Menschheit als Unsterbliche Rasse?

Bynaus

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Da hast Du zwar recht, man kann dem Bewusstsein ein Schlaraffenland anbieten, wenn man den entsprechenden Gehirnregionen (bzw. Bewusstseinsregionen) den Garten Eden anbietet.

Aber genau dort ist man bei der Horrorvision, die mac beschrieben hat: Wer garantiert uns dann, dass unser Bewusstsein nicht zu unserem Nachteil manipuliert wird, wenn wir von vorneherein einer Manipulation durch eine virtuelle Welt zustimmen?

Die Wahrheit wird wie immer weder Himmel noch Hölle sein, sondern Erde - das heisst, irgendwo dazwischen. Hätte man den Menschen von vor 50 Jahren das Internet von heute beschrieben, hätten wohl die einen von den Vorzügen geschwärmt und andere vor den Nachteilen gewarnt - in der Realität leben wir mit beidem und versuchen, so viele Vorteile wie möglich daraus zu ziehen und gleichzeitig die Nachteile zu vermeiden. Gegen Viren haben wir Virenscanner, wir werden in Basic-Kursen auf Betrugsversuche aufmerksam gemacht, und Firmen stellen ganze Expertenteams an, um die gewünschte Sicherheit der eigenen Webseite zu erreichen. Alles in allem ist das Internet aber eine Bereicherung, ein Fortschritt - nicht der Himmel auf Erden, aber auch die Hölle, sondern irgendwo dazwischen, und die Entwicklung geht weiter. Ich sehe keinen Grund, warum das dereinst mit den künstlichen Körpern / Bewusstseinen / Intelligenzen anders laufen sollte.
 

jonas

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Hi Bynaus

Der Unterschied ist: Das Internet ist ein Medium, wie es Zeitungen, Lexika, Strassengespräch, Stammtisch oder Gossentratsch sind.

Immer noch hat man die Wahl was man hören will. Bei einem Netzwerk, das die körperentrückten Individuen miteinander verbindet, kann man sich dessen nicht mehr sicher sein. Man hat ja nur noch Einfluss auf die Inhalte, aber nicht mehr auf deren Verbreitung.

Als körperloser Geist habe ich keinen Einfluss mehr auf die gegenständliche Welt, die die virtuelle bestimmt. Als einfaches Bewusstsein bin ich ausgeliefert. Das ist der Unterschied zu der Internet Realität von heute. Denn ich kann heute noch in die reale Welt zurückkehren, sei es durch Volksbegehren, durch Demonstration oder durch Gewalt gegen die Mächtigen. In einer virtuellen Welt ist man machtlos.

Schau Dir nochmal die ersten 20 Minuten von Matrix (Teil 1) an. Vielleicht verstehst Du dann, was ich meine.
 

Ionit

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Hallo,

ich möchte auch gerne meine bescheidene Meinung dazu geben weil ich die Diskussion sehr interessant finde!

Ich denke, dass wir irgendwann das Bewusstsein auf einen Computer transferieren können - die Natur beweist uns ja - mit unserem Gehirn - dass ein Bewusstsein - auf einem "biochemischen Computer" lauffähig ist! Also ist das eigentlich keine unlösbare Sache - sonst könnten wir uns ja nicht in diesem Forum darüber unterhalten! ;-)

Was uns im Moment davon abhält, ist die Tatsache, dass wir noch nicht wirklich verstehen wie unser Gehirn funktioniert! Sollten wir irgendwann dahinter steigen - und das werden wir - werden wir dies auch nachbauen können - denn in der Natur funktioniert es ja auch - also warum sollte man das Prinzip nicht in Zukunft auf einen "von Menschen gebauten Computer" übertragen können? Und wenn das gelingt, kann man dies kopieren und transferieren wohin man will - das wäre praktisch Unsterblichkeit!

Ich denke genau dahin wird es gehen!


