TOP NEWS: Keck entdeckt 3 neu Exoplaneten visuell

Infinity

Registriertes Mitglied
Doch je näher am Stern, desto schwieriger wird es, ein solches Objekt aufzulösen, und desto länger muss man das System beobachten, um ihn zu erkennen.
Ich denke, wenn aber recht nahe, dann stärkere gravitative Wechselwirkung - woraus folgt: Dann bessere, jedoch nicht visuelle, Auffindung.


ZA RA sagte, dass das Problem eventuell an zweierlei liegen könnte: Zum einen an den verschiedenen Umlaufzeiten der Planeten; insofern, dass sich (wohl zwei) Planeten visuell überlagerten. Zum anderen muss die starke Nähe zur Sonne berücksichtigt werden, das visuelle Beobachtung nur noch schwieriger macht.
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
Ich denke, wenn aber recht nahe, dann stärkere gravitative Wechselwirkung

Die Planeten wurden aber rein visuell entdeckt. Bei den Entfernungen kannst du Jahrhunderte warten, bis sich deren Signal klar in der Reflexbewegung des Sterns zeigt.
 

Hirschi

Registriertes Mitglied
ZA RAs Post kann man auch nicht verstehen, da er vor Fehlern nur so strotzt.

Hallo :)
das ist mal wieder typisch... entweder mit Berichtigung zum jeweiligen Fehler oder mal die Füße still halten. Solche Pauschalbehauptungen helfen außer einem schlechten Forenklima niemandem.

Nette Grüße

Hirschi
 

ZA RA

Gesperrt
Hallo,
war auf Reisen.
Ich fasse mal zusammen, warum ich denke das es an mehreren Faktoren hing warum P.4/e nicht mit den andren 3 zusammen endeckt wurde.

System-HR 8799 wurde im Infrarotbereich beobachtet/endeckt.
1. Man konnnte die 3 äusseren P. in der Hauptsache, wegen ihrer Eigen-Temperatur (junge Gasriesen) vom Spektrum der heissen/hellen Sonne trennen. Zentraler Stern ca.: 1.5 SO 8000K sehr hell weiss/Blau.
2. Der innere Planet war nicht nur schwerer vom Spektrum der Sonne zu trennen weil er diese "relativ" nah umkreist (Bynaus), bitte hier Größe, Helligkeit, beteiligte Massen zum unserem Sonnensystem relativieren (TomTom*), sondern auch deswegen, weil er 3. nach gängigen Modellen zu gross ist, um so nahe bei seiner Sonnen entstanden zu sein. (Man hatte evt. weiter Hinweisse auf e, aber vermutete Grösse/Strahlungsaufkommen widersprach Gesetzmässigkeit, und hat ua. deswegen nur die Existenz von d angenommen)
*Übersicht Spektralklassen/Schematischer Vergleich.
http://upload.wikimedia.org/wikiped...0px-Morgan-Keenan_spectral_classification.png

Wegen 1., 2. und 3. war mit dem Planeten e vom eigentlichen Beobachterteam also nicht gerechnet worden.
E konnte im Laufe mehrjähriger Beobachtung auch nur deswegen gesehen werden, weil sich 4. die Auflösung der Instrumente verbesserte, e wurde ja auch von einem anderen Team gefunden.
Da die Umlaufzeiten von b, c um den Stern relativ lange sind (hunderte von Jahren) und die Orbits b+c weit voneinander entfernt sind (s. derer Grösse Temperatur) konnten diese wesentlich einfacher getrennt/identifiziert werden als e und d.
5. E und d haben einen wesentlich engeren Abstand und effektiv schnelleren Umlauf, das machte dass trennen ihres Spektrums schwieriger (einfach herzuleitende Überlagerung s. Animation.)

@Hirschi, korrekt!
@Infinity, Danke. :)
@Fork.... :p

Allen liebe Grüsse
z

Ps. Sorry für die schlechte Lesbarkeit meines letzten Post, mein Flieger war schon kurz vorm abheben... ;)
 

TomTom333

Registriertes Mitglied
ZA RA,
ich hoffe deine Reise war erholsam und du hattest ein schönes Fest.....

