Dunkle Materie: Das dunkle Netz des Universums

Orbit

Registriertes Mitglied
ins#1
Obwohl ich zwar
nicht aktiv (beruflich) in dem Bereich
forsche; aber doch seit 3 Jahren mich im Durchschnitt bestimmt
8h am Tag mit dem Thema
befasse, erlaube ich mir demutsvoll doch noch eine Frage, anstatt - wie das Deinem letzten Post angemessen wäre - für immer zu verstummen. :) Die Frage hat mit der von Dir angesprochenen Hintergrundstrahlung zu tun:
Wie erklärt man sich, dass sich die Temperatur der Hintergrundstrahlung seit ihrer Entstehung um ca. 400'000 Jahre nach dem Urknall um etwa den Faktor 1000 verringert, obwohl sich der Radius des sichtbaren Universums in dieser Zeit um etwa den Faktor 34'000 vergrössert hat?
Wenn man davon ausgeht, dass die Temperatur der Hintergrundstrahlung ein Mass für den Teilchenabstand im Universum sei, dann ist das für mich als Hinz oder Kunz intuitiv nicht zu verstehen, es sei denn ich stelle mir vor, dass da neue Teilchen dazu gekommen seien.
Orbit
 
Zuletzt bearbeitet:

Ich

Registriertes Mitglied
Ich verstehe die Frustration mancher, wenn ich solche Beiträge wie von Matthy lese.

letztlich sehe ich viele Argumente gegen den Urknall, jedoch kann man wahrscheinlich nicht oder nicht alleinig die Hintergrundstrahlung bemühen.
"Wahrscheinlich nicht" ist ja noch ein Schritt in die richtige Richtung, "nicht alleinig" ist in diesem Satz unlogisch.
Mit dem Argument "der Urknall fand überall statt" wird die Isotropie ja dann als plausible hingestellt.
Lies: Was ich mir unter dem Urknall vorstelle ist totaler Blödsinn, wie kann dann die Vorstellung der Kosmologen kein totaler Blödsinn sein, nur weil sie ganz anders ist?
Von den wenigsten wird dann verstanden, dass dies letztlich zu einem Universum unbestimmter Größe führt
Vielleicht wird das von den wenigsten verstanden. Aber ein Teil dieser wenigsten ist wenigstens hier vertreten, weniger hingegen die meisten, die das nicht verstanden haben.
Wenn das Universum endliche Größe hätte, gäbe es keine Isotropie.
Weil dann der Rand stört, oder was? So ein Schmarrn.
Gibt es eigentlich zu solchen Fragen schon Untersuchungen?
Hmm... die gesamte Kosologie z.B.? Ist bestimmt interessant, lies dich doch mal ein.
Mit dunkler Materie meine ich übrigens nicht die Materie die nicht strahlt, sondern die verbleibende Lücke nach Abschätzung aller bisherigen Wissen möglicher nicht strahlender Materie zur notwendigen nicht strahlenden Materie um die Beobachtungen (u.a. Ausdehnung der Galaxie und Rotationsgeschwindigkeit) zu erklären.
Fein.
Unter Natürlichkeitsproblem verstehe ich eher eine andere Tatsache: Die Urknalltheorie ist von Beobachtungen abgeleitet wurden und hat zu keiner einzigen später beobachteten Vorhersage geführt.
So ein Schmarrn.
Im Gegensatz dazu wurden viele Annahmen wie dunkle Materie (entsprechend der obigen Erklärung), dunkle Energie, bis hin zu exotischen Theorien wie Stringtheorie (zur Vermeidung der anfänglichen Singularität) notwendig, um die Urknalltheorie am Leben zu erhalten bzw. unerwartete Beobachtungen mit den Modellvorstellungen in Einklang zu bringen. Ich finde, dass diese Vorgehensweise überstrapaziert wurde und endlich mal neue Modellvorstellungen nötig sind.
Die braucht man doch nicht, um die Urknalltheorie am Leben zu erhalten.
Die erste braucht man, um all die Sachen zu erklären, die hier jedem bekannt sind. Ihre Existenz ist nichts weiter als eine wissenschaftliche, also falsifizierbare, Vorhersage. Bis jetzt wurde sie aber nicht falsifiziert, sondern hat einige unabhängige Bestätigungen erfahren. Warum sollte man sie also verwerfen?
Die zweite ist der Name für ein Phänomen, über dessen genaue Natur man noch nicht wirklich viel weiß. Was auch nicht verwundert, da die Entdeckung noch keine zehn Jahre her ist, und es sich um was hochgradig unauffälliges handelt. Seitdem wird es von allen möglichen Seiten her erforscht, und mittels verschiedener Methoden kommt man unabhängig zu dem Schluss, dass da tatsächlich was sein muss, etwas, das sich noch dazu konsistent mit einer kosmologischen Konstanten beschreiben lässt, und die hat nur einen Freiheitsgrad. Warum sollte man also sagen, dass es da kein solches Phänomen gibt?
Die dritte ist keine Annahme, sondern der Überbegriff für einen Forschungszweig, der sich mit mäßigem Erfolg müht, ein tiefergehendes Verständnis der Physik zu erreichen. Sie ist also (oder besser: soll werden) eine neue Modellvorstellung. Die sind doch nötig, sagst du. Urknall gibt's übrigens mit oder ohne Stringtheorie, nur wissen wir eben nicht, wie's am Anfang aussah.
Also was soll das Getöse? Wenn du so viele tolle Argumente gegen die Urknalltheorie hast (was ich mir bei deinem Kenntnisstand derselben kaum vorstellen kann), dann raus damit, aber unter GdM, wo's hingehört.
 