Das ist jetzt vielleicht etwas weit her geholt aber - Vielleicht ist das ja auch genau der Sinn des Lebens? Das Leben selbst erschafft zwar unglaubliche Dinge die uns immer wieder ins Staunen versetzen aber das biologische Leben stößt irgendwann auch an seine Grenzen(Sterblichkeit z.B.)! Somit ist die Ausbreitung von intelligentem Leben über das Sonnensystem hinaus fast unmöglich - das Leben selbst - wie wir an unserem Planeten sehen - drängt aber genau auf diese Ausbreitung! Vielleicht nutzt die Natur uns Menschen ja auch nur als "Erfüllungsgehilfe" - als Erbauer von Maschinen/Computern damit das intelligente Leben diese Grenze endlich überschreiten kann - damit das Leben bzw. die Intelligenz welche als Blaupause durch uns Menschen "ausliefert" wird - mit einem nicht lebenden Grundsubstrat(Maschine/Computer) - kombiniert werden kann! Wenn solch eine Symbiose irgendwann gelingt - dann könnte das Endprodukt von Leben - die Intelligenz - sich grenzenlos weiter entwickeln umd ausbreiten - ohne - dass das Leben als Einzeller - eingefroren in einem Asteroiden einschlagend auf einem fremden Planeten - immer wieder ganz von Vorne anfangen muss oder aber das die Intelligenz ständig in einem sterblichen Körper gefangen ist - welcher für die unbegrenzte Weiterentwicklung ungeignet ist!
 
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Bynaus

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Immer noch hat man die Wahl was man hören will. Bei einem Netzwerk, das die körperentrückten Individuen miteinander verbindet, kann man sich dessen nicht mehr sicher sein. Man hat ja nur noch Einfluss auf die Inhalte, aber nicht mehr auf deren Verbreitung.

Und genau diese Befürchtungen sind es, die dazu führen werden, dass man sich diesen Netzwerken eben nicht einfach blind hingeben wird, sondern dass man Strategien und Techniken entwickeln wird, um dies zu verhindern. Man wird Betreibern von virtuellen Räumen vermutlich mit sehr viel Misstrauen begegnen, so dass diese ihre Vertrauenswürdigkeit immer und immer wieder demonstrieren und anpreisen werden müssen - keine Ahnung. :) Die Menschen werden sich auf jeden Fall nicht blindlings in diese virtuellen Welten stürzen.
 

Orbit

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Bynaus
Ich kenne Dich ja nur von dieser virtuellen Diskussionsplattform. Und auch hier nehme ich bereits verschiedene Aspekte von Dir wahr. Im Folgenden wende ich mich nur an einen dieser virtuell von mir wahrgenommenen Aspekte von Dir. Du musst das also keineswegs persönlich nehmen:
In solchen Diskussionen sprichst Du für mich die Sprache des faschistoiden Technokraten. Ich meine also nicht den nostalgischen braunen Neofaschisten unserer Zeit. Bewahre!
Ich rede vom eigentlichen Faschismus, von jenem des 2. Jahrtausends dieser Zeitrechnung. Ich nenne diese Geisteshaltung faschistisch, weil sie in zwei wesentlichen Punkten mit dem historischen Faschismus überlappt: im Machbarkeitswahn einerseits und in der naiven Vorstellung, da werde es nur Sieger geben, andererseits.
Dass es vor allem viele Verlierer geben wird, zeichnet sich in der neokapitalistischen Neuauflage des Zweiklassensystems schon jetzt deutlich ab. Und das hat bereits unverkennbar mit der Entwicklung, von der in diesem Thread die Rede ist, zu tun; denn diese Entwicklung hat, obwohl noch in den Kinderschuhen, bereits begonnen.
Und genau diese Befürchtungen sind es, die dazu führen werden, dass man sich diesen Netzwerken eben nicht einfach blind hingeben wird,...
Wer werden diese 'man' sein? Du möchtest bestimmt dazu gehören, wie jene SFi-Buben, welche selbstverständlich stest mit den Winnern fühlen. Ich denke auch, dass Deine Chancen nicht schlecht stehen, dazu zu gehören. Aber Du gehörst eben zu den Privilegierten!
Man wird Betreibern von virtuellen Räumen vermutlich mit sehr viel Misstrauen begegnen, so dass diese ihre Vertrauenswürdigkeit immer und immer wieder demonstrieren und anpreisen werden müssen - keine Ahnung.
Für meinen Geschmack könnte man seine Gläubigkeit an eine selbstregulierende marktwirtschaftliche Ordnung, die a priori gut sein und alle fördern müsse, kaum naiver ausdrücken.
Der Kapitalismus muss nicht a priori schlecht sein, aber es zeigt sich halt, dass er ohne ethische Verantwortung der Mächtigen zwangsläufig zum Faschismus pervertiert.
Die Menschen werden sich auf jeden Fall nicht blindlings in diese virtuellen Welten stürzen.
Aber eben, es gibt schon jetzt zwei Klassen Menschen, und Du sprichst hier nur von der einen. Die andere aber wird, wenn das so weiter geht, zu diesem Zeitpunkt längst gespeichert sein, ohne dass jemand nach deren freiem Willen gefragt hätte.