Aber bitte, verfasse deine Post´s doch mal so, dass wir sie nicht "Überlesen müssen.
Mit deinen Abkürzungen und kryptischen Satzstellung ist es für uns "Normal-Sterblichen" sehr sehr zeitaufwendig ...........
Nichts für Ungut, aber versuch es bitte mal.
Danke

Tom
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
sondern auch deswegen, weil er 3. nach gängigen Modellen zu gross ist, um so nahe bei seiner Sonnen entstanden zu sein. (Man hatte evt. weiter Hinweisse auf e, aber vermutete Grösse/Strahlungsaufkommen widersprach Gesetzmässigkeit, und hat ua. deswegen nur die Existenz von d angenommen)

Nein, keinesfalls. Man kann einen Planeten nicht einfach deshalb nicht entdecken, weil er nicht den erwarteten Parametern entspricht. Ein Signal, das man entdeckt und vom Umgebungslicht abgrenzen kann, ist ein Signal. Erst nach dem Umrechnen des Lichtes in Entfernung, Masse, Grösse lässt sich sagen, ob er gängigen Modellen entspricht oder nicht.

Man hat ihn einfach nicht entdeckt, weil er "relativ nah" (für eine visuelle Entdeckung) an seinem Stern kreist, und man erst genügend Beobachtungsdaten sammeln musste. Das ist alles.
 

ZA RA

Gesperrt
ZA RA,
ich hoffe deine Reise war erholsam und du hattest ein schönes Fest.....

Hallo TomTom

ja vielen Dank, ich hoffe ihr auch!!

Mit deinen Abkürzungen und kryptischen Satzstellung ist es für uns "Normal-Sterblichen" sehr sehr zeitaufwendig ...........

Ok, hast recht passiert ab und zu.
Denke aber das man letzten Post ganz gut lesen kann!?
Ich bemühe mich weiter.
Nette Grüsse und guten Rutsch :)
z
 

ZA RA

Gesperrt
Nein, keinesfalls. Man kann einen Planeten nicht einfach deshalb nicht entdecken, weil er nicht den erwarteten Parametern entspricht.

Hallo Bynaus,
na ja, Planet e ist nunmal genauso "Leuchtkräftig" wie d und hätte imho gleich mit d zusammen entdeckt werden können.

Es gab noch andere Probleme, als nur die optische Nähe von e zur Sonne.

A. Ich dachte, man hatte im Infraroten vlt. schon schwache Signale von e erhalten, diese aber als Strahlung von d gewertet.
Siehe:e und d liegen relativ nah beisammen.
Schau dir doch bitte nochmal das Bild hier an.
http://www.pro-physik.de/FCKeditor/UserFiles/Image/Forschung/101210_exoplaneten_350.jpg

B. e liegt zudem viel zu nah an der Sonne für seine Grösse und somit auch seine abgegebenen Strahlungswerte, dh. das er dort eigentlich nicht existieren dürfte. Auch aus dieser Vermutung heraus könnte man annehmen, dass e zwar schwach wahrgenommen wurde (Sonnennähe), aber man aus besagtem Grund annahm, dass es sich auf keinen Fall um einen weiteren Planeten handeln könne (zu Nah) und die Strahlung der Region zunächst auf HR-8799 d zurückführte.

Hier ein Artikel, der die Verwirrung bei Entdeckung der 4 Planeten um HR-8799 nocheinmal kurz beschreibt. http://www.pro-physik.de/Phy/leadArticle.do?laid=13562

Jetzt berichten Christian Marols vom kanadischen Herzberg Institute of Astrophysics und seine Kollegen von einem weiteren, weiter innen gelegenen Planeten bei HR 8799. Er besitzt wiederum etwa die zehnfache Jupitermasse und kreist im Abstand von 14,5 AU. Und er wirft ein Problem auf: Die Konfiguration der vier Planeten lässt sich mit keinem der üblichen Entstehungsszenarien in Einklang bringen. Für das Gravitations-Kollaps-Modell kreist der neue Planet zu weit innen: Dort wäre die Gasscheibe um den jungen Stern nicht kühl genug und ihre Rotation zu schnell, um den Kollaps eines Wolkenfragments zu erlauben.

