Doppelsternsysteme / Lichtgeschwindigkeit

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Sebastian Hauk

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Ich möchte wissen, ob die Kritik an dem Experiment zur Messung der Lichtgeschwindigkeit von Doppelsternsystemen ernst zu nehmen ist oder nicht.

Siehe dazu folgende Websiten:

http://www.datasync.com/~rsf1/desit-1g.htm

http://www.datasync.com/~rsf1/sekerin.htm

hier noch ein paar Links zu dem Problem:

www.ebicom.net/~rsf1/sekerin.htm
www.ebicom.net/~rsf1/binaries.htm
www.ebicom.net/~rsf1/desit-1e.htm
www.physikevolution.de/JdLpdf.pdf

Von folgender Website:

http://matheplanet.com/matheplanet/nuke/html/viewtopic.php?topic=38287&start=40#p282112
 

M_Hammer_Kruse

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Hallo Sebastian,

so richtig ernstnehmen muß man das nicht.

De Sitter weist darauf hin, daß man bei Doppelsternen merkwürdige Bewegungen wahrnehmen könnte, wenn ihr Licht gemäß der Ritzschen Hypothese mal schneller und mal langsamer zu uns unterwegs wäre, je nach der momentanen Relativbewegung des Sterns zu uns.

Als Beispiel rechnet er vor, daß bei gewissen geometrischen Verhältnissen das Licht aus beiden maximalen Elongationen sogar gleichzeitig hier ankäme. Er folgert weiter, daß bei Gültigkeit der Ritzschen Hypothese bei Doppelsternen scheinbare Bewegungen auftreten müßten, die nicht mit Keplerbahnen in Einklang zu bringen seien, und empfiehlt, diese zu verwerfen, wenn sich keine solchen Doppelsterne finden ließen.

Solche Sterne konnten auch nicht gefunden werden, und so gehört die Ritzsche Hypothese längst in die Schublade "widerlegte Hypothesen aus der Geschichte der Physik".

Sekerin versucht nun, diese Sache wieder aufzuwärmen, allerdings mit wenig tauglichen Mitteln:

Er rechnet vor, daß bei den üblichen Bahngeschwindigkeiten von Doppelsternen es nicht möglich sein könnte, solche Sterne, wie de Sitter sie postuliert hat, zu beobachten. Denn wenn das Licht von "links" und "rechts" gleichzeitig hier ankommen sollte, dann wären die geometrischen Verhältnisse so, daß man Stern und Begleiter gar nicht trennen könnte, weil sie zu weit entfernt wären und nur einen Maximalabstand von 1/3 Bogensekunde hätten. (1)

Dann weist er darauf hin, daß die unterschiedlichen Geschwindigkeiten des Lichts bei uns aber trotzdem einen beobachtbaren Effekt hätten. Denn es käme durch den Überholeffekt mal mehr und mal weniger Licht bei uns an, und das könnten wir als variable Helligkeit wahrnehmen. Er schlägt vor, daß manche periodischen Veränderlichen in Wirklichkeit solche Doppelsternsysteme sein könnten, die optisch zwar nicht trennbar seien, aber sich durch ihren Intensitätswechsel verrieten. (2)

Dazu meine Kommentare:

zu (1): Der von de Sitter postulierte Effekt mit den merkwürdigen Keplerbewegungen träte ja nicht nur auf, wenn das Licht um eine volle Halbperiode verschoben ankäme. Auch schon bei wesentlich geringeren Verschiebungen ließe er sich schon beobachten. Und dann gäbe es problemlos rechnerische Beispiele für Doppelsterne, deren Maximaldistanzen im Bereich von mehreren Bogensekunden lägen. Außerdem (aber das konnte Sekerin 1987 noch nicht wissen) sind heute Auflösungen bis 0,01 Bogensekunden möglich (z. B. interferometrisch mit dem VLT).

zu (2): Wenn es sich bei den von Sekerin genannten variablen Sternen um Doppelsternsysteme handelte, dann müßten diese sich bei Gültigkeit der Ritzschen Hypothese dadurch verraten, daß sich die Spektrallinien im Maximum aufspalteten. Denn wenn das Lichtmaximum dadurch hervorgerufen würde, daß sich dort Licht überlagert, welches der Begleiter an zwei verschiedenen Stellen seiner Bahn aussendet, dann müßten die Spektrallinien passend zu den Relativgeschwindigkeiten dopplerverschoben sein, und das eben zur gleichen Zeit in entgegengesetzte Richtungen. Auch das wird nicht beobachtet.