Herzliche Grüsse
Orbit
 
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albert

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Orbit schrieb:

In Politik und Umweltpolitik versuch ich's gar nicht erst. Da ist bei Dir nichts mehr zu retten, und Du wirst wohl bis an Dein Lebenesende Deine Tropenwaldlügen verbreiten wollen. Ich denke aber, dass das, was Du sagst, angesichts dessen, was Du schon zu andern Themen gesagt hast, nicht all zu grosse Bedeutung hat.

Uuuuh, da habe ich Dich wohl arg getroffen. Na Hauptsache ist, dass Deine Worte bedeutend sind.
Aber ich gratuliere Dir zu Deiner Million. Da gehts Dir ja sehr gut, trotz düsterstem Pessimismus. Na wenigstens kannst Du Dein Geld an die Armen dieser Welt spenden, da tuest Du wirklich sehr gutes.

Nur kurz: Ich habe hier keinen User beleidigt sondern nur meine Meinung kundgetan. Dass die nicht Jedermann passt, tja kann ich nicht ändern. Aber wenigstens habe ich ein wenig weibliche Unterstützung, das ist doch immerhin nett.

:)
 

Orbit

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albert
Aber ich gratuliere Dir zu Deiner Million. Da gehts Dir ja sehr gut, trotz düsterstem Pessimismus. Na wenigstens kannst Du Dein Geld an die Armen dieser Welt spenden, da tuest Du wirklich sehr gutes.

Du hast es immer noch nicht begriffen: 'meine' Million wird von der AHV und der Pensionskasse verwaltet, die mir eine Monatsrente davon zahlen, mit welcher ich bescheiden, aber in Anstand leben kann. Spenden tu ich, gewiss; aber mit der grossen Kelle, wie Du das meinst, liegt nicht drin.

Zuerst redest Du von den alten Schmarotzern, dann, wenn Dir klar gemacht wird, dass die vom eigenen Geld leben, machst Du stinkreiche Millionäre aus ihnen. Was wird Deine nächste Verunglimpfung einer ganzen Bevölkerungsgruppe sein?
Und wovon lebst eigentlich Du?

Orbit
 
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albert

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Es hat zwar mit dem Thread fast nichts mehr zu tun, aber immerhin kurze Antwort auf:

Orbit:
Was wird Deine nächste Verunglimpfung einer ganzen Bevölkerungsgruppe sein?
Und wovon lebst eigentlich Du?

Lieber Orbit. Ich bin ein ganz harmloser Mensch, der gerne gut lebt und die Augen offen hat. Von Verunglimpfung kann gar keine Rede sein. Was Du da hineininterpretierst ist Nonsens.
Ja, ich bin einer dieser kleiner Unternehmer, die es dank Fleiss und Können auch geschafft haben. Die Schweiz macht es noch möglich. Und ich bin froh, dass die ewiggestrigen Linken bei den Wahlen eine gewaltige Abfuhr erlitten haben, das lässt doch hoffen.

Nochmals, danke Dir für die bemerkenswerten offenen Worte, betreffs Deiner finnanziellen Verhältnisse. In Deutschland werden wahrscheinlich ein paar pensionierte Lehrer vor >Neid erblassen.