Letztendlich spricht für meine Überlegung imho, auch dass ein anderes Team, das bessere Möglichkeiten hatte (Instrumente) e entdeckte, nicht nur weil man ihn nun besser sah, sondern vlt. auch weil man das sich sehr ähnliche Spektrum, von e und d, nun besser trennen konnte!?

Nur so eine Überlegung, Du bist ja der Spezialist für Astronomische-Beobachtungen. Von daher.
Lieben Gruss
z
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
na ja, Planet e ist nunmal genauso "Leuchtkräftig" wie d und hätte imho gleich mit d zusammen entdeckt werden können.

Aber er ist dem Stern deutlich näher. Je näher, desto schwieriger die Entdeckung, weil du mit mehr Streulicht zu kämpfen hast. Deshalb brauchst du mehr Beleuchtungszeit, um das Streulicht "auszumitteln". Deshalb hat man ihn nicht gleich mit den anderen entdeckt, bzw., es hat länger gedauert, bis man sich sicher sein konnte, dass es sich um einen Planeten handelt. Dass ein Planet nicht bekannten Modellen entspricht, ist sicher kein Grund dafür, ihn nicht zu publizieren - damit unterstellst du den Wissenschaftlern letzlich Unprofessionalität. Im Gegenteil: ein Objekt, das nicht gängigen Vorstellungen entspricht, wird in Fachkreisen viel mehr Beachtung bekommen als das hundertste Objekt, das die Vorstellungen bestätigt.

e liegt zudem viel zu nah an der Sonne für seine Grösse und somit auch seine abgegebenen Strahlungswerte, dh. das er dort eigentlich nicht existieren dürfte

Quatsch. :) Es gibt ähnlich grosse Planeten, die ihren Stern noch viel näher umkreisen als HR 8799 e.

Nein, das wahre Problem wird im letzten Satz deines Zitats beschrieben: Die äusseren Planeten kann man durch Gravitationskollaps beschreiben - den Innersten nicht mehr, so nahe am Stern sollte eine Gas- und Staubscheibe, und sei sie noch so massiv, keinen Gravitationskollaps mehr durchmachen können, dafür ist sie zu heiss. Es erscheint zudem unwahrscheinlich, dass die äusseren drei Planeten durch Graviationskollaps, der innere jedoch durch Kernakkretion entstanden ist, und die Planeten am Ende aber "zufällig" gleich gross wurden.

Jetzt stellt sich die Frage, ob ein Planet durch Gravitationskollaps weit aussen in der Scheibe entstehen und dann so weit nach Innen wandern kann. Aber auch da gibt es Argumente dagegen, wie im verlinkten Artikel nachzulesen ist.
 

ZA RA

Gesperrt
@Hallo,

Korrektur, hatte 2 mal geschrieben anderes Team hätte e entdeckt.
Das stimmt wohl nicht!!

An der Software lags!?
Hier B. Macintosh zu HR 8799. Video.
https://www.llnl.gov/news/newsreleases/2010/Dec/videos/39_Bruce_Macintosh.mov

Kurze Animation vermutlich zukünftiger Orbits:
d und e kommen sich so nahe das d, e mit der Zeit "rauszukicken" scheint.
Von stabilen Bahnen kann man also kaum sprechen..
http://www.astro.ucla.edu/~quinn/stab_e.gif

Seite:
https://www.llnl.gov/news/newsreleases/2010/Dec/NR-10-12-02.html
Auch weitere Daten zu Gemini Imager sind interessant.

Bis bald :)
z

Ps. Hallo Bynaus, sorry hatte Deine letzte Antwort übersehen.
Danke, für die Aufklärung. :)
Dass ein Planet nicht bekannten Modellen entspricht, ist sicher kein Grund dafür, ihn nicht zu publizieren - damit unterstellst du den Wissenschaftlern letzlich Unprofessionalität.
Bold von mir. Das habe ich auch nicht behauptet und somit unterstelle ich auch nichts!