ins#1

Registriertes Mitglied
Hallo Orbit,

Wie erklärt man sich, dass sich die Temperatur der Hintergrundstrahlung seit ihrer Entstehung um ca. 400'000 Jahre nach dem Urknall um etwa den Faktor 1000 verringert, obwohl sich der Radius des sichtbaren Universums in dieser Zeit um etwa den Faktor 34'000 vergrössert hat?
Wenn man davon ausgeht, dass die Temperatur der Hintergrundstrahlung ein Mass für den Teilchenabstand im Universum sei, dann ist das für mich als Hinz oder Kunz intuitiv nicht zu verstehen, es sei denn ich stelle mir vor, dass da neue Teilchen dazu gekommen seien.
Orbit

Die Temperatur der Hintergrundstrahlung (=Schwarzkörperstrahlung) nimmt linear zum Volumen des Universums ab (3800K/z1400 = ~2,71K). Der Radius des sichtbaren Horizonts ist zwar ein gutes Stück größer als das Alter des Universums, nach meiner Rechnung mit dem Wert aus Wikipedia (ich nehm' die 45 Milliarden LJ, mit dem Integral kann ich nichts anfangen) aber nur 3,28 mal größer (wie kommst du auf 34000?). Und eine Verbindung von Teilchenabstand und Temperatur kann ich im Moment auch nicht nachvollziehen, die Hintergrundstrahlung ist ja kein Gas. Ich bitte um Aufklärung.

edit: ach was rechne ich, bin verwirrt. Der Radius seit der Austrahlung nahm um den Faktor 1400 zu. Jedoch bleibt die Frage nach den 34000. Ach, du stellst den damaligen sichtbaren Horizont dem heutigen gegenüber. Davon ausgehend dass der Wert richtig ist, kann ich keine Verbindung zwischen den Werten herstellen (was hat das eine mit dem anderen zu tun)?

Gruß
ins#1
 
Zuletzt bearbeitet:

Orbit

Registriertes Mitglied
ins#1
bleibt die Frage nach den 34000. Ach, du stellst den damaligen sichtbaren Horizont dem heutigen gegenüber.
Genau. Schlaftrunken hab ich die falsche Kolonne in meiner Excel-Tabelle erwischt. Aus der richtigen Kolonne ergibt sich für z der Wert, der auch im Wiki steht:
Die Rotverschiebung der Hintergrundstrahlung beträgt z = 1089 ± 0,1%
Sorry, ist nicht mein Tag heute.
Wie kommst Du übrigens auf z 1400?
Orbit
 

pauli

Registriertes Mitglied
@ich schrieb:
Das Wort ist ein Platzhalter für "der Grund, wrum das Universum beschleunigt expandiert", nichts weiter. Ein Name für Nichtwissen, deswegen findest du auch keine greifbare Erklärung.

Hallo Ich,

Wenn ich deine Antwort mal etwas großzügig interpretiere, hast du sinngemäß folgendes gesagt (korrigiere mich bitte, wenns nicht stimmt):

Für die beschleunigte Expansion findet man keine Erklärung. Also postuliert/erfindet man die dunkle Energie, um so die Urknalltheorie beibehalten zu können. :D

etwas viel Großzügigkeit in der Interpretation
 

ins#1

Registriertes Mitglied
Wie kommst Du übrigens auf z 1400?

ehrlich gesagt kam ich auf den Wert (ohne nachzusehen) weil ich von 3800K Temperatur ausging (statt ~3000K), was mir wegen des Alters vom Universum zum Zeitpunkt der Enstehung der CBR (rund 380.000 Jahre) im Kopf schwirrte und zugleich total verunsichert versucht habe mir die 34000 irgendwie zu erklären. Und es sollte letztlich in etwa zu den 2,725K Temperatur der CBR heute passen.

ins#1
 
Oben