Swing by-Technik heute

Krokodildandy

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Es handelt sich um die Technik, durch Vorbeiflug an anderen Gestirnen mit Hilfe deren Gravitation die ursprüngliche Fahrtrichtung und Geschwindigkeit von Raumsonden so zu verändern, dass diese mit geringstem Energieaufwand auch zu weiteren Planeten gelangen.

Die Umlenkung der Richtung ohne wesentlichen Verlust kinetischer Energie ist leicht zu verstehen. Es soll aber auch möglich sein, durch raffiniertes Manöver einen Gratisschub herauszuholen. wenn mir/uns da jemand weiterhelfen könnte, wäre ich dankbar.

LG,:)KD
 

Krokodildandy

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Hallo mac

Soeben war ich auch hier drauf. Die Animationen sind sehr hilfreich.

http://de.wikipedia.org/wiki/Swing-by

Sowohl Brems- als auch Bescheunigungs-Version ergeben sich indem die Sonde an der Luv- oder an der Leeseite vorbeigesteuert wird.

Leider habe ich auch auf dieser site eine "Mondflucht-Diskrepanz" festgestellt. Der beschleunigende Planet soll dabei Energie verlieren und auf eine sonnenfernere Bahn geraten, was einen Widerspruch darstellt. Ich werde das Zitat herüberholen.

Schwierig wird es später bei der Fly-by-Anomalie, welche noch nicht ganz verstanden ist.

LG,:)Josef
 

Krokodildandy

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wiki.
Die Energie wird hierbei der Bewegungsenergie des Planeten entzogen. Dieser wird dadurch ein wenig langsamer und vergrößert seinen Abstand zur Sonne (Virialsatz).

Richtig müsste es heißen: bei dieser Version, der Sondenbeschleunigung, wird der Abstand des Planeten zur Sonne kleiner. Bei Sondenbremsung vice versa.

Hier der Link zur "Fly-by-Anomalie"

http://de.wikipedia.org/wiki/Fly-by-Anomalie

LG,:)Josef
 

Orbit

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Richtig müsste es heißen: bei dieser Version, der Sondenbeschleunigung, wird der Abstand des Planeten zur Sonne kleiner.
Krokodildandy
Du meinst also, je langsamer ein Planet um die Sonne kreist, desto kleiner sei sein Abstand? Das sieht Kepler anders. Die Umlaufgeschwindigkeit ergibt sich aus sqrt(MG/R)
Aber ich denke, dass auch der von Dir zitierte Satz aus dem Wiki nicht ganz richtig ist. Ich würde eher sagen, dass nach jedem Flyby die Exzentrizität des Planeten ein wenig zunimmt.
Orbit
 
Zuletzt bearbeitet:

Chrischan

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Hallo Orbit,

ich will jetzt mal klugscheißern :)
Ich würde eher sagen, dass nach jedem Flyby die Exzentrizität des Planeten ein wenig zunimmt.
genauer wäre "daß nach jedem Flyby die Bahnexzentrizität verändert wird"
Die Exzentrizität kann auch kleiner werden. Je nachdem an welchem Punkt der (Planeten-)Bahn das Flyby erfolgt.

Gruß, Christian
 

Schmidts Katze

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Auf jeden Fall muss der Planet insgesamt Energie verlieren, weil ja die Sonde Energie gewinnt.
Der Planet wird abgebremst.
Insofern gebe ich KD recht.
Wie sich das auf seine Bahn auswirkt, liegt natürlich daran, in welchem Bereich seiner Bahn das passiert.

Grüße
SK
 

_Mars_

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Wie sich das auf seine Bahn auswirkt, liegt natürlich daran, in welchem Bereich seiner Bahn das passiert.

Und - wie die Exzentrität vorher war.

Wenn es vorher eine annhähernd perfekte Kreisbahn war, wird sie so leichter zu verunstalten sein, als wenn sie völlig exzentrisch war, dann ist die statistische Wahrscheinlichkeit viel höher dass man sie korigiert.

Denke ich mal. :D

Ich habe, ehrlich gesagt, immer gedacht, das wird von der Rotationsenergie abgezogen...
 

Orbit

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Ich habe, ehrlich gesagt, immer gedacht, das wird von der Rotationsenergie abgezogen...
Beim Flyby kann eine Sonde nicht nur beschleunigt, sondern auch abgebremst werden. Einmal kreuzt sie die Planetenbahn hinter dem Planten und im andern Fall vor ihm.

Orbit
 

Chrischan

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Hallo _Mars_,
Ich habe, ehrlich gesagt, immer gedacht, das wird von der Rotationsenergie abgezogen...
das Flyby funktioniert dadurch, daß sich Sonde und Planet gravitativ anziehen.

Kreuzt die Sonde die Planetenbahn hinter dem Planeten (die Sonde kommt von hinten) erfährt die Sonde eine zusätzliche Anziehung durch den Planeten in Flugrichtung. Ihre Geschwindigkeit wird dadurch zunehmen. Umgekehrt wird der Planet auch von der Sonde angezogen und erfährt eine Kraft entgegen der Flugrichtung. Er wird abgebremst.

Kreuzt die Sonde die Planetenbahn vor dem Planeten (der Planet kommt von hinten) erfährt die Sonde eine zusätzliche Anziehung durch den Planeten in entgegen ihrer Flugrichtung. Ihre Geschwindigkeit wird dadurch abnehmen. Umgekehrt wird der Planet auch von der Sonde angezogen und erfährt eine Kraft in Flugrichtung. Er wird beschleunigt.

In beiden Fällen verändert der Planet seine Bahngeschwindigkeit und daher stammt auch die Energie die der Sonde übertragen wird bzw. dahin wird die Energie der Sonde bei der Abbremsung übertragen.

Durch die unterschiedlichen Massen zwischen Sonde und Planet spürt man diese Effekte beim Planeten aber nicht wirklich...

Rotationseffekte des Planeten sollten maximal bei sehr nahen Flyby's spürbar werden.

Gruß, Christian
 
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