Galaxien: Einblick in die Geburt der Milchstraße

astronews.com Redaktion

Registriertes Mitglied
Seit bald zwanzig Jahren versuchen Astrophysiker die Entstehung von Spiralgalaxien wie unserer Milchstraße realistisch nachzubilden. Astrophysiker der Universität Zürich stellten nun zusammen mit Astronomen der University of California in Santa Cruz die erste wirklichkeitsgetreue Simulation zur Entstehung unserer Heimatgalaxie vor. Sie lässt unter anderem darauf schließen, dass es am äußersten Rand der Milchstraße Sterne geben muss. (25. August 2011)

Weiterlesen...
 

Bernhard

Registriertes Mitglied
Ich habe erst kürzlich mit einem 3D-Programm unsere Milchstrasse von der Andromeda-Galaxie aus angesehen und ebenfalls überrascht festgestellt, dass sich in dem zur Kugel erweiterten Bereich der Milchstraße doch etliche Sterne befinden. Die Andromeda-Galaxie bietet sich dabei übrigens deswegen an, weil unsere Milchstraße von dort aus, genau von der Kante aus gesehen wird. Sterne, die also nicht zu der bekannten Scheibe gehören, fallen damit besonders deutlich auf.

Überraschend ist dieses Ergebnis deswegen, weil es eben von der deutlich sichtbaren und bekannten Form der Scheibe abweicht.
Gruß
 

TomTom333

Registriertes Mitglied
... Sterne, die also nicht zu der bekannten Scheibe gehören, fallen damit besonders deutlich auf.

Ich verstehe es leider immer noch nicht!
unsere Galaxie besteht aus Gas, Sterne, DM (vielleicht?) und,......
im Zentrum ist ein Bulge der sich aus der Scheibe heraushebt. Auch in ihm sind Gas und Sterne, sonst wäre er ja nicht zu sehen ;-)
Schauen wir uns nun die Scheibe an: Gas, Sterne, .... Verdichtungen, Kugelhaufen, ect.
Warum sollte es also am Rand keine Sterne geben???.... Was ist daran so besonders???
Hab gestern erst gelesen das (angeblich) die DM im Randbereich nicht 1:6 sondern wohl eher 1:9 im Vergleich zur sichtbaren Materie ist.
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
Die Andromeda-Galaxie bietet sich dabei übrigens deswegen an, weil unsere Milchstraße von dort aus, genau von der Kante aus gesehen wird.

Ist das so? Die Andromeda-Galaxie liegt aber nicht in der Ebene der Ekliptik, sondern etwas "darunter", was nichts anderes heisst, als dass ein Beobachter von Andromeda her unsere Milchstrasse ein wenig "von unten" - also nicht direkt von der Kante her - sehen müsste.
 

mac

Registriertes Mitglied
Hallo Bynaus,

Ist das so? Die Andromeda-Galaxie liegt aber nicht in der Ebene der Ekliptik, sondern etwas "darunter", was nichts anderes heisst, als dass ein Beobachter von Andromeda her unsere Milchstrasse ein wenig "von unten" - also nicht direkt von der Kante her - sehen müsste.
Die Ebene der Ekliptik hat nichts mit der Milchstraßenebene zu tun.

Herzliche Grüße

MAC

PS Das war jetzt noch keine Bestätigung für Bernhards Aussage, dazu müßte ich erst noch ein wenig mit Celestia rumspielen. ;)
 

mac

Registriertes Mitglied
dazu müßte ich erst noch ein wenig mit Celestia rumspielen. ;)
hab' fertig!

Im galaktischen Koordinatensystem findet man M31 auf ca.122° Länge und ca. -22° Breite. D.h., die Milchstraßenebene ist von Andromeda aus, etwa 22° aus der Seitenansicht gekippt.