Gruß, mike


P.S.:

Warum Du daneben noch "Jenseits der Lichtgeschwindigkeit" zitierst, ist mir nicht klar. Erstens hat dieses Papier mit Deiner Fragestellung nichts zu tun. Zweitens handelt es sich dabei angeblich um einen alten Jugend-Forscht-Beitrag, zu dem sich der Urheber aber nicht ans Licht traut (auch wenn ich so meine Hinweise habe, um wen es sich dabei handelt).
Und drittens wird für den dort beschreibenen "Darwin-Versuch" immer wieder unter verschiedenen Pseudonymen von Oleg Stolz aus Köln Reklame gemacht.
Und ein anonymes Papier, das von einem anderen propagiert wird, der sich dabei unverhohlen eines Nazi-Vokabulars bedient, ist für mich keiner Diskussion würdig (auch wenn ich dazu einiges Inhaltliches zu sagen hätte).

mike
 
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mac

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Hallo Sebastian,

ich hab' in den letzten beiden Tagen immer wieder einen Anlauf genommen Deine Links durchzuarbeiten, hatte aber nie genug Zeit. Daher bin ich Mike sehr dankbar daß er mir zuvor gekommen ist und die Wesentliche Arbeit abgenommen hat :)

Ich habe zu einem Aspekt Deiner Frage vor einiger Zeit eine Beispielrechnung mit ganz wenig Formelkram, nachvollziehbar ab Klasse 9 etwa geschrieben. Das Beispiel liegt an der derzeitigen Auflösungsgrenze, kann aber ohne Probleme auch für besser sichtbare Abstände nachvollzogen werden.

Herzliche Grüße

MAC
 

Toni

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Hallo Sebastian,

also meinem bisherigen Kenntnisstand entzieht sich, dass Dunkle Materie in Form von "kalten Gas- und Staubwolken" existiert. Dunkle Materie kann man nicht sehen, riechen, hören, schmecken oder fühlen und ob sie "dunkel" im herkömmlichen Sinne ist, ist meines Erachtens auch nicht der Fall. ;)

Beste klärende Güße von
Toni
 

M_Hammer_Kruse

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Sebastian,

Deine Fragen klingen ziemlich herumgestammelt.

Oben wolltest Du wissen, was von den Links zu halten ist, die Du dort genannt hast. Jetzt fragst Du plötzlich, ob "die dunkle Materie" geeignet ist "dieses Phänomen" zu erklären.

Welches Phänomen meinst Du nun denn? Und wieso kommst Du im Zusammenhang mit den obigen Artikeln von de Sitter und Sekerin gerade auf dunkle Materie?

Ebenso wie die offenbar zusammenhanglose Nennung von "Jenseits der Lichtgeschwindigkeit" in Deiner ersten Frage ist hier kein Bezug zum Thema zu erkennen. Das klingt eher so, als wenn Du hier irgendwelche Dinge, von denen Du mal gehört oder gelesen hast, in die Runde wirfst. Auf mich wirkt das eher wie Beschäftigunstherapie für geduldige Antwortgeber.

Gruß, mike
 

Sebastian Hauk

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kein Bezug?

Auf der Seite 14 steht unter Punkt 7:

"Ursachen und Erklärung für die Messung einer konstanten Lichtgeschwindigkeit beim Doppler-Effekt."



Hier befindet sich der Bezug auf meine Frage. Ein kleines bisschen Intelligenz von der Antwortseite setze ich schon voraus. Oder findet sich dort kein Bezug?
 

ralfkannenberg

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Auf der Seite 14 steht unter Punkt 7:

"Ursachen und Erklärung für die Messung einer konstanten Lichtgeschwindigkeit beim Doppler-Effekt."



