Bey Bey Mond, Bey Bey Orion!!!!

TomTom333

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Bye Bye Mond, Bey Bye Orion!!!!

:(
Heute ist ein trauriger Tag!

Ich glaube aber nicht, dass das letzt Wort schon gesprochen ist, denn selbst seine demokratischen Freunde treten Obama entgegen...........

Aber :
http://www.spaceflightnow.com/news/n1001/28congress/

http://www.msnbc.msn.com/id/35131431/ns/technology_and_science-space/

http://www.space.com/news/obama-nasa-space-plan-reactions-100128.html

http://www.floridatoday.com/content/blogs/space/2010/01/kosmas-presidents-nasa-plan-simply.shtml

:(

Wir werden sehen wo das Hinführt

Schade!
 
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Bynaus

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(Bye Bye schreibt man so...)

Diese Entwicklung hat sich nun schon eine ganze Zeit lang abgezeichnet. Die NASA hat nie, zu keinem Zeitpunkt, vom Kongress das Geld erhalten, das sie benötigt hätte, um Constellation erfolgreich durchzuführen. Man kann das also nicht Obama in die Schuhe schieben! Er zieht bloss die Konsequenzen aus dem Verhalten des Kongresses.

Der "flexible Path", den die Augustine Comission vorgeschlagen hat, hat meiner Meinung nach auch deutlich mehr Potential als die Rückkehr zum Mond. Die erdnahen Asteroiden sind wichtiger und, vielleicht noch wichtiger für die amerikanischen Steuerzahler, "neuer", "aufregender" als der Mond. Wenn wir in der Lage sind, mit Asteroiden umzugehen, können wir fast überall hin im Sonnensystem (z.B. die asteroidenähnlichen Monde der Gasriesen...). Asteroiden sind für die Wissenschaft sehr interessant, ausserdem sind sie potentielle Ziele von kommerziellen Missionen (Rohstoffabbau) und sie stellen eine potentielle Bedrohung für die Menschheit dar. Insofern ist der Entscheid, von der Mondlandung/Mondbasis wegzukommen und das Geld flexibel in Asteroiden-Missionen (und schliesslich einer Mission zu Phobos) einzusetzen, begrüssenswert.

Insofern kann ich nicht ins Wehklagen einstimmen, im Gegenteil:

Gemäss dem Spaceflightnow-Artikel sollen künftig 6 Mrd Dollar eingesetzt werden, um die kommerzielle Raumfahrt zu entwickeln - das ist eine ausgezeichnete Entscheidung. Langfristig wird das sehr viel mehr Jobs generieren als durch die Schliessung der NASA-SpaceCenters verloren gehen.
 

Sissy

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Hi TomTom,

:(
Heute ist ein trauriger Tag!
:(
...
Wir werden sehen wo das Hinführt

Schade!

zu ner längeren Betriebsdauer der ISS.

Das ist prinzipiell mal klasse. Und da es ein deutsches Modul und deutsche Astronauten gibt, gefällt mir das...

Außerdem sind Missionen zu Asteroiden sehr interessant. Rosetta z.B. wurde von der ESA konzipiert, wenn sich jetzt die AMI´s auch mehr für solche Missionen interessieren, werden die ESA-Missionen automatisch aufgewertet ;)

Daß privatwirtschaftlich Raumfahrzeuge entwickelt werden sollen, find ich auch gut. Da hängt net so ein Wasserkopf dran wie bei staatlichen Stellen.

Ich glaube, wir sind aus der Zeit der reinen Grundlagenforschung bei Transportsystemen ins All inzwischen raus. Aus den Erfahrungen der Amis, Russen, Franzosen, Japanern ... kann privatwirtschaftlich was Vernünftiges, Sicheres und Wirtschaftliches gebaut werden... Jetzt tut Konkurrenz bei der Konstruktion ganz gut...

Sissy
 

TomTom333

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Wettbewerb, OK!
Private Raketen, OK!