Herzliche Grüße

MAC
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
Ich meinte natürlich die galaktische Ebene, nicht die Ekliptik. Dass die beiden nichts miteinander zu tun haben, ist mir durchaus bewusst :)
 

Bernhard

Registriertes Mitglied
Im galaktischen Koordinatensystem findet man M31 auf ca.122° Länge und ca. -22° Breite.
Hi MAC,

der Wert von -22° kommt mir rein intuitiv etwas zu hoch vor. Ich habe das in Cartes Du Ciel nachgesehen. Dort sind die optischen Grenzen der Milchstraße eingezeichnet und Andromeda liegt nur ein paar Grad weg von dieser Grenze. Ich hätte deswegen auf maximal 10°-15° geschätzt.

Bei 22° würde man die Milchstraße dann als längliche Spindel sehen, was mit der Ansicht im 3D-Programm ebenfalls übereinstimmt. Die "einsamen" Sterne weit ab von der Hauptscheibe bleiben auch bei einer Neigung von 22° erhalten.

@TomTom: Noch kurioser wären z.B. einzelne Sterne auf halber Wegstrecke zwischen der Milchstraße und der Andromeda-Galaxie :) . Man würde sich dann noch intensiver Fragen warum das interstellare Gas so eigenartige Inseln gebildet hat, um letztlich dann solche Sterne zu produzieren. Natürlich beinhalten solche Aussagen aber auch immer eine emotionale Wertung.
Gruß
 

Sternenkind

Registriertes Mitglied
Also ich finde eine Ähnlichkeit zwischen der simulierten und der echten Galaxie nur bei sehr oberflächlicher Betrachtung. Die Simulation ergibt eine undefinierte Anzahl von Armen, während die Echte (wie alle anderen Spiralgalaxien) genau zwei Arme hat.
Für mich beweist die Simulation nur, dass wir noch kaum Ahnung von der Physik der Galaxien haben.
 

mac

Registriertes Mitglied
Hallo Sternenkind,

Also ich finde eine Ähnlichkeit zwischen der simulierten und der echten Galaxie nur bei sehr oberflächlicher Betrachtung.
So?



Die Simulation ergibt eine undefinierte Anzahl von Armen, während die Echte (wie alle anderen Spiralgalaxien) genau zwei Arme hat.
Gib bei Google doch mal den Begriff 'Spiralgalaxie' ein und laß Dir die Bilder anzeigen.



Für mich beweist die Simulation nur, dass wir noch kaum Ahnung von der Physik der Galaxien haben.
Ich vermute mal, daß Du nicht die geringste Ahnung hast, was dort wie simuliert wurde und Du daher nur eine allgemein gültige Erkenntnis daraus ziehen kannst, nämlich die, daß wir, je mehr wir lernen, um so besser erkennen, wie wenig wir wissen.

Herzliche Grüße

MAC
 

RPE

Registriertes Mitglied
Ich verstehe es leider immer noch nicht!
...
Schauen wir uns nun die Scheibe an: Gas, Sterne, .... Verdichtungen, Kugelhaufen, ect.
Warum sollte es also am Rand keine Sterne geben???.... Was ist daran so besonders???

TomTom333,
besonders ist daran, dass man sie bis dato noch nicht nachgewiesen hat und das auch noch gar nicht konnte. Es ist eine echte Vorhersage, die aus der Simulation hervorgeht.
Auch wenn du vielleicht vorher schon dachtest, 'klar sind da auch Sterne - warum nicht!?!' - nutzt das herzlich wenig. Erst wenn man quantitativ etwas ausrechnet und mit den Beobachtungen vergleichen kann wird Wissenschaft draus.
Bis jetzt ist es auch noch nicht gesagt, ob es da wirklich Sterne gibt. Die Simulaiton kann ja in diesem PUnkt (oder auch anderen, bisher noch nicht validierten) auch immer noch falsch sein. Das ist ja gerade das Spannende daran. Ich weiss immer nicht, was ich faszinierender finde, wenn man Jahre nach einer Vorhersage den experimentellen Nachweis führen kann, oder umgekehrt. Die jetztige Simulation deckt auf jeden von beidem etwas ab - praktisch, brauch ich mich nicht zu entscheiden :)
 

TomTom333

Registriertes Mitglied
TomTom333,
besonders ist daran, dass man sie bis dato noch nicht nachgewiesen hat .... :)

Danke das du mir geantwortet hast. Sehe es genau so!