Seis drum.

Also zurück zu

"Schweine im Weltraum"!

:)
 

Judith

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Ha, ha Orbit, Albert

diese Schweizer!

Da kreuzen doch tatsächlich ein reicher Pensionist und ein erfolgreicher KU die Klingen. Diese Sorgen möchte ich haben

Zum Thema, Bewusstsein:

Hier:

Daraus:

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, mit dem Qualiaproblem umzugehen:

Man kann sich auf einen Dualismus zurückziehen und behaupten: Die Naturwissenschaften können das Bewusstsein nicht erklären, weil das Bewusstsein nicht materiell ist.

Man kann behaupten, dass mit den neuro- und kognitionswissenschaftlichen Beschreibungen schon alle Fragen geklärt seien.

Man kann behaupten, dass das Problem für Menschen nicht lösbar ist, da es ihre kognitiven Fähigkeiten übersteigt.

Man kann zugeben, dass das Qualiaproblem nicht gelöst ist, aber auf den wissenschaftlichen Fortschritt hoffen. Vielleicht bedarf es einer neuen wissenschaftlichen Revolution.

Man kann einen radikalen Schritt versuchen und behaupten: In Wirklichkeit gibt es gar keine Qualia.

Man kann umgekehrt die Gegenposition einnehmen und behaupten: Jedem Zustand eines physischen Systems entspricht ein Quale oder ein Satz von Qualia. (Panpsychismus)

Wenn man das alles auf unsere Nachfahren.. (Die Maschinen) übertragen kann und auch noch die philosophischen Aspekte berücksichtigt, habe ich für diese Zukunft keine Bedenken.

Dies soll ein humoristischer Beitrag sein

:D
 

Herbert

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Herbert kriecht in seinen Rechner

Ich versuch mir vorzustellen, als Upload in einem Computernetzwerk zu leben.
Dabei kann ich mir gut vorstellen, dass ich das Fehlen von realer Nahrungsaufnahme oder Sex nicht als Verlust empfinden würde. Handelt es sich dabei nicht zumindest im weiteren Sinne um Informationsaufnahme? (Mann, sind die Kartoffeln heute knusprig oder uuuoah fühlt sich das geil an, wenn du das machst.)Und wo könnte die Informationsaufnahme leichter sein als im Computernetzwerk.
Und den Blick aus meinen Augen könnte der Blick durch Hubble oder das grosse Teleskop auf der Rückseite des Mondes oder den Gravitationswellendetektor durchaus ersetzen. Auch die Möglichkeiten meines realen Körpers, den ich im Moment mit viel Aufwand warten muss, könnte ich vielleicht mit Zugriff auf die Steuerung von Robotern wahrnehmen.
Zugriff – das wäre der springende Punkt. Wieviel Zugriff auf welche Informationen und Entscheidungsfindungen ich hätte, würde wohl den Unterschied machen, ob ich ein „armer“ oder „reicher“ Upload wäre.

viele Grüsse
Herbert
 

Herbert

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Herberts Rechner ist zu klein

Und dann noch Fermi:
Wäre die „normale“ Entwicklung des Lebens, so wie Ionit schreibt (Und irgendwie auch schon öfter mal Bynaus) weg vom biologisch funktionierenden hin zum informationstechnischen Bewusstsein, dann ergäbe sich daraus auch eine weitere Lösung für Fermis Paradoxon:
Die kleinen grünen Programmchen sind deshalb noch nicht eingetroffen, weil hier noch kein Computer existiert, auf dem sie „laufen“ können.

viele Grüsse
Herbert
 

Mahananda

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Hallo,

Zur Transformation des menschlichen Bewusstseins via Unsterblichkeit:

Einfach eine Maschine bauen, auf die man das Bewusstsein vom Gehirn „uploaden“ kann, wird so nicht funktionieren. Eher ist da schon an eine zunehmende Verdrängung von Hirnfunktionen durch geeignete Implantate zu denken, bis schließlich der entscheidende Prozess – die Simulation der Wirklichkeit als Wahrnehmungsfeld – auf der Basis künstlicher Module gelingt. Bei solchen Gedankenspielen wird oft die fundamentale Rolle der Empfindungen vernachlässigt. Die höheren Nervenleistungen bauen sich letztlich alle auf dem primitiven Reiz-Reaktions-Schema auf, das schon bei Einzellern vorhanden ist.