Aber wie weit sind die mit der "BEMANNTEN" Ramfahrt denn?
Das dauert auch noch Jahre?
Der logische Schritt vor dem Mars ist der Mond.
Und was will man auf Phobos?
Ist doch auch nur ein Krümel aus dem Anfang des Sonnnensytems....???????
Auf dem Mond könnte man Helium3 abbauen und verwerten
Ein riesiges Teleskop in einem Krater auf der Rückseite bauen.
Glaubt ihr, dass das ein Ziel der "Privaten" ist?
Das die ISS länger laufen würde musste doch auch jedem klar sein. Sie ist ja noch nicht mal fertig und dann wieder gleich ab in den Pazifik......macht auch nicht so Richtig Sinn. Die ISS wird auch über 2020 noch betrieben werden, ihr werdet es erleben!
Und wenn dann die USA als Land aussteigt ist Bigelow und Co. als erste da, die es in ein Hotel umbauen.
Jeder Flug,jeder Schritt der nicht unternommen wird ist verschwendung von Geld und vor allem von Zeit!!!!!
Wie sollen wir jemals auf den Mars kommen wenn wir im Hinterhof nicht "Testen" ob es überhaupt geht und die da oben keinen Koller kriegen ect. pp.
Natürlich senkt Konkurenz die Preise und die NASA wird sich beim Vorlegen des nächsten Etars 4 mal überlegen ob, was und mit wieviel dort ein Projekt zu fördern ist.
ABER, warum nicht NASA und die Falcon 9????
Und was ist das ein Beispiel für andere Länder die gerade dabei sind auf den Zug aufzuspringen?
Indien, China, ......
Sollten die auch ihre Aktivitäten einschränken und es den privaten überlassen?
Meiner Meinung geht es nur Hand in Hand. Klar das die NASA schlanker werden muss.
So jedoch nicht.
Das ist meine Meinung...... und der Kongress in den USA wird das ähnlich so sehen ihr werdet sehen.
Obama wird noch einiges um die Ohren fliegen..... und das meine ich mit SCHADE
Er könnte seine (Haushalts)Probleme im nu lösen, wenn er es mit seinen Falken in seinem Militär aufnehmen könnte und er mehr Jobs in Weltraumforschunmg legt.
Energiegewinnung aus dem All. Da liegt die Zukunft!
Die ersten privaten aus Florida fangen genau da ja schon an... siehe Strom aus den Weltall......
Und noch eins..... Die Privaten können in den LEO!!!!!! Und weiter? Wir kratzen seit 40 Jahren an der grenze unserer Atmospähre..... Wir waren doch noch gar nicht im Kosmos!
Wollen die Privaten es?
Tom
 
Zuletzt bearbeitet:

Franz_F

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Kohlenstoffeinheiten irgendwo im All herum zu schicken, und Proben aufzusammeln und ein Fähnchen aufzustellen ist aus wissenschaftlicher Sicht eine kopletter Schwachsinn und eine Geldverschwendung.

Mit einem Bruchteil des Geldes könnte man ganz tolle Roboter Sonden entwickeln, mit denen viel mehr Informationen erhalten kann.
 

Bynaus

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Aber wie weit sind die mit der "BEMANNTEN" Ramfahrt denn?
Das dauert auch noch Jahre?

Es dauert ohnehin Jahre, bis die USA wieder ein verlässliches Raumtransportersystem haben. Orion war mittlerweile für 2017 geplant... Bis dahin werden die Privaten längst ihre Kapseln gestartet und getestet haben.

Der logische Schritt vor dem Mars ist der Mond.

Unsinn. Warum? Der Mond bietet ganz andere Probleme als der Mars, da gibt es keinen logischen Zusammenhang.

Wenn schon ist der logische Schritt zum Mars der Flug zu einem Asteroiden: der schwierigste Teil der Marsmission ist die lange Flugzeit und die Ansprüche, die daraus an Mensch und Material erwachsen. Das kann man auf einem Dreitageflug zum Mond nicht testen (zudem profitiert der Mond immer noch teilweise (=bei Landungen auf der Tagesseite) vom Strahlenschutz durch das Erdmagnetfeld).

Und was will man auf Phobos?
Ist doch auch nur ein Krümel aus dem Anfang des Sonnnensytems....???????

Phobos könnte zu einem Vorposten für die spätere Erforschung des Mars ausgebaut werden, mit Ersatzteillagern, Treibstofftanks, Unterkünften etc. Von dort aus können z.B. auch Rover in Echtzeit auf der Marsoberfläche gesteuert werden, oder es kann ein marsweites Sample-Return-Programm überwacht werden. Phobos ist in Sachen Delta-V sehr gut zu erreichen, im Vergleich zur Marsoberfläche.

