkong veranstalten ganz zu schweigen.

Dann musst du dich aber zumindest selbstkritisch fragen, ab wie vielen verletzten Menschenrechten die Zusammenarbeit mit einem anderen Land eingestellt werden muss: oder verläuft diese Unterscheidung vielleicht "zufällig" immer zwischen den USA und dem nächst-schlimmeren nicht-westlichen Land, das Raumfahrt betreibt?

Grundsätzlich stimme ich dir aber zu: Länder sollten Weltraum-Programme entwickeln, innerhalb derer sie mit anderen Ländern kooperieren können, aber nicht müssen. Um ein Beispiel zu geben, nehmen wir mal die Gateway-Station: die kann im Prinzip von beliebigen Raumfahrzeugen, die mit dem IDA (International Docking Adapter) kompatibel sind, mit Versorgungsgütern beliefert werden. Da könnten die USA sagen, internationale Partner müssen einfach Versorgungsflüge oder Module fliegen, die wir uns dann sparen können, und können so mit aufs Boot (z.B. Astronauten zum Gateway schicken oder zur Mondoberfläche, etc.). Genauso könnte das auch China mit einer eigenen Station im Mondorbit (oder wo auch immer) handhaben. Dann hat jede Raumfahrt-Nation die Wahl, ob sie mit China, den USA, beiden oder keinem der beiden kooperieren wollen.

Ich wäre wirklich froh, wenn man diesen Thread auf Kurs halten könnte, also wenigstens Raumfahrt-zentrisch und stets SpaceX-relevant. Ein Post, in dem x-Mal die Worte "China", "Russland" etc. vorkommen, aber kein einziges Mal "SpaceX", hat in einem SpaceX-Thread nichts verloren.
 
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