Brauchen wir die Kernenergie?

Kibo

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Gute Aussichten Für Desertec,

2012 könnte der Bau schon los gehen und frühestens 2014 erster Strom fließen. So stehts in diesem SPON Artikel

Man darf gespannt sein, wie weit das ganze ausgebaut werden kann. Zuerst 150 MW dann 500, wann kann man damit wirklich ganze KKWs ersetzen? Und wann tut sich was an den Leitungen? Wir kriegen unseren Strom ja nicht einmal quer durch Deutschland transportiert....

mfg
 

entreri73

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Das hört sich doch richtig gut an !...Wenn man neben Marokko noch 10+-2 andere politisch stabile Erzeugerländer findet, könnte das echt was werden. Gerade die arabischen Länder kommen da langfristig für mich in Frage, wenn das Öl nicht mehr so sprudelt. Mit diesem Projekt wird definitiv auch die Effektivität von Stromgewinnung, -speicherung gesteigert und das wiederum kommt dan auch anderen technischen Sparten zu Gute....
 

SpiderPig

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Viel lächerlicher geht es nicht mehr - das ist genau der Grund, warum man solche Organisationen wie Greenpeace nicht ernst nehmen kann und darf: für ihre Sache sind sie offenbar stets bereit, zu lügen.
Wo Dummheit gepaart mit Selbstüberschätzung und blindem Industrieglauben zusammentreffen bleibt nichts anderes Übrig als dass die Welt kaputt geht.
Schade nur, dass Du den ganzen Mist nicht erleben wirst.

SP
 

Bynaus

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Wo Dummheit gepaart mit Selbstüberschätzung und blindem Industrieglauben zusammentreffen bleibt nichts anderes Übrig als dass die Welt kaputt geht.
Schade nur, dass Du den ganzen Mist nicht erleben wirst.

SP

Wenn die Argumente ausgehen, musst du persönlich werden? Schade.

Die Spaltung von Atomen setzt keinerlei CO2 frei. Ein bisschen was kommt aus dem Beton (aber pro Kilowattstunde ist das bei der Windenergie rund vier mal grösser), und natürlich spielt es eine Rolle, wie man anreichert. Tut man das mit Kohlestrom, kann man das wohl kaum der Atomenergie in die Schuhe schieben. Frankreich reichert mit Atomstrom an und setzt entsprechend nur rund 5 g CO2 equiv./kWh frei, und das liesse sich durchaus noch weiter vermindern (Abbau, Transport von Uran basierend auf Atomstrom). Siehe dazu auch: http://bravenewclimate.com/2011/01/28/two-countries-two-paths-one-crucial-lesson-learned/

Atomenergie ist alles andere als ein "Klimakiller", eine solche Aussage ist irreführend und falsch. Greenpeace ist leider nicht wirklich an einer intakten Natur für unsere Nachkommen interessiert, sondern vor allem an der Vermittlung ihrer Ideologie: es ist undenkbar, dass sie jemals einräumen würden, dass die Atomenergie ihre Vorteile hat, und dass wir diese brauchen werden, um den Klimawandel effektiv zu bekämpfen, selbst wenn sie nach sorgfältiger Abwägung aller Fakten zu diesem Schluss kämen: die Mitglieder würden ihnen in Scharen davonlaufen. Es gibt aber zumindest einen ehemaligen Präsidenten von Greenpeace, der diese Scheinheiligkeit als solche erkannt hat und sich nicht scheut, sie als solche zu benennen: Patrick Moore. Siehe z.B. http://www.politico.com/news/stories/0308/8835.html

Atomenergie muss nicht für die Ewigkeit sein: aber sie kann uns helfen, die Emissionen von CO2 und anderen Klimagasen so schnell herunterzufahren, dass eine gefährliche Erwärmung der Erde verhindert werden kann. Mit der Entwicklung von Kraftwerken der 4. Generation werden wir auch in der Lage sein, den grössten Teil des bisher produzierten radioaktiven Abfalls zu verbrennen - unter Gewinnung von Energie. Sicher gibt es Risiken, aber die gibt es überall. Atomenergie gehört tatsächlich zu den sichersten Formen der Energieproduktion überhaupt: http://nextbigfuture.com/2011/10/snapshot-of-deaths-per-terawatt-hour.html
 
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Nathan5111

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Ja, in der Tat; Greenpeace steht hier gegen die stets offene, ehrliche, umfassende, vollständige, zuvorkommende *japs* Informationsvielfalt der Kernenergiebetreiber und deren Lobby, da können sie nur alt aussehen.