Auf dem Mond könnte man Helium3 abbauen und verwerten

Aber sicher nicht durch die NASA! Das wäre, wenn schon, eine Aufgabe der Privaten.

Ein riesiges Teleskop in einem Krater auf der Rückseite bauen.

Das kann man immer noch, wenn die Infrastruktur (durch Private) erst einmal steht. Der Mond ist nicht für alle Teleskope ideal, wegen dem Staub z.B. Da ist der Bau von Teleskopen im freien Raum (etwa im L1) viel besser - solche Teleskope könnten dann von den gleichen Crews gewartet werden, die zu Asteroiden aufbrechen, das ist im Prinzip eine sehr ähnliche Mission. Der Mond ist v.a geeignet für ein grosses Radioteleskop (weil da der Staub egal ist und der Mond die Erde als Radioquelle gut abschirmt), aber ein solches kann man gut auch robotisch aufbauen.

Und wenn dann die USA als Land aussteigt ist Bigelow und Co. als erste da, die es in ein Hotel umbauen.

Die - bis dann - uralte Klapperkiste? Wer will denn schon in ein solches Hotel (schon mal aufgefallen, wie lärmig es dort ist? Ich habe auch schon gelesen, bei den russischen Modulen "rieche" man das Alter unterdessen...)? Die ISS hätte dann allenfalls nur historischen Wert. "Bigelow und Co" werden, wenn schon, ihre eigenen Raumstationen starten.

Und was ist das ein Beispiel für andere Länder die gerade dabei sind auf den Zug aufzuspringen?

Die haben ihre eigenen Motivationen. Wenn die USA aussteigen (würden, was sie nicht tun), umso besser für sie.

Sollten die auch ihre Aktivitäten einschränken und es den privaten überlassen?

In keinem Land der Welt ist die Privatindustrie auf einem technischen Niveau, dass sie im grossen Stil in die bemannte Raumfahrt einsteigen könnte - ausser in den USA.

Energiegewinnung aus dem All.

Zustimmung! Doch wer soll das machen? Die NASA? Bestimmt nicht. Das müssen, das werden private Firmen sein. Die NASA sollte diesen auf die Beine helfen, sollte die Innovation fördern. Die Zeiten, in denen diese Technik nur durch eine riesige nationale Anstrengung der USA möglich wurde, sind längst vorbei.

Und noch eins..... Die Privaten können in den LEO!!!!!! Und weiter?

Alles zu seiner Zeit. Wenn die Privaten zuverlässig Erde-LEO machen, kann die sich endlich auf den Bau von "echten" Raumschiffen konzentrieren (also solche, die aus dem LEO starten und dorthin zurück kehren).
 

Sissy

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Hi TomTom,

Aber wie weit sind die mit der "BEMANNTEN" Ramfahrt denn?
Das dauert auch noch Jahre?

die NASA hat die Aufgabe, das Weltall zu erforschen und die entsprechenden Techniken zu entwicklen. Das hat sie in der Vergangenheit erledigt und wird das auch in Zukunft machen. Menschen im All braucht sie dazu vorerst nicht.

Guck Dir mal sachlich die Kosten an, die entstehen, wenn man einen Menschen ins All schickt. Der braucht Sauerstoff, angenehme Temperaturen, Nahrung, Wasser und muß täglich mehrere Stunden seinen Körper trainieren, damit die Knochen und Muskeln net völlig abbauen. Außerdem muß er Schlafen. Das ist nicht effektiv. Nimmt man diese ganze Nutzlast, um Roboter rauszuschicken, bekommt man viel mehr fürs eingesetzte Geld.

Bemannte Raumfahrt ist was für Romantiker.

Ich glaube, wenn erstmal die private Raumfahrt in die Gänge kommt, wird das ein großer Wirtschaftszweig. Die nächsten Menschen im All oder auf dem Mond werden vermutlich betuchte Touristen sein. In exclusiven Hotels, ohne störende Papparazzies. Ok, vorher kommen natürlich erstmal die Bauarbeiter und dann das Personal. Aber so wirds ablaufen...