Quatsch. Es gibt ähnlich grosse Planeten, die ihren Stern noch viel näher umkreisen als HR 8799 e.
Diese Annahme ist im Bezug zu Zitat pro-physik.de Post #30 zu verstehen.
Für das Gravitations-Kollaps-Modell kreist der neue Planet zu weit innen: Dort wäre die Gasscheibe um den jungen Stern nicht kühl genug und ihre Rotation zu schnell, um den Kollaps eines Wolkenfragments zu erlauben.
Gruss
z
 
Zuletzt bearbeitet:

TomTom333

Registriertes Mitglied
@ZA RA: möchte mich Bynaus anschließen... Coole Animation, finde ich auch!


@ Bynaus: wieder der Pessimist in dir durch gekommen, wie?
Und ein bisschen schnell geschossen, oder?
Schau mal auf diese Seite:

http://exoplanet.eu/star.php?st=HR+8799#a_publi

Dort findest du unter anderem folgendes:

............We fit Keplerian orbits to the planets in this system and find based on astrometry alone, without any stability analysis, that the planets have inclinations within 7° of each other to a probability of 97%. This argues for formation in a common disk plane. The value of this inclination of ∼150° is consistent with other work showing that HR 8799 is not viewed exactly pole-on and with requirements that the system must be inclined at roughly this level to achieve stability. .................

und dann dies:
http://www.nature.com/nature/journal/v468/n7327/full/nature09684.html

und dort auf dieser Seite findest du folgenden LINK:
http://www.nature.com/nature/journal/v468/n7327/extref/nature09684-s1.pdf

Und nun revidiere bitte deine Aussage.

Und kurz bevor Planet "e" bestätigt wurde ist auf dem AAA Meeting fogendes zum System gesagt worden:

High resolution, infrared images of HR8799, taken between 2004 and 2008, show three objects in orbit around the parent star (Marois et al. 2008). Fabrycky and Murray-Clay (2009) have found a three-planet model of the HR8799 system that is stable for at least 160 Myr, the upper limit to the age of the parent star. The planets in this model have masses of 10, 10, and 7 MJup and semi-major axes of 23.42, 37.97, and 67.91 AU, respectively. Using this model as a starting point, and using the HYBRID algorithm in the Mercury software to integrate the Newtonian equations of motion, we have searched for stable orbits for a hypothetical, fourth planet, interior to the innermost planet in the three-planet model. We have found that a planet of at least 1 MJup can reside in the neighborhood of 10.2 AU and the system is stable for at least 160 Myr. This four-planet model bears some resemblance to the Jovian planets of our Solar System, scaled up by a factor of two. We will also report on simulations to determine stable orbits for terrestrial planets.

Aber wie auch immer, SEHR interessantes System!

Tom
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
Und nun revidiere bitte deine Aussage.

Welche Aussage? Ja, die Neigung scheint gut bekannt zu sein, das wusste ich nicht. Trotzdem: Die Exzentrizität der Planetenbahnen ist nicht genau bekannt, deshalb sind solche Simulationen nicht so einfach. Man muss irgendwelche Werte annehmen, und die spätere Entwicklung des Systems hängt kritisch von diesen ab.

We have found that a planet of at least 1 MJup can reside in the neighborhood of 10.2 AU and the system is stable for at least 160 Myr.

Nun sind es aber nicht 10, sondern 14 - das kann einen grossen Unterschied machen.

Ich will damit nur sagen, dass man zurzeit weder auf die Stabilität noch auf die Instabilität des Systems wetten sollte - wir haben einfach noch zu wenig Information, um das zu entscheiden.

We will also report on simulations to determine stable orbits for terrestrial planets.

Immerhin kennen wir hier noch keine exzentrischen Gasriesen, die solche terrestrischen Planeten stören könnten. Allerdings wird der Stern nur gerade 3-4 Mrd Jahre auf der Hauptreihe bleiben, wenn du das meinst...

Und inwiefern ist der "Pessimist" mit mir durchgegangen?
 

