Neue CP-Verletzung entdeckt?

Bernhard

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Offenbar wurde das Standardmodell der Teilchenphysik widerlegt.
Hallo MGZ,

der Spiegel-Artikel liest sich wirklich sehr spannend, allerdings ist die CP-Verletzung nichts wirklich Neues und auch kein schwerwiegender Widerspruch zum Standardmodell, zumindest so weit ich das verstanden habe.
MfG
 
Zuletzt bearbeitet:

TomTom333

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Ähmmmmmmmmmmmmm?????
Bin ich der Einzige dem folgendes Zitat aus dem Artikel stört:

"Dabei werden aus einen Atomkern Elektronen freigesetzt, ......."

Entweder Pro- bzw. Neutronen aus dem Kern.... oder Elektronen von den Schalen.... oder?
 

MGZ

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Hallo MGZ,

der Spiegel-Artikel liest sich wirklich sehr spannend, allerdings ist die CP-Verletzung nichts wirklich Neues und auch kein schwerwiegender Widerspruch zum Standardmodell, zumindest so weit ich das verstanden habe.
MfG

Ist mir klar. Aber der Artikel spricht explizit davon, dass das Standardmodell eine derart starke Abweichung nicht erklären kann. 1% mehr Myonen als Antimyonen erscheint mir fast schon zu viel, um die Menge der Elektronen im Universum zu erklären. Allerdings kenne ich nicht die Wahrscheinlichkeit dafür, dass überhaupt Myonen entstehen.
 

Bernhard

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Allerdings kenne ich nicht die Wahrscheinlichkeit dafür, dass überhaupt Myonen entstehen.
der zugrundeliegende Prozess sollte eigentlich ein Paarbildungsprozess sein. Ein hinreichend energiereiches Photon wird dabei in ein Myon-Antimyonpaar umgewandelt. Alle drei beteiligten Elementarteilchen werden üblicherweise mit der Dirac-Gleichung innerhalb einer Störungsreihe beschrieben. Vermutlich kann jedoch die beobachtete Asymmetrie zwischen Myon und Antimyon mit diesen Werkzeugen nicht beschrieben werden. Insofern sind das wirklich erstaunliche Meßergebnisse. Schade nur, dass die Artikel im Phys.Rev.D kostenpflichtig sind.
MfG
 
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973

Gast
Die angenommene sehr geringe Assymetrie zwischen Materie und Antimaterie war außerdem eine Rechtfertigung für die inflationäre Phase.

Mit den jetzigen Beobachtungen einer derartigen Asymmetrie - falls auf alle Teilchen interpolierbar - wäre damit nicht nur dieser Grund verschwunden; sie sind fast schon ein Gegenindiz, da dann vor einer solchen inflationären Phase die Assymetrie noch viel größer gewesen wäre ...
 
9

973

Gast
Ich korrigiere das, falls auf 'mehrere' Teilchen interpolierbar ...

Bei den meisten Teilchen ist die Assymetrie sehr klein. Als Grund wird der Ausgleich durch die inflationäre Phase vermutet, vorher wäre die Assymetrie viel größer gewesen. Wenn jetzt aber mehrere Teilchenarten (müssen nicht alle sein) mit hoher Assymetrie gefunden werden, fällt dieses Argument zugunsten der inflationären Phase weg.
 

Orbit

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Von mehreren Higgsteilchen war aber schon immer die Rede, zum Beispiel in einem Artikel von Nobelpreisträger Gerhard 'tHooft von 1980:

Nach dem Weinberg-Salam-Modell mussten es 4 sein, 3 Geister-Teilchen mit den Elementarladungen +, 0 und - und das reale, ungeladene Teilchen.

Nach dem Georgi-Glashow-Modell deren 3 reale, +, 0 und - geladen.

Der Artikel ist im Sammelband "Teilchen, Felder und Symmetrien" aus dem Spektrum-Verlag nachzulesen.

Neu wäre also nicht 5 Higgs-Teilchen statt 1, sondern 1 mehr, als man bisher maximal angenommen hat.

Orbit
 
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