Aber!

Wir haben schon Millionen von Galaxien mit den diversen Teleskopen aufgespürt und fotografiert. Diese leuchten auch am Rand (teilweise).... wenn da nicht gerade ein paar Dunkelwolken rum "wabbern"..... Dies wird und kann doch nur hervorgerufen werden durch die Sterne selbst, Kugelhaufen, oder einzelne die eine Gaswolke zum leuchten anregen.
Für meine Begriffe ist das nichts neues, sondern Realschulwissen 9. Klasse.
Dazu brauche ich keine Simulation die eh nur so gut ist wie seine Programmierer und die das Resultat so, und nur so zeigt weil wir es Beobachten. :cool:


Tom

P.S. Hallo lieber Admin, die :rolleyes: benötigen wirklich mal einer Auffrischung, Wenn es ihre Zeit erlaubt, doch bitte mal ein paar freie aus dem Web hinzufügen. Danke
 

TomTom333

Registriertes Mitglied
...... Sie lässt unter anderem darauf schließen, dass es am äußersten Rand der Milchstraße Sterne geben muss. ..

Ich poste das gerne noch mal!!!

Wo ist da von Halo die rede?
Aber auch selbst wenn.............warum sollte es da keine geben....nicht so viele wie in der Scheibe aber.....warum nicht?
Kannst du das erklären?
oder sonst irgend wer?
Die Chrack´s sind besonders ruhig bei diesem Thema .... wie ich finde!
 

Kibo

Registriertes Mitglied
Wo ist da von Halo die rede?

da:rolleyes:
Die Simulation sagt zudem für den sechshunderttausend Lichtjahre entfernten äußersten Halo der Milchstraße Sterne und Gase voraus.


Niemand hat behauptet dass es sie nicht geben sollte, sie werden nur jetzt explizit vorhergesagt. Wenn man sie jetzt noch nachweisen kann, dann stützt das die Simulation an sich.
 
Zuletzt bearbeitet:

Bernhard

Registriertes Mitglied
Wenn man sie jetzt noch nachweisen kann, dann stützt das die Simulation an sich.
Genau so ein Halo ist mir, wie gesagt, bei dem neuen 3D-Simulator aufgefallen und der zeigt lediglich Sterne aus dem Hipparcos-Katalog an. Für den Fall, dass also in "meinem" 3D-Viewer kein grober Fehler mehr drin ist und die Hipparcos-Daten stimmen (wovon auszugehen ist) haben wir bereits einen gewissen Nachweis für dieses Halo. Um das noch exakter nachzuweisen müsste man noch einzelne Sterne des Halos im Hipparcos-Katalog identifizieren, um dann die Angaben noch genauer zu überprüfen.

Mittlweile habe ich auch die Gegenrichtung von Sagittarius A als Beobachtungsort genommen. In einer Entfernung von 1 Mio. Lichtjahren sieht man die Scheibe der Milchstraße sehr schön von der Seite. Das zitierte Halo ist dabei kreisrund und großflächig um die Scheibe herum zu sehen. Offen ist dabei, wie gesagt, noch die Frage, wie groß der Teil der Milchstraßenscheibe ist, der vom Hipparcos-Katalog abgedeckt wird. Erst wenn man das recherchiert hat, kann man auch sagen, wie groß das Halo der 3D-Simulation wirklich ist.
Gruß
 

SCHWAR_A

Registriertes Mitglied
Grundprinzipien des kalte-Dunkle-Materie-Paradigmas

Im Artikel wird gesagt, daß die Simulation auf Basis der "Grundprinzipien des kalte-Dunkle-Materie-Paradigmas" durchgeführt wurde.
Weiß jemand, wie hierbei tatsächlich mit der DM umgegangen wird? Im Paper selbst wird nämlich die DM-Masse im Verlauf der Simulation sogar verdoppelt, was mir sehr merkwürdig vorkommt, da ja m.E. eigentlich alle Masse zu Beginn der Simulation feststehen sollte...
 
Oben