Pioneer: Rätsel um Pioneer-Anomalie gelöst?

astronews.com Redaktion

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Eine bislang unerklärliche Abbremsung der amerikanischen Raumsonden Pioneer 10 und 11 könnte eine einfache Ursache haben: Die Raumfahrzeuge strahlen ihre Wärme ungleichmäßig ab. Insbesondere reflektiert die große Parabolantenne für die Kommunikation mit der Erde einen Teil der Wärmestrahlung gerade so, dass die Sonden abgebremst werden. Zu diesem Ergebnis kommt ein Team portugiesischer Forscher auf der Basis neuer Computersimulationen. (8. April 2011)

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SpiderPig

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So war auch meine erste Reaktion.

Andererseits bin ich aber auch begeistert. Da haben viele Wissenschaftler akribisch geforscht und noch mehr Hirn verbraucht um endlich eine plausible Erklärung zu finden.

Ja, auch ich habe auf eine Sensation wie z.B. eine Raumfalte die auf ein Wurmloch schließen lässt gehofft, aber nicht wirklich erwartet.

Die Fly-By-Anomalie scheint demnach doch ein anderer Effekt zu sein.
Wir können also hier immer noch auf Erstaunliches oder Sensationelles hoffen, oder aber nach ganz "normalen" Wirkungen suchen.


S.P.
 

pauli

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ich weiß nicht ob ich die Erklärung verstanden habe, siehe hier die Grafik:

Der Pfeil z (Antenne) zeigt sicher Richtung Erde, Flugbahn also entgegengesetzt.
Wenn nun die Bauteile Wärmestrahlung abstrahlen und diese an der Antenne reflektiert wird und wieder zurück usw. heben sich die Impulse auf.
Es können sich also nur die Reflexionen ganz außen auswirken, die die Sonde in ca. Flugrichtung verlassen ... und da die Antenne viel größer ist, gehen viel mehr Strahlen in etwa "nach vorne" so daß der Rückstoß Richtung Erde wirkt und die Sonde so abbremst ...

Habe ich das richtig verstanden :confused:
 

Bernhard

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Es können sich also nur die Reflexionen ganz außen auswirken, die die Sonde in ca. Flugrichtung verlassen ... und da die Antenne viel größer ist, gehen viel mehr Strahlen in etwa "nach vorne" so daß der Rückstoß Richtung Erde wirkt und die Sonde so abbremst ...
Ich denke genau so sollte man sich die Abbremsung erklären. Ursprünglich bin ich weiter oben über den gleichen Punkt gestolpert.
Gruß
 

pauli

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Ich denke genau so sollte man sich die Abbremsung erklären. Ursprünglich bin ich weiter oben über den gleichen Punkt gestolpert.
Gruß
ok, danke ... Pioneer 10 wog beim Start 258kg vlt. abzügl. paar kg inzwischen verbrauchten Treibstoffes zur Lageregelung ... schwer vorstellbar dass ein wenig Wärmestrahlung sich so auswirken kann, und dass sie es auch noch so genau nachrechnen können ... naja, wenn es denn stimmt, Hut ab zu dieser wie ich finde großen Leistung
 

TomTom333

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Auf Skyweek 2.0 habe ich folgendes gefunden:
http://skyweek.wordpress.com/


Pioneer-“Anomalie“ noch besser ad acta gelegt: Da liegt sie zwar eigentlich schon seit 10 Jahren (siehe Artikel 426), aber die konkreten Berechnungen der thermischen Wärmeabstrahlung, die die Sonden leicht abbremsen sind in den letzten Monaten ständig genauer geworden („‘Pioneer-Anomalie’ …“). Und jetzt gibt es eine weitere Analyse aus deutschen Landen, die sogar quantitativ bestens passt, die zeitliche Entwicklung des Effekts inklusive. Und auch konstatiert, dass die Flyby-Anomalien mancher Raumsonden so leider nicht zu erklären sind: Ein bisschen Geheimnis bleibt …
 

pauli

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na die sind ja auch lustig, hätten das längst lösen können ... oder hatte diese Anomalie bei den Spezialisten einfach keinen so hohen Stellenwert? Kann auch sein, dass man die Laien bewusst hat zappeln lassen :)

Am 8. Juni 2008 kreuzte New Horizons die Umlaufbahn von Saturn, blieb dabei aber weit von ihm entfernt. Am 30. Juni 2010 wurde eine Kurskorrektur durchgeführt und durch einen Schubimpuls von 36 s Dauer die Geschwindigkeit der Sonde um etwa 0,45 m/s erhöht, um die Abbremsung durch von der HGA rückgestreute Thermalstrahlung auszugleichen.

Reflections: What “pushed” New Horizons slightly off course? According to mission navigation team members from KinetX, Inc., it was a tiny amount of force created from thermal photons from New Horizons’ radioisotope thermoelectric generator (RTG) power source - reflecting off the backside of the spacecraft’s high-gain antenna.
Hätten es also entweder bereits bei der Konstruktion von New Horizins oder eben spätestens im Juni 2010 wissen können/müssen ...
 

Bynaus

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Ein detailiertes thermisches Modell der Sonde, das sowohl die Abstrahlung der Instrumente als auch der RTGs, sowie die Effizienz der Thermoelemente, die Wärme aus dem RTG in Strom umwandeln, in Betracht zieht, kombiniert mit Temperaturmessungen auf der Sonde selbst hat nun ergeben, dass sich die "Pioneer-Anomalie" vollständig durch thermische Abstrahlung, vorwiegend der Instrumente auf der "Rückseite" (raumwärtige Seite) der Sonde, erklären lässt.

http://physicsworld.com/cws/article...tic-explanation-for-pioneer-anomaly-ruled-out
Arxiv: http://arxiv.org/abs/1204.2507

Das war wohl der allerletzte Sargnagel der Pionier-Anomalie. Und gleichzeitig ein neuer (bestandener) Test für die Relativitätstheorie.
 
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