Hallo catou
Hab hier noch was Interessantes von Bynaus gefunden. Werd ich bestimmt noch ausdrucken und an die Pinnwand heften.
Von Bynaus:
"Wissenschaftliche Hypothesen (oder später: Theorien, wenn sie durch viele Experimente gefestigt und bestätigt wurden) sind zunächst einmal nur das: Hypothesen. Ideen, wie die Welt funktionieren könnte. Genauso, wie sie EvD auch aufstellt. Hypothesen, die mit den Beobachtungen verträglich sind, werden beibehalten, solche, die den Beobachtungen (oder den Experimenten) widersprechen, werden verworfen. Keine Hypothese wird jemals als "unumstösslich bewiesen" gelten, denn man weiss ja nie, welche Beobachtungen noch auftauchen könnten. Gewisse Dinge können natürlich als "offensichtlich wahr" gelten, weil sie selbst Beobachtungen sind, wie etwa die Kugelform der Erde oder der Umstand, dass die Erde um die Sonne kreist und nicht umgekehrt (früher konnten Menschen dies nicht direkt beobachten, sondern mussten indirekt auf diese Dinge schliessen). Die meisten mathematisch-physikalischen Hypothesen, die die Welt durch Formeln beschreiben, sind stets nur Annäherungen an die Wirklichkeit. Auch in der Geschichte (Historie), wo weniger mit Formeln, sondern eher mit "Narrativen" oder "Geschichten" gearbeitet wird, kann man sich der Realität immer nur annähern.
Hypothesen, Formeln und Geschichten werden manchmal neuen Beobachtungen, Experimenten, Funden angepasst, manchmal ganz verworfen. Aber das Vorläufige, Ungewisse, wird der Wissenschaft immer erhalten bleiben. Das ist keine Schwäche, sondern eine Stärke: Wir wollen nur das als gesichert annehmen, was wir wirklich sicher wissen können. Die Hypothesen, Formeln und Geschichten, die zwischen den Beobachtungen, Experimenten und Funden "gewoben" werden, sind viel weniger wichtig als letztere. Es ist keine grosse Kunst, eine neue Hypothese, eine neue Formel, eine neue Geschichte zu entwerfen - die Kunst liegt darin, sagen zu können, ob dieses neue "Gespinst" zu allen relevanten Beobachtungen, Experimenten und Funden passt."
@ catou
Wie ich seh, schaffst Du's immer noch nicht auch nur eine einzige, von mir gestellte Frage zu deiner Orion-Hypothese zu beantworten. Stattdessen vergleichst Du die Hypothesen und Argumentationen von Fachleuten, wie Prof. Schlosser und auch von Laien mit denen von Herrn EvD.
Ich möcht hier mal etwas weiter ausholen: In den meisten, von uns überprüften HS-Theorien zweifeln die Autoren die derzeitigen astronomischen "Mainstream"- Hypothesen/Theorien von Prof. Schlosser/R.Hansen an, liefern aber keine stichhaltigen Gegenargumente. Stattdessen stellen sie Hypothesen auf, dass die HS-Punkte konkrete Sternbilder (bsw. Orion, Lepus, Taurus, gr.Wagen) oder die hellsten Sterne der nördlichen Hemisphäre zeigen.
Mit Sternenkarten haben wir die Beschreibungen und Bilder überprüft. Es liegen maximal 3 bis 4 Sterne auf HS-Punkten oder streifen sie noch ein wenig. Die restlichen Sterne ignoriert man einfach oder man argumentiert: Die Vorfahren nahmen es halt nicht so genau oder die restlichen Sterne hätten halt keine so grosse Bedeutung für unsere Vorfahren gehabt oder die Sterne, die dicht am Vollmond/Sichelmond standen, konnte man wegen der Helligkeit sowieso nicht sehen oder der Platz auf der Scheibe ist begrenzt und deshalb mussten einigen Sterne dichter zusammen gerückt werden.
Wir dachten schon, dass es an dieser "Front" wohl nichts Neues mehr geben wird und dass es immer so weiter geht.
Wie ich jetzt seh, hast Du eine Skizze vom Orion auf der Scheibe auf Deine Website gestellt. Ich hab auch eine Sternenkarte auf eine HS-Zeichnung gelegt. Gehen wir mal davon aus, Du willst möglichst gut sichtbare Sterne auf HS-Punkte setzen. Legen wir auf deinen Punkt 1 Betelgeuse und auf 2 Meissa, dann liegt Sirius auf Punkt 14 und CMA Omikron1 auf deinen Punkt 15. Der OriongürtelStern Alnilam streift den Zentralstern des HS-"Sternenhaufens" und auch zwei MonoceritisSterne streifen die Punkte 19 und 23. Das wars aber dann schon. Obwohl bei dieser Betrachtungsweise Sterne von sieben verschiedenen Sternbildern auf dem Sektor der Scheibe liegen, ist die Übereinstimmung mit HS-Punkten doch wohl sehr dürftig. Gerade bei dem einzigen Sternbild (Lepus), das komplett auf der Scheibe liegt, streift nicht einmal ein Stern einen HS-Punkt.