Mit der zunehmenden Zentralisation des Nervensystems bei den Mehrzellern geht die Fähigkeit einher, diesem Schema eine Repräsentanz in Gestalt eines Wahnehmungsfelds zu geben. Kurz: es werden angenehme und unangenehme Empfindungen simuliert. Der „Simulationsraum“, der als Vorläufer der Psyche gelten kann, ist ein nützliches Hilfsmittel zur Beschleunigung von Lernprozessen und damit zur Entstehung von Gedächtnisleistungen. Mit der Zunahme der Gehirnmasse und zugleich der immer perfekteren Differenzierung in Stammhirn, Mittelhirn, Kleinhirn und zuletzt Großhirn werden die unmittelbar entstehenden Simulationen infolge Reizeinwirkungen zunehmend mit Gedächtnisinhalten kombiniert, so dass ein immer differenzierteres Bild von der Umwelt simuliert wird. Das funktioniert schon bei Insekten, die ein sehr kleines und recht primitives Gehirn haben und erst recht bei Wirbeltieren bis hin zu uns Menschen.

Was uns vom Rest der Lebewesen unterscheidet, ist die Fähigkeit, uns selbst nicht nur einfach wahrzunehmen (Körperempfinden), sondern zudem zu wissen (also in sprachlichen Symbolen auszudrücken), dass ich ein „Ich“ bin und dass ich „bin“. Das Cartesische Cogito-Argument („Auch wenn ich denke, dass ich nichts bin, so bin ICH es doch, der dies denkt.“ – 2. Meditation) ist ein schönes Beispiel dafür. Man muss nur hinzufügen, dass Descartes in dem Moment, wo er sich seiner Existenz über den Vorgang des Denkens vergewissert, nicht einfach nur denkt, sondern wahrnimmt, das er denkt, dass also dabei eine Gefühlskomponente beteiligt ist, die dem reinen Denkprozess eine tiefere Wahrheit einhaucht, so dass das Erkannte unmittelbare Evidenz erlangt (das „Ich“ als denkendes Ding = res cogitans).

Wie auch immer: Nichtbiologische Substrate müssen empfindungsfähig sein, um (Selbst)Bewusstsein zu ermöglichen. Erst auf der Basis von Empfindungen lassen sich Analoga zur menschlichen Psyche simulieren, die den Rahmen für Denkprozesse vorgeben. Gelingt die Transformation auf ein solches Substrat, dann kann der Simulationsraum beliebig erweitert werden – über die maximalen Möglichkeiten des menschlichen Gehirns hinaus. Hinzu kommt die damit prinzipiell vollzogene Emanzipation von der irdischen Biosphäre, die eine Besiedlung lebensfeindlicher Umwelten ermöglicht – zunächst im Sonnensystem, aber nach und nach auch in interstellaren Regionen (mit radioaktiven Stoffen als Energiequelle?).

Die damit im Zusammenhang stehenden ethischen Probleme werden spätestens dann obsolet sein, wenn es darum geht, das Überleben der Menschheit bzw. der Errungenschaften der menschlichen Kultur über die Existenzdauer der irdischen Biosphäre hinweg zu gewährleisten. Zwar ist bis dahin noch sehr viel Zeit, aber der in uns allen wohnende Selbsterhaltungstrieb wird dazu führen, dass einflussreiche Leute die Transformation des Menschen (bzw. einiger weniger ausgewählter Menschen, die für würdig erachtet werden) wünschenswert erscheinen lassen, sobald die dazu nötige Technologie ausgereift ist (gegen genügend Kleingeld versteht sich!).

