- Exzentrität der Umlaufbahn der Erde
- Neigung der Rotationsachse der Erde
- Position der Kontinente der Erde (Plattentektonik)
- Fluktuationen in der Sonnenaktivität
Hallo Sissy,
wie Du hoffentlich gesehen hast, habe ich in in meinem ersten Beitrag hier in dem Thread auf den von Kunibert verlinkten Artikel aus "bild der wissenschaft" vom 30.10.2004 Bezug genommen, wo es um eine Supernova-Explosion in unserer galaktischen Nachbarschaft vor rund 2,8 Mill. Jahren ging:
http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/246305
Diese SN habe ich mit dem Beginn des
Pleistozän vor rund 2,6 Mill. Jahren in Zusammenhang gebracht. Deshalb kann ich Deinen Argumenten nicht ganz folgen:
zu 1.- Exzentrität der Umlaufbahn der Erde
Inwieweit der Abstand der Erde von der Sonne in diesem Zeitraum geschwankt haben soll, ist mir etwas schleierhaft. Die Erde hat heute die kreisförmigste Bahn aller 8 Planeten unseres Systems und dies wird in starkem Maße auf die gravitativ regulierende Anwesenheit eines einzigen, relativ großen Mondes zurückgeführt. Der Abstand der Erde von der Sonne variiert daher lediglich von 147,1 bis 152,1 Mill. km. Diese beiden Extremwerte weichen vom Mittelwert nur um 1,67 % ab! Im Wiki steht zusätzlich:
Wegen der
Gravitationseinflüsse der anderen Planeten nimmt die Exzentrizität der Erdbahn gegenwärtig leicht ab. Sie kann langfristig Werte zwischen knapp 0,06 und beinahe Null annehmen. Die Hauptperiode dieser Schwankungen beträgt etwa 100.000 Jahre (
Milanković-Zyklen).
Diese Exzentrizität hat ihre Sonnennähe (Perihel) am 4. Januar, ihre Sonnenferne (Aphel) am 5. Juli eines jeden Jahres. Das heißt, wenn auf der Nordhalbkugel tiefster Winter ist, dann ist uns die Sonne am nächsten, im Nordsommer am fernsten. Auf der Südhalbkugel ist es genau umgekehrt. Aber ist deshalb der Sommer auf der Südhalbkugel wesentlich wärmer? Ich denke doch mal "nein", denn am Weltklima sind noch ganz andere Faktoren bestimmend und da fällt dieser geringe Unterschied in der Entfernung zur Sonne so gut wie überhaupt nicht ins Gewicht!
Was die (nicht jede Kaltzeit zutreffenden) 100.000-Jahre-Zyklen angeht: Diese traten erst vor etwa 1,1 Millionen Jahren auf, während es davor von vor 1,2 bis vor 2,6 Mill. Jahren sogenannte 41.000-Jahre-Zyklen gab:
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Five_Myr_Climate_Change_(de).svg&filetimestamp=20090207215558
Wie man da auf einen Zusammenhang mit der Exzentrizität der Erbahn kommen kann, ist mir schleierhaft!
zu 2. - Neigung der Rotationsachse der Erde
Diese schließe ich als Grund für die Entstehung von Eiszeiten ebenfalls gänzlich aus, da diese innerhalb von 40.000 Jahren lediglich zwischen etwa 21° 55′ und 24° 18′ schwankt und sich komischerweise in den letzten 1,2 Mill. Jahren wohl gar nicht bemerkbar gemacht hat (denn da dauerten die Eiszeit-Zyklen ja 100.000 Jahre).
zu 3.- Position der Kontinente der Erde (Plattentektonik)
Diese halte ich für die Zeit des Pleistozän erst recht für vollkommen ausgeschlossen, da es in diesem, geologisch doch recht kurzen Zeitraum keine sooo dramatischen Gebirgsfaltungen gegeben hat und sich die Lage der Kontinente wohl auch nicht allzu sehr geändert haben dürfte.
zu 4.- Fluktuationen in der Sonnenaktivität
Diese gab und gibt es immer, jedoch sind sie entweder viel zu kurzperiodisch (11-jähriger Sonnenfleckenzyklus) oder sie zeigen gar keine Periode. Außerdem gibt es noch keine genügend langen Beobachtungen und Aufzeichnungen der Sonnenaktivität, so dass man diese schon mal gar nicht zur Begründung von Eiszeiten heranziehen kann. Von Klimaschwankungen auf bestimmte "Fluktuationen" in der Sonnenaktivität zu schließen halte ich deswegen auch sehr vermessen, da unser Klima von sehr vielen Faktoren abhängt. - Und die Aktivität der Sonne ist nur einer davon. Sicherlich ein sehr starker, aber das es keine Aufzeichnungen darüber über die letzten 3-5 Mill. Jahre gibt, können wir dies erst mal vergessen.
Beste Grüße
Toni