Hier befindet sich der Bezug auf meine Frage. Ein kleines bisschen Intelligenz von der Antwortseite setze ich schon voraus. Oder findet sich dort kein Bezug?
Auf welcher Seite 14 denn ?

Sorry dass ich keine Lust habe, alle Links auf eine Seite 14 durchzuackern - ich habe gerade einen Artikel von Herrn Friebe durchgearbeitet, bei der er Behauptungen zur Person von Herrn Einstein aufstellt und dabei verschiedene Publikationen letztgenannterem aus dem Jahre 1905 wild durcheinander wirft.

Das Fazit war dann, dass ich
- einen der Artikel, der nicht im Internet stand, käuflich erworben habe
- alle 9 Artikel gelesen habe
- 8 der von Herrn Friebe genannten 9 Artikel überhaupt keinen Bezug hatten

Weisst Du, sowas muss wirklich nicht sein.

Deswegen also meine Frage, auf welchen Artikel oder Link sich Deine Seite 14 bezieht. Nach der bisherigen Lehrmeinung besteht kein Zusammenhang zwischen der Dunklen Materie und der Konstanz der Vakuum-Lichtgeschwindigkeit; möglicherweise beziehst Du Dich auf eine Invarianz der Vakuum-Lichtgeschwindigkeit, doch auch diesbezüglich besteht nach der derzeitigen Lehrmeinung kein Zusammenhang zur Dunklen Materie.

Freundliche Grüsse, Ralf


EDIT: Nachtrag
Ich sollte noch nachtragen, dass es sich beim o.g. Artikel von Herrn Friebe um das Thema "Wurde Albert Einstein das Opfer der Wissenschaftler seiner Zeit" handelt, nachzulesen im Forum "Wissenschaft und moralische Verantwortung", Thema "Die offene Gesellschaft" oder direkt bei http://www.ekkehard-friebe.de/Einstein als Opfer.pdf. Dasselbe Thema hatte Frau Lopez auch schon hier im astronews-Forum angesprochen, wobei ihre Auflistung der Werke Einsteins von derjenigen Friebe's abweicht; ich vermute, dass Friebe diese Auflistung seitdem aktualisiert hat. Diese Thematik gab seinerseits Anlass zum 2. nicht-physikalischen Punkt in meiner Liste der offenen Punkte.

Während wie schon genannt die ersten acht von Herrn Friebe zitierten Arbeiten keinerlei Bezug zur beanstandeten Arbeit aufweisen - immerhin 5 von ihnen beziehen sich auf zwei andere Arbeiten von Albert Einstein aus dem Jahre 1905 - so steht der 9.Artikel tatsächlich im Bezug zur von Herrn Friebe beanstandeten Arbeit. Dieser Bezug ist aber keinesfalls der, dass es sich wie von Herrn Friebe behauptet um eine Kritik handelt, sondern der, dass es sich um einen Vortrag handelt, bei dem Albert Einstein seiner Hörerschaft die von Herrn Friebe beanstandete Arbeit ohne Formeln zu verwenden nochmals erklärt.

Zu diesem Thema verfasse ich derzeit eine Reszension.
 
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Sebastian Hauk

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Higgs-Teilchen

Wenn sie es könnten wäre der Mechanismus aber schon sehr konstruiert.

Die Lichtgeschwindigkeit müsste in diesem Fall auch von dem Objekt abhängen, auf welches das Licht fliegt. Dieses Objekt müsste dann Higgswellen aussenden, die die Lichtgeschwindigkeit konstant halten.

Klingt sehr zurechtgebastelt.
 

rmw

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Satire

Na ja, das Problem liegt vielleicht darin, daß zumindest Teilbereiche der modernen Physilk soweit ins Spekulative und Surrealistische abgeglitten sind, daß sich manche Hypothesen von schlichter Satire kaum noch unterscheiden.
Die sogenannten Higgs Teilchen sind wohl auch irgendwo dort einzuordnen.

Grüße
rmw
 
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