Ich warte schon drauf, wann sich der erste Milliardär ein Mondgrundstück mit Blick zur Erde untern Nagel reißt. Er baut ein nettes "Ferienhäuschen" und daran angegliedert irgend ein Forschungslabor um seinen Grundstücksanspruch zu legalisieren...

Wenn wir bemannte Raumfahrt betreiben wollen, brauchen wir fundierte Gründe dafür. Nenn mir einen, der nen Geldgeber überzeugt...

Inzwischen können wir ja die Voraussetzungen dafür schaffen:

- Planeten mit Robotern erforschen, um interessante Plätze zu finden
- Raumfahrttaugliche Ökosysteme entwicklen
- Antriebe entwickeln, die uns schnell und sicher zu den Planeten bringen
- Geld auftreiben, um das alles zu finanzieren

Die Alternative wäre:

Du suchst Dir nen stinkreichen Knäckes aus, der viele Kinder und Enkel hat. Dem erzählst, daß die Erde am Ende ist und daß er seine Familie nur langfristig retten kann, wenn er in die bemannte Raumfahrt einsteigt...

Hey, vielleicht stellt er Dich ja als Dienstboten in seinem privaten Raumschiff ein :eek: ...

Sissy
 

galileo2609

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Das geht hier ein wenig durcheinander.
Ich glaube, wenn erstmal die private Raumfahrt in die Gänge kommt, wird das ein großer Wirtschaftszweig. Die nächsten Menschen im All oder auf dem Mond werden vermutlich betuchte Touristen sein.
Die Privatwirtschaft ist von Gewinnmaximierung geleitet. Betriebswirtschaftliche Optimierung ist nicht unbedingt deckungsgleich mit volkswirtschaftlichem Reichtum (Wohlfahrt als Begriff ist ja eh schon verpönt). Privater Space-Tourismus ist eine gigantische Energieverschwendung, die negativ in die CO2-Bilanz derjenigen eingeht, die sowieso schon den Hahn weit aufgedreht haben. Ob der shareholder value ein geeignetes Steuerungsmittel ist, den Weltraum zu erschliessen, wage ich doch zu bezweifeln. Ein privatwirtschaftliches Unternehmen hat z. B. den folgenden Auftrag nicht:
die NASA hat die Aufgabe, das Weltall zu erforschen und die entsprechenden Techniken zu entwicklen.
Nun, wenn sich die US-Regierung der desaströsen Kosten für die Versorgung und den Passagiertransport zur ISS entledigen will, kann ich das verstehen. Ob es mit privaten Reiseveranstaltern billiger kommt, muss sich noch herausstellen. Das privatwirtschaftliche Analog zum behördlichen Wasserkopf ist bekanntlich das Monopol, oder bei Regulierung das Kartell. Auch PPP-Modelle stossen an die Konfliktgrenze der unterschiedlichen Allokationsmaximen.
Bemannte Raumfahrt ist was für Romantiker.
Das Apollo-Programm hat ganze Gesellschaften verändert. Seine Faszination hat eine quantitative Umwälzung in der Erstauswahl von Universitätsstudien in die naturwissenschaftliche Richtung ausgelöst und damit zu der nachhaltigen technologischen Entwicklung beigetragen, deren Früchte wir uns heute erfreuen (btw: nicht die Teflonpfanne).

So einfach ist das alles nicht. Klar ist aber, dass Bush jun. mit seiner Space vision einen Soll-Zustand geschaffen hat, die in den vergangenen Jahren nie mit dafür notwendigen Budgets unterfüttert wurden. Insofern eine Blase. Das jetzt auf ein realistisches Fundament zurückzuführen, ist längst überfällig. Auch wenn jetzt bei einigen emotionale Erhitzungen zu spüren sind, auf realistischer Basis wäre Constellation sowieso gescheitert.
Ich bin eher neugierig darauf, welche Meilensteine die Obama-Administration jetzt setzen wird. Und damit nicht von der Romantik Abstand nimmt, aber zumindest vom Kitsch der Bush-Ära.

