Sky Darmos
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Hector42 schrieb:Ich würde 'abstraktes mathematisches Verstehen' nicht von allgemeinem abstrakten Verstehen abgrenzen, durch dieses entsteht meiner Meinung nach auch ein Selektionsvorteil, ein körperlich schwächeres Individuum kann ein stärkeres austrixen - dadurch haben wir heute einen Rechts- und Unrechtsstaat und keinen in dem der stärkere in der Regel einen Vorteil hätte.
Genau das will ich ja auch sagen: Wenn man abstraktes Mathematisches Verstehen und Verstehen allgemein nicht trennt, lässt sich verstehen warum sich mathematisches Verstehen überhaupt entwickeln konnte! Verstehen ist eine Fähigkeit des Bewusstseins und nicht eines Algorithmus.
Hector42 schrieb:Sicher, bei einem IQ-Test kann man im mathematischen Bereich sehr stark sein und in anderen Bereichen viel schwächer, aber ich erkläre das für meinen Teil eher durch assoziatives Denken. Jeder hat ein anderes, anhängig von seiner Umwelt spezialisiert man sich. Wenn mein Vater mir früher Werte über Literatur vermittelt hätte, sei es nun aktiv oder passiv, hätte ich mich wohl weniger mit Naturwissenschaften beschäftigt und vermutlich ein schwächeres abstraktes mathematisches Verstehen ausgebildet. Die Geschwindigkeit dieser Ausbildung ist vermutlich größtenteils in den Genen festgelegt, weshalb es in oberem Sinne die Überlebenseffektivität meines Geschlechtes beinflusst, wenn ich durch meine geistigen Fähigkeiten überlebe. So kann aus einem 'kaum wichtig für die Menschen damals' ein 'sehr wichtig fü die Menschen heute' werden. Dynamisches System halt.
Falls Gefühle und Bewusstsein aus dem Algorithmus entstehen sind sie genauso wichtig wie der Algorithmus selber. Meiner Ansicht nach sind sie zumindest ein sehr großer Teil des Algorithmus, wenn nicht sogar dieser selbst - wie schon früher diskutiert - und somit extrem wichtig. Es geht ja nicht einen Algorithmus zu betrachten, ohne zu berücksichtigen, was er durch die von ihm erzeugten Gefühle, in der Umwelt anrichtet.
Nach Standpunkt A und B wäre Bewusstsein und Algorithmen nur verschiedene Seiten der Medallie. So etwas wie verschiedene Sprachen. Bewusstsein und die entsprechenden Algorithmen würden also parallel laufen. Bewusstsein hätte keinen Einfluss auf das Denken. Sie würden zwar das selbe machen, doch eben parallel. Wenn du immer noch Standpunkt A vertrittst, dann solltest du von Lebewesen mehr wie von Maschinen reden. Begriffe wie Bewusstsein und Gefühle sind nach deinem Standpunkt für die Wissenschaft irrelevant. Diesen Punkt würde ich gerne klären. Du solltest dir im Klaren sein über all das was aus deinem Standpunkt folgt. Manchmal sprichst du nämlich fast so wie jemand der C vertritt! Wenn wir das geklärt haben sollten wir uns aber wieder dem Gödelschen Beweis widmen.
´Hector42 schrieb:Also lautet die Antwort auf meine Frage: 'Nein, schon der Widerspruch ist für ein Programm nicht erkennbar!'?
Hhmm,...du solltest dir den Beweis noch mal in Ruhe ansehen. Bei diesem Wiederspruch handelt es sich ja um einen Paradoxon dass entstehen würde, wenn es einen Algorithmus wie A gäbe. Es geht nicht um einen Widerspruch in einem Computerprogramm. Es geht um ein Paradoxon das aus der Annahme, A könnte existieren entsteht. Es geht also nicht darum das ein Programm einen Wiederspruch erkennen soll und das aber nicht kann, sondern es geht darum dass ein algorithmisches Computerprogramm mit menschlichen Fähigkeiten nicht existieren kann, weil seine Existenz ein Paradoxon wäre.
Der Beweis ist zugegebenermaßen etwas ungewöhnlich und darin liegt wohl auch deine Hauptschwierigkeit ihn zu verstehen. Die Logik an sich ist aber im Grunde recht einfach.
Hector42 schrieb:Dem ist es dann schon etwas näher, selbst wenn es weiterhin unmöglich sein sollte. Vor einer Aufgabe zu resignieren ist entwerder klug oder dumm, je nachdem, ob die Aufgabe unlösbar ist oder nur so scheint. Ich gehe grundsätzlich von letzterem aus und das ist auch gut für mich.
Wie gesagt, es geht ja gar nicht darum dass der Roboter Gödels Satz versteht, sondern darum dass er einen pi-1-Satz selbstständig aufstellen kann. Also ich richte mich nach folgendem Prinzip:
"Glaube an einen Beweis, bis du oder jemand anderes einen Gegenbeweis hat."
Nach diesem Prinzip müsstest du so lange Standpunkt C vertreten bis du dessen gödelschen Beweis wiederlegen könntest. Aber glaub mir: Es ist seit Ewigkeiten niemandem gelungen einen Plausiblen Fluchtweg aus der Argumentation von Penrose oder seinem Vorgänger Lucas zu finden. Mit Standpunkt C tut man sich eben nur schwer da er eine physikalisch/neurobiologische Revolution fordert!
Gruß, Sky.