Kepler-160: Ein System wie Sonne und Erde?

astronews.com Redaktion

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Durch eine Neuanalyse von Daten des Weltraumteleskops Kepler wurde jetzt ein ganz besonderer extrasolarer Planet entdeckt: KOI-456.04. Die Welt ist weniger als doppelt so groß wie die Erde, umkreist einen sonnenähnlichen Stern und dies in einem Abstand, der lebensfreundliche Temperaturen auf der Planetenoberfläche zulassen würde. (4. Juni 2020)

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Bynaus

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Ist sicher eine spannende Entdeckung, und ja, ob die Roten Zwerge wirklich so lebensfreundlich sind, wie oft behauptet wird (v.a. in Press releases), muss sich tatsächlich erst noch zeigen, insofern sind neue Planeten in der HZ von sonnenähnlichen Sternen immer sehr willkommen.

ABER: mit 1.9 Erdradien (oder Durchmessern) ist der Planet mit ziemlich hoher Sicherheit ein kleiner Gasplanet. Der Übergang dazu geschieht irgendwo in der Gegend von 1.5 Erdradien, etwa im Bereich 1.5 +- 0.25 oder so. Es ist zwar nicht ganz ausgeschlossen, dass es sich hier um einen Gesteinsplaneten handelt, so gibt es super-heisse Lava-Welten, die etwa so gross sind und die trotzdem eine Dichte haben, die nahelegt, dass die Atmosphäre bloss einen sehr kleinen Teil der Planetenmasse ausmachen kann. Das ist z.B. bei 55 Cancri e der Fall, der bei 8 Erdmassen und 1.9 Erdradien eine Dichte von 6.6 g/cm3 hat - aber eben, das ist eine Welt, die extrem nahe um ihren Stern kreist, nicht in der HZ, und so ihre mutmasslich einst viel dichtere Atmosphäre längst verloren hat. So lange es also für diesen neuen Planeten keine Masse gibt, spricht alles dafür, dass es ein kleiner Gasriese ist - interessant im grossen Kontext, aber eben nicht von "astrobiologischer" Bedeutung.
 

Protuberanz

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Für mich ist der auf jeden Fall spannender, als der 130ste bei einem roten Zwerg gefundene "erdähnliche" Planet.
Und wer weiß? Vielleicht ist er ja gar nicht so groß. Vielleicht hat er nur einen besonders großen Mond. Oder es ist gar ein Doppelplanet.
 
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