ZA RA

Gesperrt
Ein Pessimist zu sein hat den Vorteil, dass man entweder ständig recht behält oder angenehme Überraschungen erlebt.
George Will

Allen nette Grüsse
z :)
 

Infinity

Registriertes Mitglied
Hi, ZA RA,
Ein Pessimist zu sein hat den Vorteil, dass man entweder ständig recht behält oder angenehme Überraschungen erlebt.
und noch etwas: Zwar decken sich Pessimismus und Depression nur zu einem Teil, aber als ich einst im Rahmen der kognitiven Verhaltenstherapie dieses oder noch besser jenes (Sadder but wiser ab Seite 88) las, gab es mir, und auch heute noch, viel zu denken. Das möchte ich niemandem vorenthalten (ich bringe aber weder Hintergrundgedanken in die Diskussion rein noch weiß ich, ob die Fakten in den Berichten über dieses Thema stimmen, dennoch meine ich, dass die Richtungsweisung keine falsche ist. Mein Post soll daher nur eine Randbemerkung sein).
 

TomTom333

Registriertes Mitglied
Moin,

das so ein kleiner Satz so viele zum Nachdenken bringt, war nicht meine Intention. Aber ist wohl die Zeit der "Besinnlichkeit"

Ich versuche immer positiv an eine Sachen ran zu gehen.
Deshalb mein Statment.

@Bynaus : diese Aussage:..da niemand die Neigung des Systems, noch die Exzentrizitäten der Planetenbahnen kennt,......
Aber, das ist dir sicher Bewusst.

Ich werde darauf jetzt aber nicht weiter "Rumreiten"
Das System ist sehr jung und relativ nah. Sollten ein oder mehr Planeten heraus gekickt werden, können wir das von hier sehr schön Beobachten.

Auf viele schöne Entdeckungen in 2011

Tom
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
Ich hab den Satz nicht negativ oder abwertend aufgefasst. Mich hat nur gewundert, wie du auf diese Aussage kommst...

Ich sehe mich nicht als Pessimist, überhaupt nicht. Ich sehe mich als Skeptiker: Ich will nicht mehr annehmen, als die Beobachtungsdaten hergeben.

Die Gefahr der wild ins Kraut schiessenden Theorien und Ideen ist, dass mit der Zeit der Eindruck entstehen kann, Wissenschaft sei beliebig, und die Wissenschaftler würden alle paar Jahre etwas ganz anderes behaupten.

In Wirklichkeit, würde man sich auf das beschränken, was man wirklich weiss, und würden die Ideen, die darüber hinaus gehen, stets als solche gekennzeichnet, wäre das Bild viel kontinuierlicher und verlässlicher.

Ich will eben nicht zu jenen gehören, die jedes Mal (zum Beispiel) "Erdzwilling!" schreien, wenn ein Planet mit einer Masse nahe der Erdmasse entdeckt wird. Man muss in der Diskussion wissenschaftlicher Daten eine Kultur der positiven Zurückhaltung kultivieren, ansonsten macht man sich schnell lächerlich, und/oder wird ständig enttäuscht werden. Kultiviert man jedoch die positive Zurückhaltung (positiv weil: ich halte mir alle Möglichkeiten offen, die die Daten zulassen), dann kann man sich über jeden echten Wissensgewinn freuen. Man erlebt dann zwar weniger "Sensationen", aber die, die man erlebt, sind wenigstens echt.

So, und jetzt zurück zum Thema :)

Das System ist sehr jung und relativ nah. Sollten ein oder mehr Planeten heraus gekickt werden, können wir das von hier sehr schön Beobachten.

Kaum. Die äusseren Planeten haben Umlaufzeiten von hundert und mehr Jahren. Das heisst, selbst wenn sie in einem der nächsten Umläufe herausgekickt würden (was ja nicht einmal von der kleinen, oben verlinkten Simulation vorhergesagt wird), würde es Jahrhunderte dauern, bis wir das sähen. Wenn es, sagen wir, noch 500 Umläufe dauert (was ziemlich bald wäre...), bis der erste rausfliegt, dann können das locker nochmals bis zu 500000, 1 Mio Jahre sein. In der Astronomie geht man am besten davon aus, dass fast alles, was wir sehen, Momentaufnahmen sind. Ausnahmen sind Sternexplosionen, die laufen selbst nach menschlichen Massstäben schnell ab.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben