Herschel: Organische Moleküle im Orion-Nebel

astronews.com Redaktion

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Viele Monate lang musste das Team des Heterodyne Instrument for the Far Infrared (HIFI) auf den ersten Einsatz des Instrumentes an Bord des europäischen Infrarotteleskops Herschel warten, jetzt präsentierten die Forscher den ersten spektralen Fingerabdruck des Orion-Nebels, der mit HIFI gewonnen wurde. Einhellige Meinung der Astronomen: Das Warten hat sich mehr als gelohnt. (5. März 2010)

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ispom

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ich verstehe diesen Artikel so, daß eine Reihe von Molekülen jetzt auch im fernen IR und mit hoher spektraler Auflösung nachgewiesen wurden

eine Überraschung was die Vielfalt der organischen Moleküle im weltall betrifft,
ist das ,was Herschel gefunden hat, bisher nicht.... kommt vielleicht noch?
 

Chrischan

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Hallo Jans,
Ist bei der Auswertung mit Wasser, Wasserstoff oder H2O gemeint?
ich tippe auf Wasser = H2O.

Zwar steht selbst auf der Herschel-Projektpage nur "water", aber zum Nachweis von Wasserstoff sind "normalerweise" keine Infrarotspektren erforderlich. Hingegen meine ich mal irgendwo gelesen zu haben, daß H2O (sowie andere Moleküle) seine "Linien" speziell im Infrarot hat.

Des Weiteren würde mich die Bezeichnung "Wasser" für Wasserstoff doch etwas verwundern. Im deutschen mag das zwar mal durch einen Tippfehler passieren, aber im englischen ("water" vs. "hydrogen")?

Gruß,
Christian
 

Jans Lokker

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Danke Chrischan.

Hab ich mir fast schon gedacht.
Aber in welcher Form exestiert Wasser dann in so einem Nebel?
Einzelne Moleküle oder gar Eiskristalle?
Kann man aufgrund der Infrarotaufnahmen überhaupt auf eine Menge der "Substanzen" schließen oder sagen die Aufnahmen nur aus, dass dies und jenes mit Sicherheit vorkommt.

grüße.
 

Chrischan

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Hallo Jans,

Aber in welcher Form exestiert Wasser dann in so einem Nebel?
Einzelne Moleküle oder gar Eiskristalle?
Da bin ehrlich überfragt. Ich würde aber ganz vorsichtig auf freie Moleküle spekulieren...

Kann man aufgrund der Infrarotaufnahmen überhaupt auf eine Menge der "Substanzen" schließen oder sagen die Aufnahmen nur aus, dass dies und jenes mit Sicherheit vorkommt.
Bei allen Spektrallienien (Emission oder Absorption) kann man imho u.a. durch die Intensität der Linien im Spektrum etwas über die Häufigkeit erfahren. Eine stark ausgeprägte Absorptionslinie zeugt dann von deutlich höherem Vorkommen dieses Materials als eine nur schwach vorhandene Linie.

Gruß,
Christian
 

Alex74

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Wasser nimmt in solchen Nebeln eine amorphe Form an, d.h. es bildet kein Kristallgitter aus da die Temperaturen hierfür zu niedrig sind.
(Um eine Kristallstruktur zu bilden muß sich jedes (neu hinzukommende) Molekül ja erstmal ausrichten, bei zu niedrigen Temperaturen hat es diese Zeit nicht)

Wie groß die einzelnen Partikel sind weiß ich jedoch nicht, vermutlich heften sie schlicht an Staubpartikeln geringer Größe an.

Gruß Alex
 

Alex74

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In der englischen Wikipedia ists ganz gut erklärt (im Deutschen gibts dazu noch keinen Artikel): http://en.wikipedia.org/wiki/Amorphous_ice

Praktisch immer wenn von Wasser bzw. Eis im Weltall die Rede ist, liegt dieses in diesem amorphen Zustand vor; soweit ich gehört habe wäre kristallines Eis aus irgendwelchen Gründen auch nicht in der Lage, organische Moleküle im innern vor Strahlung und schnellen Teilchen zu schützen. Da sollte dann jemand anderes vielleicht was dazu sagen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Nathan5111

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Hallo Alex74,

Amorphous ice is produced by cooling liquid water prodigiously quickly (equivalent to a rate of change of temperature of around 1,000,000 kelvins per second), so the molecules don't have enough time to form a crystal lattice.

ich denke, im Orion-Nebel haben wir es nicht unbedingt mit diesen Temperatur-Gradienten zu tun, daher meine Fragezeichen.

Danke für den Link
Nathan
 

Alex74

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Dein Zitat bezieht sich darauf, wie man amorphes Eis auf der Erde herstellen kann, bzw. allgemein aus Wasser amorphes Eis macht.

Wenn man einen Schritt weiterdenkt kann man sich immerhin gut vorstellen wie das mit kleinen H2O-Molekülverbänden (die allesamt auf extrem niedriger Temeratur sind) in Nebeln funktioniert.
Da ich aber nicht weiß ob hier nicht doch ein schneller Kühlmechanismus wirkt sagte ich ja: besser jemand anderes schreibt hier weiter.

Gruß Alex
 
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