Die zukünftigen Budgets sollte man auch realistisch einschätzen. Nicht nur der Rest der Welt, auch die USA brauchen einen nachhaltigen Entwicklungspfad aus dieser bescheidenen Krise. Was an Forschungsgeldern zur Verfügung steht (Militärdividende hin oder her) ist schmal und jeder will etwas davon abbekommen. Insofern ist es sinnvoll, auch die bemannte Raumfahrt in eine wissenschaftsinterne Konkurrenz um die spannendsten Projekte einzubeziehen.

Grüsse galileo2609
 

Bynaus

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Sissy schrieb:
Nimmt man diese ganze Nutzlast, um Roboter rauszuschicken, bekommt man viel mehr fürs eingesetzte Geld.

Das ist IMO ein Mythos. Menschen können einfach sehr viel mehr als Roboter, und das wird auch noch längere Zeit so bleiben. Die Strecke, die ein Roboter wie Opportunity in einem Jahr fährt, kann ein gute eingespieltes Team von zwei Menschen in wenigen Stunden absolvieren. Wenn man bereit ist, das Geld aufzuwerfen, das Menschen inklusive Unterhalt nun mal kosten, bekommt man sehr viel mehr Wissenschaft für sein Geld. Bloss ist niemand bereit, die relativ hohen fixen Kosten zu tragen.

Nimm etwa das Apollo-Programm: Redet heute irgendwer noch von den Daten, die die Surveyor-Sonden ein paar Jahre zuvor gesammelt hatten? Alle experimentelle Wissenschaft, die heute im Zusammenhang mit dem Mond angestellt wird, basiert auf Apollo-Daten, -Proben und -Einrichtungen.

galileo2609 schrieb:
Ich bin eher neugierig darauf, welche Meilensteine die Obama-Administration jetzt setzen wird. Und damit nicht von der Romantik Abstand nimmt, aber zumindest vom Kitsch der Bush-Ära.

Geht mir genauso.
 

Lina-Inverse

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Hallo Bynaus,

deinen Vergleich zwischen Apollo und Surveyor finde ich ziemlich unfair. Genau genommen muss man die Kosten von Surveyor noch auf Apollo aufschlagen (und die von Gemini ebenfalls), denn die dienten ja in erster Linie nur dazu Apollo überhaupt möglich zu machen.

Man könnte eher mit Lunochod + Luna vergleichen, die hatten wenigstens ähnliche Ziele wie Apollo. Wenn man aber sämtlichen Aufwand der in Apollo geflossen ist in die unbemannte Erkundung gesteckt hätte, wie würde Apollo dann im Vergleich dastehen? In diesem Link wird z.B. überschlagsmässig vorgerechnet was es gekostet hätte die Ziele von Apollo unbemannt zu erreichen - der Autor kommt auf eine Einsparung von rund 80% ggü. Apollo (mit Technik auf Stand der 1960'er Jahre).

Bei Missionen die weiter von der Erde weg führen wird der Vorteil unbemannter Systeme nochmals grösser. Einer Sonde macht es nichts aus Jahre zu fliegen bis sie das Ziel erreicht, Menschen brauchen die ganze Zeit Nahrung und eine lebenserhaltende Umgebung.

Was weiterhin für unbemannte Systeme spricht ist das diese mit jeder Sondengeneration leistungsfähiger werden (Instrumente, Autonomie). Noch dazu kommt das man Menschen nicht auf One-Way-Missionen schicken kann. Die wollen ja auch wieder nach Hause kommen - bei einer Sonde muss schlimmstenfalls eine kleine Rückkehrkapsel mit gesammelten Proben zurückgebracht werden, meistens aber gar nichts weil alle Egebnisse per Funk übermittelt werden.

Das Argument "Menschen sind eben flexibler und können insgesamt mehr" wird von Befürwortern bemannter Raumfahrt gerne gebracht, aber wenn es darum geht das faktisch zu untermauern werden die Argumente auf einmal dünn. Dann wird auf einmal doch wieder mit Motivationseffekt, politischem und sonstigen Nutzen argumentiert. Das ist aber bei der Betrachtung des wissenschaftlichen Returnwertes fehl am Platz - sonstige Nebeneffekte zählen nicht als wissenschaftlicher Return.