Viele Grüße!
 

komet007

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Wie auch immer: Nichtbiologische Substrate müssen empfindungsfähig sein, um (Selbst)Bewusstsein zu ermöglichen. Erst auf der Basis von Empfindungen lassen sich Analoga zur menschlichen Psyche simulieren, die den Rahmen für Denkprozesse vorgeben. Gelingt die Transformation auf ein solches Substrat, dann kann der Simulationsraum beliebig erweitert werden – über die maximalen Möglichkeiten des menschlichen Gehirns hinaus.

Ich bin auch der festen Überzeugung, dass das menschliche Bewusstsein ohne die Sinne des menschlichen Körpers nicht überlebensfähig ist. Zudem bin ich überzeugt, dass das Bewusstsein untrennbar mit den menschlichen Sinnen verbunden ist. Es wäre vielleicht möglich eine Art Gedächtsniscode auf eine Maschine zu übertragen, das Bewusstsein selbst würde dabei allerdings verloren gehen.
 

mac

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Hallo Mahananda,

schön mal wieder was von Dir zu lesen. :)

über Deinen Beitrage muß ich noch nachdenken, nur bei einem Punkt bin ich mit Deiner Einschätzung spontan nicht konform.
Die damit im Zusammenhang stehenden ethischen Probleme werden spätestens dann obsolet sein, wenn es darum geht, das Überleben der Menschheit bzw. der Errungenschaften der menschlichen Kultur über die Existenzdauer der irdischen Biosphäre hinweg zu gewährleisten. Zwar ist bis dahin noch sehr viel Zeit, aber der in uns allen wohnende Selbsterhaltungstrieb wird dazu führen, dass einflussreiche Leute die Transformation des Menschen (bzw. einiger weniger ausgewählter Menschen, die für würdig erachtet werden) wünschenswert erscheinen lassen, sobald die dazu nötige Technologie ausgereift ist (gegen genügend Kleingeld versteht sich!).
Dieses Argument wäre nur dann (im Sinne von überleben können) zwingend, wenn die irdische Biosphäre auf die Erde als Träger angewiesen wäre.

Und genau dieses Problem mit technischen Mitteln zu lösen, halte ich bereits heute für prinzipiell möglich, also 'nur' noch ingenieurtechnische Probleme stehen davor, die sich sogar zum Vorteil des irdischen Lebens lösen lassen sollten.

Herzliche Grüße

MAC
 

Ionit

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Ich bin auch der festen Überzeugung, dass das menschliche Bewusstsein ohne die Sinne des menschlichen Körpers nicht überlebensfähig ist

Dann bauen wir den menschlichen Körper komplett nach - mit allem was dazu gehört (sinneswahrnehmungen usw.)

Der Mensch extistiert dann nicht mehr in einer "biologischen Maschine" sondern in einer küstlichen - bräuchte sich nicht mehr mit Krankheiten auseinadersetzen denn wenn der Körper irgendwann Schaden erleidet, wird das Bewusstsein einfach in einen neuen/frischen Körper transferiert!

Wie schon gesagt - die Natur zeigt uns ja, dass es "biochemisch" funktioniert also werden wir das Prinzip irgendwann künstlich nachbauen können!

Gruß Matthias
 
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Ionit

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Nachtrag:

Vielleicht ist das biologische Leben ja garnicht die Krone der Schöpfung? 99,99 Periode % sämtlicher Materie im Universum ist nichtlebende Materie - allerdings kann die Natur nicht selbst "intelligente nichtlebenden Materie" erzeugen - um dies zu bewerkstelligen, nimmt die Natur den Umweg über das biologische Leben - von der Aminosäure über den Einzeller bis hin zu komplexen Strukturen wie dem Menschen - dieser ist erstmals in der Lage - nichtlebende Materie - so zusammen zu setzen, dass daraus extrem leistungsfähige, intelligente Strukuren entstehen können und "Intelligenz" lauffähig wird! Sobald die Intelligenz künstlich geworden ist, kann diese sich unendlich ausbreiten und alle Möglichkeiten die das Universum bietet, nutzen ohne ständig durch den Tod ausgebremst zu werden!