Und es lügen sowieso immer nur "die Anderen" und Ideologien haben auch nur "die Anderen".
 

Alex74

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@Bynaus und Nathan:

Zum Thema Ideologie habe ich mal Schriftwechsel mit den Grünen (in Deutschland) gehabt (ich gehe im folgenden davon aus daß die Grünen Greenpeace sehr nah stehen); ich fragte sie dort anhand großer Studien (die belegten daß die Kernkraft hinsichtlich CO2 auf einer Ebene mit der Windkraft steht) und der Abwägung regionaler (GAU) oder globaler (Klimaerwärmung) Auswirkungen nicht auch innerhalb der Grünen hier verschiedene Meinungen vorherrschen und ob die Grünen hierüber evtl. nochmal eine Diskussion zur internen Ausrichtung führen werden.

Die Antwort war, ich zitiere aus der EMail: "Wir GRÜNE sind als Partei nicht zuletzt aus der Anti-Atom-Bewegung entstanden."

Damit komme ich nicht umhin dieser Einstellung den Status einer Ideologie zu geben. Diese Stellungnahme zeigt, daß die Grünen gleich jedweder Argumentation diese Einstellung immer vertreten werden, was in themenverwandte Gebiete hin ausstrahlt (z.B. zu alternativen Reaktordesigns oder gar der Kernfusion) und nahelegt daß diese Einstellung bei nah verwandte Organisationen wie Greenpeace sehr ähnlich begründet ist.

Letztlich hat jede Partei ihre Ideologie (das "Christliche" bei der CDU, die freien Märkte beider FDP, die Kernkraft bei den Grünen...), sonst wäre es keine Partei sondern ein Haufen Politikinterresierter die erst nach ausgiebigen Diskussionen und mit Fachleuten zu ihrer gemeinsamen Meinung kommen und diese beim Auftauchen neuer Fakten jedesmal revidieren bzw. korrigieren.

Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen daß wenn z.B. mehrere große Wirtschaftssimulationen eindeutig zeigen würden daß die Überlegungen der FDP zur Wirtschaftspolitik falsch sind, die FDP dann sagt "Oh, OK, wir übernehmen daher nun das Wirtschaftsprogramm der SPD". Oder ein 2030 Jahre altes Skript auftaucht in dem geschildert wird wie die Erschaffung einer neuen Religion mit einem Anführer namens Jesus vorgestäuscht werden soll und die CDU dann sagt "Alles klar, dann sind wir halt jetzt die Atheistische Deutsche Union". Und genauso mit sicheren Reaktoren seitens der Grünen, die auch die sichersten und Müll-losesten Reaktoren immer ablehnen werden.
(Das sind sicher extreme Beispiele, treffen aber daher den Kern sehr gut meine ich).

Gruß Alex
 

Bynaus

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Offenbar mag niemand derjenigen, die die Grünen oder Greenpeace gegen Ideologieverdacht verteidigen, auf die eigentlichen Argumente eingehen... Warum bloss?
 

Bynaus

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Ich habe das weder behauptet noch implizieren wollen. Ich kann es sonst auch einfach ausformulieren: Ich vermute, dass die Argumente, warum Atomenergie ein "Klimakiller" sein soll, schlicht nicht da sind. Aber ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen. Besonders wertvoll wäre eine Quelle, die nichts mit Greenpeace am Hut hat...

EDIT: Ich empfehle übrigens die Lektüre von "Without the Hot Air", in diesem Zusammenhang natürlich das Kapitel über Atomenergie: http://www.inference.phy.cam.ac.uk/withouthotair/c24/page_161.shtml, insbesondere diese Seite: http://www.inference.phy.cam.ac.uk/withouthotair/c24/page_169.shtml

Dort steht auch:

The IPCC estimates that the total carbon intensity of nuclear power (in-cluding construction, fuel processing, and decommissioning) is less than 40 g CO2/kWh(e) (Sims et al., 2007).