Ich halte es für wesentlich besser bei bemannten Missionen sich gar nicht erst auf diese Diskussion einzulassen. Es wäre ehrlicher klar zu sagen wir machen das bemannt weil wir es wollen und können. Das hat bei Apollo gut funktioniert (bis zur ersten Landung jedenfalls). Die ISS ist das Gegenbeispiel, hier wurde immer die ISS als Forschungsplatform propagiert und die ISS hat schwere Akzeptanzprobleme.

Gruss
Michael
 
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prim_ass

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Wenn die Menschheit ihre Existenz nicht an den Planeten Erde binden will, dann muss sie ins Weltall hinaus. Das nur am Rande als Metadiskussion.

Konkret zu den Streichungen der Mondpläne:

Ich denke schon, dass die Obama-Administration dies so durchdrücken wird.

Aber die ganze Sache wird spätestens dann auf die Tagesordnung mit neuer Priorität kommen, wenn die Chinesen ihre erste bemannte Mondumrundung unternehmen. Und ich denke, dies wird schneller geschehen, als man heute meint...
 

_Mars_

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Wo wir gerade dabei sind:

Meine Vermutung dazu íst, und die bestätigt sich aufgrund sinkender Popularitätswerte von Obama, ist ja, dass 2014 ein neuer Präsident daherkommt.

Und der verkündet, dass sie doch 2020 wieder am Mond stehen wollen, noch vor Ende dieses Jahrzehnts... Schauend auf Kennedy, weiß man, dass es ginge...
 

Kibo

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Das is ja nu wirklich reine Spekulation. Bis zur nächsten Wahl is noch so viel Zeit. Und den Umfragewerten würd ich auch nit so dolle trauen grade...

mfg
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
@Lina-Inverse: Zunächst einmal, das Apollo-Programm diente nicht der wissenschaftlichen Erforschung des Mondes: es ging einzig und allein darum, zu zeigen, dass man die Sowjets schlagen konnte. Natürlich kam dann irgendwann jemand drauf, dass es eine gute Idee wäre, noch etwas Wissenschaft zu betreiben, wenn man schon hinfliegt. Aber da wäre noch viel mehr drin gelegen, wenn Wissenschaft von Anfang an die Absicht hinter dem Programm gewesen wäre.

Dann geht es natürlich nicht darum, einfach eine bestimmte Menge irgendwelches Mondgestein an Bord zu schaufeln. Ein Mensch vor Ort kann ein Geologe sein und Entscheidungen treffen, die eine Maschine mit ihrerm begrenzten Instrumentarium niemals könnte (z.B. kurz den Hammer auspacken, eine Probe aufschlagen und anhand der Mineralien zu entscheiden, ob er die Probe mitnimmt oder nicht. Natürlich könnte man auch eine Maschine für genau dieses Vorgehen bauen - die kann dann aber nichts anders. Der Mensch ist eben ein sehr versatiles, flexibles "Werkzeug", das seine Wartungskosten durch Flexibilität und Vielseitigkeit mehr als wieder einspielt). Niemand schlägt jemals vor, eine geologische Felduntersuchung auf der Erde durch einen Roboter durchführen zu lassen - das hat nichts mit Kosten zu tun, sondern mit Kapazitäten. Es gibt eine ganze Reihe von Dingen, die Roboter nicht können und in absehbarer Zeit auch nicht können werden. Wenn man diese Dinge tun will, dann muss man Menschen einsetzen.

@prim_ass und _Mars_: Ich habe das Gefühl, ihr versteht nicht, dass die Aufgabe von Constellation der Raumfahrt langfristig nur helfen kann. Es kann doch nicht sein, dass die USA Milliarden dafür ausgeben, ein Programm durchzuführen, das nur kopiert, was schon einmal da war. Constellation hätte mit ein paar Landungen geendet, aber die Mondstation wäre aufgrund fehlender Mittel ohnehin gestrichen worden. Mars wäre ein fernes, unerreichbares Ziel geblieben. Eben genau dieses "huschhusch in weniger als 10 Jahren zum Mond" ist eine Sackgasse, die es unbedingt zu vermeiden gilt: dass das nicht nachhaltig ist, haben wir ja gesehen.