Das biologische Leben selbst, ist nur Erfüllungsgehilfe, bleibt zwar weiterhin bestehen und entwickelt sich parallel weiter - beschränkt sich aber durch die biologischen Grenzen - auf ganz wenige Planeten - unfähig sich über das gesamte Univerum auszubreiten!
 
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mac

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Hallo Matthias,


Ionit schrieb:
Wie schon gesagt - die Natur zeigt uns ja, dass es "biochemisch" funktioniert also werden wir das Prinzip irgendwann künstlich nachbauen können!
das mag sein. Die Frage ist nur, was wir dann gebaut haben. Einen ‚leeren’ Bewusstseinsträger? Ein Bewusstsein?Oder ... ?


Ionit schrieb:
Das biologische Leben selbst, ist nur Erfüllungsgehilfe, bleibt zwar weiterhin bestehen und entwickelt sich parallel weiter - beschränkt sich aber durch die biologischen Grenzen - auf ganz wenige Planeten - unfähig sich über das gesamte Univerum auszubreiten!
diese Einschränkung für biologisches Leben sehe ich nicht. Kannst Du Deine Meinung dazu näher begründen?

Herzliche Grüße

MAC
 

Bynaus

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@Orbit: Ich finde nicht (wie schon mal in einem anderen Thread gesagt), dass man dies als "faschistoid" bezeichnen kann. Es geht nicht um Machbarkeitswahn, sondern um die Abschätzung der Auswirkungen einer Technologie, die sich heute abzeichnet, aber noch nicht da ist. Faschistoid wäre es vielleicht, wenn ich fordern würde, das "Volk" müsse "im grossen Stil" und "so schnell wie möglich" die Einführung dieser "wunderbaren Technologie" durchsetzen und dabei "keine Rücksicht" auf "Verluste" nehmen. Ich habe nichts dergleichen gefordert. Auch habe ich mehrmals geschrieben, dass jede Technologie, also auch diese, ihre Vor- und Nachteile. Wie du also zu deiner Einschätzung kommst, ich würde behaupten, es würde nur Sieger geben, sehe ich nicht.
 

Orbit

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@Orbit: Ich finde nicht (wie schon mal in einem anderen Thread gesagt), dass man dies als "faschistoid" bezeichnen kann.
Ich halt schon. So wie ein Huxley beispielsweise darüber schreibt, nicht, so wie Du aber über diese Dinge sprichst, schon. Aber da werden wir uns nie finden.
Orbit
 

jonas

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Vielleicht sollte man sich mit solchen Begriffen wie faschistoid zurückhalten. Denn nur zu leicht kann eine solche Begriffsverwendung eine Diskussion in eine verbale Schlammschlacht und Prügelei führen.

Kurz aus Wiki (Hervorhebung von mir):
Der Begriff faschistoid („dem Faschismus ähnlich“, „faschistische Züge tragend“) ist ein politischer Kampfbegriff.

Als „faschistoid“ werden Eigenschaften bzw. Haltungen bezeichnet, die dem Faschismus mehr oder weniger ähnlich sind, aber in abgeschwächter Form auftreten. Auch einzelne Bestandteile einer Ideologie bzw. eines politischen Systems werden manchmal als faschistoid bezeichnet. Man spricht dann von faschistoiden Tendenzen des jeweiligen Systems bzw. der betreffenden Ideologie.

Der Begriff wird in der Regel polemisch verwendet, um politischen Gegnern übermäßig autoritäres oder autoritätsgläubiges Verhalten vorzuwerfen. So unterstellten beispielsweise Teile der 68er-Bewegung sowie die RAF den maßgeblichen Vertretern der Bundesrepublik der 1960er und 1970er Jahre „faschistoide“ Züge bzw. eine postfaschistische Attitüde.

Mag sein, dass zwei Schweizer mit diesem Begriff gelassener umgehen können als Deutsche, und ich bin auch froh drum, dass Bynaus recht gelassen reagiert hat.

Vielen Deutschen gegenüber ist der Vorwurf faschistoid zu sein oder zu argumentieren gleichbedeutend mit dem Vorwurf: Der vergreift sich auch an Kindern und verprügelt regelmässig seine Frau.
 
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