Aber vermutlich gehört der IPCC ja auch zur Atomlobby-Verschwörung. :p
 
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Bynaus

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Wenn du meine Beiträge liest, dann solltest du sehen, dass mir diese politischen Spielchen herzlich egal sind, und es mir stattdessen um die Sache geht. Ich habe auch hier im Thread immer wieder versucht, auf die Argumente zurückzukommen, aber offenbar ist das ein sehr einseitiger Wunsch. Auch in deinem letzen Beitrag kann ich keinerlei Eingehen auf meine Argumente erkennen, leider.

Welchen Anteil die Atomenergie am Klimawandel hat, ist letztlich eine einfache, ja wissenschaftliche Frage, die schon längst zufriedenstellend beantwortet wurde. Wenn gewisse Gruppierungen wie Greenpeace dann meinen, sie müssen das ihrer politisch-ideologischen Botschaft wegen ignorieren und verzerrende Botschaften in die Welt setzen ("Klimakiller" Atomenergie), dann sehe ich nichts falsches dabei, diese Lüge als solche zu benennen und zu entlarven - genauso wie ich es z.B. mit den "Klimaskeptikern" und ihren "Argumenten" tun würde.
 

Bernhard

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Wenn du meine Beiträge liest, dann solltest du sehen, dass mir diese politischen Spielchen herzlich egal sind
Das mag schon sein, nur bekommen meiner Meinung nach durch den provokativen Titel des Themas hier genaugenommen alle Aussagen eine politische Komponente. Insofern kann jeder Leser sogar fachliche Aussagen in diesem Thema mehr oder minder politisch bewerten :mad: .

Einen Ausweg aus diesem Dilemma sehe ich, ehrlich gesagt, nur darin ein neues Thema mit einem unverfänglicheren Titel aufzumachen. Von mir aus könnte man dann dieses aus meiner Sicht reichlich unpassende Thema hier endlich mal schließen.

Beste Grüße und bitte entschuldige meine Polemik von heute. Hat nichts mit Dir persönlich zu tun.
 

Alex74

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Auch Kernenergie-Gegner sollten anerkennen, daß es ihrer Sache an sich schadet, wenn sie sie mit falschen Gründen verfechten. Ich erinnere an das Desaster, das just Greenpeace mit der Brent Spa erlebte; obwohl sie bei dem Thema an sich recht haben, lagen sie in der konkreten Angelegenheit hier komplett falsch, beharrten aber bis zum Schluß darauf - was Greenpeace enormen Schaden zufügte.

Ein neuer Thread ist imho nicht nötig, man braucht nicht mehrere Threads zu einem identischen Thema.
 

Bynaus

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@Bernhard: Ich akzeptiere deine Entschuldigung. Ich gehe allerdings nicht mit dir einig: Das Thema ist wichtig und sollte, zumindest in diesem Off-Topic-Bereich des Forums, seinen Platz haben. Der Titel scheint mir auch nicht besonders provokativ - es ist eine absolut berechtigte Frage.
 

Bernhard

Registriertes Mitglied
es ist eine absolut berechtigte Frage.
Hallo Bynaus,

auf mich wirkt das Thema trotzdem polarisierend im Sinne Pro und Contra und dass solche Themen naturgemäß schnell ausufern und auch recht schnell rein emotional geführt werden sieht man ja an den diversen Talk-Shows im TV und in gewisser Weise auch an diesem Thema hier. Ich finde solche "Diskussionen" schnell langweilig und werde mich deswegen auch hier so weit es geht heraushalten.
Gruß
 

galileo2609

Registriertes Mitglied
Halo Bernhard,
auf mich wirkt das Thema trotzdem polarisierend im Sinne Pro und Contra
es ist egal, unter welchem Titel du Diskussionen zur Kernenergie ablegst. Das Thema hat nun einmal zu einer extremen Polarisierung geführt. Meist nicht mit rationalen Bezügen vor allem auf Seiten der Opposition. Was als Sachfrage diskutiert werden könnte, hat sich als gesellschaftlicher Konflikt nahezu verselbständig und ist - aus meiner Sicht - kaum mehr einzufangen. Das liegt auch daran, dass sich ein "Gegenwissen" etabliert hat, das sich zum Teil aus irrationalen Letztbegründungen ableitet. Vergleichbar ist das mit den ebenfalls beängstigenden Erfolgen in den Debatten um die "Schulmedizin" oder um Tierversuche, in denen antiwissenschaftliche Reflexe schon fast zum allgemein akzeptierten guten Ton gehören.