Die Zukunft liegt darin, den Weltraum zugänglicher für alle zu machen. Wem es gelingt, die Startkosten deutlich zu senken, dem steht das Sonnensystem mit all seinen Rohstoffen zur wirtschaftlichen Ausbeutung offen. Das ist, langfristig, für die von euch genannten Ziele sehr viel mehr Wert als das Aufstellen von ein paar Flaggen in kurzer Zeit.
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
@galileo: keine Ahnung.

Was ich denke, was jetzt passieren wird in Sachen US-Raumfahrt:

Zunächst einmal wird Obama grosse Mühe haben, das Ende von Constellation durch den Kongress zu bekommen. Dort sitzen sehr viele Leute, die auf die Wählerstimmen der sogenannten "Shuttle-Workforce" zählen, den 10000enden von Menschen, die von Bau und Wartung von Shuttle-Komponenten abhängen.

Danach wird der NASA-Administrator, zusammen mit anderen Experten, eine neue "Vision" aufstellen, die ungefähr wie folgt aussehen wird:

Die NASA unterstützt und fördert die Entwicklung von Raumfahrzeugen durch die Privatindustrie. Sie sichert eine bestimmte Menge von Flügen (zur ISS) zu, die sie pro Jahr kaufen wird, wobei sie nicht nur auf den Preis, sondern auch auf die Sicherheitsstandards achten wird. Diese Raumkapseln werden nicht nur von der NASA, sondern später auch von anderen - befreundeten - Nationen gekauft werden. Es ist zum Beispiel denkbar, dass Brasilien eines Tages mit Hilfe einer Dragon-Kapsel, die von Alcantara aus auf einer Falcon 9 gestartet wird, seine ersten Astronauten ins All schickt. Andere Länder werden folgen, was der Raumfahrt einen bisher nicht gesehen Schub geben wird. Private Firmen werden so die Mittel bekommen, grössere Raketen (Schwerlaster der 100 Tonnen+ Kategorie) zu entwickeln. Auch diese werden zuerst von Staaten gekauft (Bauteile für ISS bzw. ISS-Nachfolger, Habitate und Lander für auf den Mond oder die Reise zu NEOs...), später auch von Privaten (z.B. Bau von Solarsatelliten oder, noch später, Infrastruktur für Bergbau auf dem Mond und NEOs).

Gleichzeitig wird ein "Tug"-Programm ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um eine wiederverwendbare Oberstufe (Tug = Schlepper), die Nutzlasten zwischen Erde und Mond (oder zwischen Erde und NEOs bis hin zu Phobos, das kann vom gleichen Gefährt übernommen werden, weil das notwendige Delta-V etwa ähnlich ist) transferieren kann - und anschliessend in den Erdorbit zurück kehrt. Es ist denkbar, dass diese mit VASIMR angetrieben wird (hier hat die NASA gerade letzte Woche einen diesbezüglichen Entwicklungsplan abgeschlossen: http://nextbigfuture.com/2010/01/vasimr-plasma-rocket-for-lunar-tug.html) , aber auch chemische Lösungen werden untersucht werden (aka "Treibstoffdepots"). Schliesslich wird in diesem ersten Plan die Entwicklung von verschiedenen Nutzlasten für diesen "Tug" angedacht, etwa ein einfacher Mondlander oder ein Crew-Transfer-Modul für die Reise zum L1, später zu einem NEO und noch später zu Phobos.

Beide Programme sehen unspektakulär aus, aber in der Kombination werden sie die NASA langfristig sehr viel weiter bringen, als "Constellation" jemals gekonnt hätte.

EDIT: Was die NASA sonst noch tun sollte, ich aber nicht sicher bin, ob es tatsächlich stattfinden wird: Eine Schwerlastrakete auf Basis des Shuttles entwickeln, die 100T+ in die Erdumlaufbahn bringen kann, notfalls - sollten die kommerziellen Raketen allesamt scheitern - mit einer Crew oben drauf. Dann hätte man beide Optionen zur Hand, und die Shuttle-Workforce könnte weiterbestehen. Allerdings macht eine solche Rakete das Programm auch träger und kürzungsanfälliger.
 
Zuletzt bearbeitet:

Orbit

Registriertes Mitglied
Hallo Bynaus
Im Wesentlichen kennen wir das alles bereits von dir. Sag mal, bist du Obamas Berater? :)
Orbit
 
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