zerissener Neutronenstern

Ned Flanders

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Passend zur "Frage an Astronews"

Mal angenommen das passiert und ein Neutronenstern kommt einem stellaren schwarzen Loch zu nache und unterschrietet seine Roche Grenze.

Was dann eventuell ins All geschleudert wird sind doch nicht schwere Elemente sondern "Neutronium" Bruchstücke, nicht?

Gruss,

Ned
 

Bynaus

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Neutronium gibt es nicht wirklich, zumindest nicht ausserhalb eines Neutronensterns. Freie Neutronen zerfallen mit einer Halbwertszeit von 10 Minuten, und genau das geschieht auch, wenn man einen Neutronenstern zerreisst. Die Nukleosynthese findet hier im Moment des Zerreissens statt, da werden extrem neutronenreiche Isotope gebildet, die dann zum "Tal der Stabilität" hin zerfallen (von unten rechts her im klassischen Nukliddiagram). Dies ergibt eine ganz charakteristische Häufigkeitssignatur bei den stabilen Isotopen ("r-Prozess Synthese"), die sich stark von der "s-Prozess Synthese" unterscheidet, die sich ergibt, wenn man am Talboden des "Tals der Stabilität" immer wieder mal ein Neutrönchen hinzufügt...
 

Orion-Burger

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Was würde eigentlich passieren wenn man einen Fingerhut voll mit Neutronensternmasse entnimmt, welcher Milliarden Tonnen wiegt und diese dann von ihm abtransportiert, wo keine Schwerkraft mehr herrscht?
Würde diese weiterhin so kompakt bleiben oder würde sie explodieren/zu normaler Materie werden?
 

ralfkannenberg

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wenn man einen Fingerhut voll mit Neutronensternmasse entnimmt, welcher Milliarden Tonnen wiegt und diese dann von ihm abtransportiert, wo keine Schwerkraft mehr herrscht?
Hallo Orion-Burger,

vielleicht noch als Ergänzung zu den vorgenannten Antworten: diese Masse, die Du entnimmst, ist ja sehr viel kleiner als die Masse des Neutronensterns, d.h. diese entnommene Masse würde sofort zu normaler Materie "arten", d.h. ihre Entartung verlieren, und dann passiert das, was Bynaus im Beitrag #2 geschrieben hat.


Freundliche Grüsse, Ralf
 
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