Grüsse galileo2609
 

Alex74

Registriertes Mitglied
Emotional - auf jeden Fall. Aber nur von einer Seite her.
Auf Seite der Gegner wird die Diskussion ja vor allem durch Angst (vor den Auswirkungen von Unfällen) getrieben.
Befürworter haben schließlich solche Gründe für die Diskussion nicht sondern verstehen letztlich nur die Gründe der Gegner nicht (ob berechtigt oder nicht sei dahingestellt), denen ist egal wo der Strom letztlich herkommt.

Wenn also eine Seite ein Thema hin und wieder entgleisen läßt, weil sie nicht rational damit umgehen kann, dann wäre es schade wenn das Thema deswegen geschlossen würde.

Übrigens, ich hatte von den Grünen dann ja noch ein paar Links erhalten die deren These untermauern sollen;

http://www.bfs.de/kerntechnik/papiere/prognosstudie.html/index_html - Link funktioniert nicht

http://www.gruene.de/fileadmin/user_upload/Dokumente/Flugblaetter_2010/Fakten_gegen_Atomkraft.pdf - Lediglich ein Faltblatt der Partei selbst

http://www.gruene-bundestag.de/cms/...343.reader_energie_2050_sicher_erneuerbar.pdf - Leitet nur um auf:
http://www.gruene-bundestag.de/cms/default/rubrik/0/1.html - nur eine allgemeine Übersichtsseite

Schließlich und endlich noch der einzige brauchbare Link:
http://www.greenpeace.de/themen/ato...et_bundesbuerger_bereits_258_milliarden_euro/
Er geht allerdings nur auf die Kosten der Kernenergie ein.
Die unterste hier gegebene Studie dürfte die interessanteste sein. Leider fehlen jegliche Gegenüberstellungen, z.B. mit der Kohle.

Die Studie kommt zu dem Schluß daß die Kernenergie mit 4 ct. je KWh gefördert wird (aktuell sogar nur noch mit 3,7). Eine Gegenüberstellung mit Kohle, Wind oder Wasser würde -glaube ich - die Kernenergie aber äußerst billig aussehen lassen, Stichwort Kohlepfennig und die immensen Förderungen von Wind und Wasser seit 1998 sind ja bekannt.

Sie versucht dann noch reinzurechnen daß Kernenergie ja vom Emmisionshandel profitiert. Öhm, ja, das tut Wind und Wasser aus der gleichen Berechtigung heraus auch.

Wohlgemerkt: das ist das ganze Ergebnis das selbst eine von Greenpeace in Auftrag gegebene Studie bringt. Mehr nicht? Nein. Und das war die Antwort meiner Anfrage an die Grünen (aus diesem Jahr!) wieso Kernenergie nun so schlimm sein soll daß die Grünen lieber Kohle verheizen wollen.

Persönlich bin ich ziemlich fassungslos.

Gruß Alex
 

SpiderPig

Gesperrt
Offenbar mag niemand derjenigen, die die Grünen oder Greenpeace gegen Ideologieverdacht verteidigen, auf die eigentlichen Argumente eingehen... Warum bloss?
Weil gegen alle stichhaltige Argumente Ideologisch von Industrie und Politik gewollte Fehlinformationen angebracht werden.
Was soll man mit jemandem Diskutieren, der keine Ahnung hat von dem was er da redet.

Zudem werden meine Antworten mit mit den Antworten von anderen hier durcheinander gebracht.

Das ist keine Diskussionsgrundlage sonder dumme Diffamierung.


Daher mein harscher Ton und meine eindeutig persönliche Meinung.

SP.
 
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