Ausserdem ist Dir doch hoffentlich klar, dass es das Sternbild Monoceritis so in der Bronzezeit nicht gab. Dieses "neumoderne" Sternbild fügte Kepplers Schwiegersohn Jakob Bartsch erst 1624 in Sternenkarten ein.
Catou warum bezweifelst Du eigentlich nicht, dass die Scheibe überhaupt den Himmel mit Gestirnen zeigt? Wären nur Kreise auf der Scheibe zu sehen, könnte man doch argumentieren, die Scheibe sei nur ein außergewöhnlich grosses Schmuckstück mit vielen grossen und kleinen Kreisen. Da aber eine Sichel abgebildet wurde, meint fast jeder, das kann nur, das muss der Mond sein. Selbst kleine Kinder zeichnen meist den Mond als Sichel (oft mit Gesicht). Plötzlich werden, nur wegen der Mondsichel, aus den vielen kleinen Punkten Sternenpunkte.
Selbst jemand, der keine astronomische Kenntnisse hat und sich nur hin und wieder den Sternenhimmel ansieht, bemerkt irgendwann, dass einige Sterne sehr dicht beieinander stehen. Das erkannten selbst unsere antiken Vorfahren schon. Einer dieser Sternenhaufen war ihnen so wichtig, dass man ihm einen eigenen Namen (Plejaden) gab und dass auch sieben seiner Sterne eigene Namen (Asterope, Taygeta, Celaeno, Electra, Merope, Alcyone und als Zentralstern Maia) erhielten und in der antiken Mythologie auftauchen.
Dass die sieben dicht beieinander stehenden HS-Punkte nicht nur irgendeinen Sternenhaufen, sondern das Siebengestirn der Plejaden darstellen könnten, ist sehr wohl nachvollziehbar.
Wer solch eine Argumentation nicht nachvollziehen möchte (oder kann), der sollte doch konsequent sein und auch bezweifeln, dass nur diese eine Sichel den wechselhaften Mond zeigt und dass wegen der Sichel die HS-Punkte als Sterne interpretiert werden.
Außerdem: Prof. Schlossers Hypothese (bäuerlicher Kalender) ist ab etwa 1700b.c. erstmals im Raum Nebra nutzbar. Das kann jeder mit PC-Astronomieprogrammen überprüfen. Die Memogramm-Piktogramm-Argumentation (das Einfügen von Schaltmonat bei 4 bis 5 Tage-alten Mond bei den Plejaden) ist auch ab etwa 1700b.c. möglich. Es kann so gewesen sein, möglicherweise aber auch ganz anders! Schliesslich basiert alles nur auf einer Memogramm-Piktogramm-Argumentation.
Wer andere nachvollziehbare (vielleicht sogar genauere) Kalenderzählweisen und Memogramm-Piktogramm-Argumente präsentiert, der könnte die "Mainstream"- Hypothesen/Theorien von Prof. Schlosser/R.Hansen ins Wanken bringen oder sogar widerlegen. Catou kannst Du das?
Catou Du findest im Netz sicher ein paar ähnlich gesinnte Autoren, wirst aber doch schnell feststellen: Ihr seit alle nur Einzelkämpfer. Dass Du Deine Hypothese hier ins Netz gestellt hast, hatte aber auch was Gutes. Durch Dich sind wir (meine Clique) auf die Maia-Theorie aufmerksam geworden. Dass wir auch GdM-Theorien wirklich überprüfen, wo's was zu überprüfen gibt und sie nicht einfach pauschal niedermachen, siehst Du daran, dass wir bei interessanten, nachvollziehbaren Argumentationen auch positive Worte finden. z.B. die Maia-Theorie: (siehe Link in Beitrag #60)
Die ist echt Interessant. Sie hat eindeutige astronomische Thesen. Eine etwas ungewöhnliche Argumentation, dort wurden meist Rechen- und Beobachtungsbeispiele beschrieben und viele Beispielbilder ins Netz gestellt. Über die Form, wie eine wissenschaftliche Abhandlung aussehen sollte, würd ich mich hier nicht streiten. Letztendlich ist der Inhalt das Entscheidende. Ich bin nur schwer von was zu überzeugen. Dachte eigentlich die Rechenbeispiele kann ich leicht widerlegen. Muss aber jetzt doch zugeben: Alle Rechenbeispiele stimmen und selbst die beschriebenen Linien laufen alle genau durch die HS-Punkte. Die Memogramm-Piktogramm-Argumentation der Maia-Theorie find ich sogar interessanter und nachvollziehbarer als die von Prof. Schlosser/R.Hansen.
Wer das alles als Zufall abtun möchte, kann das natürlich machen, sollte aber bitte schön die Theorie auch überprüfen.
Mir fallen hier zur Maia-Theorie noch ein paar sinngemässe Worte von Harald L. ein, die ganz gut passen: "Wenn diese Theorie falsch sein sollte, so wäre sie vedammt gut falsch!"
MfG one5one