Leichte Isotope der Atmosphäre verflüchtigen sich?

_Mars_

Registriertes Mitglied
Über den Verlust der Mars-atmosphäre gibt es viele Spekulationen.

Laut neuesten Berechnungen kann maximal 1/1000 Atmosphäre und 1/10000 seines Wassers in den Weltraum entfleucht sein.


Nun kommt aber das leichte Stickstoff-isotop N14 weit nicht so oft vor als es eigentlich müsste, und auch schwerer Wasserstoff ist 5mal so häufig wie erwartet.

Nun fliegen die leichten Elemente früher in den Weltraum, weil sie sich leichter beschleunigen lassen vom Sonnenwind, ist klar. Aber 1/1000? selbst wenn es 1/4 wär wären die Auswirkungen nicht soo drastisch!!

Wohin können die leichteren Elemente onst noch hin??

Kann es sein, dass Theorein falsch sind, und schwere Isotope auf dem Mars wirklich deutlich häufiger vorkommen (leichte bleiben innerhalb oder weit aussen im sonnensystem)? Oder reagieren die leichteren Isotope schneller (z.B bestehen Nitratablagerungen häufiger aus N14??) Oder gefrieren die leichteren Elemente schneller zu 'Eis'??
Oder werden sie einfach mehr in die höhe gezogen, UV gepalten und somit an andere chemikalien gebunden? Z.B. N2 -> 2N, NOx -> HNO3 Also wird das leichtere (messbar?) öfters in Säure umgewandelt, die sich dann mit Gesteinen verbindet - ablagert und somit der Atmosphäre entzogen ist???

Mfg
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
Laut neuesten Berechnungen kann maximal 1/1000 Atmosphäre und 1/10000 seines Wassers in den Weltraum entfleucht sein.

Woher hast du denn diese Info? Ich befürchte schwer, da hast du etwas ganz falsch verstanden...
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
Ach so. Ja, das Problem liegt darin, dass man von heutigen Verlustraten ausgeht. Es ist zu vernünftigerweise zu vermuten, dass die Verlustrate früher sehr viel höher war als heute. Gerade die Isotopenverhältnisse deuten darauf hin, dass die Marsatmosphäre früher sehr viel dichter war.
 
F

fspapst

Gast
Den hat _Mars_ in #3 schon geliefert. Und der führt direkt zu astronews. :)
Da stehen aber nur Vermutungen.

Ich vermute auch mal:

Wir sehen doch sehr viel Eisenoxyd auf dem Planeten Mars (rostrot). Dort könnte ein großer Teil des Sauerstoffs sein sowohl von Wasser und auch von CO2.
Das Eisen mit Wasser leicht Oxidiert wissen wir, und ich vermute das dies auch auf dem Mars geschehen kann.

Bei einem geringen Luftdruck kocht Wasser auch schon bei 50°. Somit ist die Ur-Atmosphäre also vermutlich sehr feucht und entsprechend dichter gewesen. Damit erhöht sich der Anteil an Wasser, der (vom Sonnenwind) erodiert wurde. (geringe Gravitation)

Wenn (und nur dann) primitive Organismen*) in den Feuchtphasen des Mars das CO2 zu Kalk und O2 umgebaut haben, könnte der Kalk später im Wasser gelöst in den Untergrund gesickert sein. Eventuell gibt es ja einen chem. Prozess, der CO2 auch auch ohne Organismen aus CO2 den Kalk ausfällt. Das übrige O2 würde, wie in der Urgeschichte der Erde, die Gesteine (und Metalle) oxidieren, auf dem Mars halt auch das viele Eisen.
Dann müsste man aber irgendwann in größeren Tiefen des Mars Tropfsteinhöhle und/oder Kalk-Felsen finden. Da man in Kalkfelsen Feuerstein findet, könnten die Ur-Marsianer also auch eine Steinzeit entwickelt haben; aber da der O2 für Feuer fehlte gab somit keine Bronzezeit, abgesehen davon, das primitive Organismen vermutlich keine Werkzeuge aus Flint benutzen. :D

Den Rest hat dann die lange und trockene Zeit des Mars ausgemacht.

*) wenn primitive CO2 atmende Lebewesen in jeder nass-warmen Phase des Mars sich jeweils neu entwickelten, denn so primitive Lebensformen gehen ohne Wasser schnell kaputt (zumindest diejenigen die man auf der Erde kennt) kann damit eine Erosion der Atmosphäre auch in das Gestein (über Kalk und Oxidation) passieren.

Gruß
FS
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
Habe gerade einen neuen Artikel zum Thema gefunden:

http://www.marsdaily.com/reports/Solar_Wind_Rips_Up_Martian_Atmosphere_999.html

Die Marsatmosphäre verflüchtigt demzufolge auch, weil es Interaktionen zwischen dem Sonnenwind und den lokalen Magnetfeldern des Mars gibt - so können (vielleicht, die Daten lassen diese Interpretation zu) magnetisch verschlossene "Taschen" von Atmosphäre losgerissen und in den interplanetaren Raum verlagert werden. Das Problem ist allerdings, dass die derzeitigen Marssonden nicht in der Lage sind, dieses Phänomen richtig zu studieren, und es ist auch nicht möglich, zu sagen, wieviel Gas der Mars zB pro Jahr durch diesen Prozess verliert.

Allerdings gibt es Grund zur Hoffnung: 2013 wird die Raumsonde MAVEN zum Mars gestartet, der die Atmosphäre und Magnetfelder des Mars in hohem Detail studieren wird.
 
Oben