"Missachtung" und "Entartung" haben aber einen unterschiedlichen semantischen Inhalt. Die Begriffe können nicht ohne weiteres ausgetauscht werden. Mal mal mögen beide Begriffe zutreffen, mal nicht.ich erlaube mir, Gesinde Schwan für mich sprechen zu lassen, sie kann das besser als ich:
Lucke hatte sich mit dem Hinweis verteidigt, der Ausdruck Entartung sei nicht auf die nationalsozialistische Terminologie beschränkt. Er finde beispielsweise Gebrauch, wenn ein Arzt von einer Krebszelle als einer entarteten Zelle spreche.
Zu Recht merkte Gesine Schwan an, dass die Sache dadurch keineswegs besser werde, und bot auch eine sprachliche Alternative an: Sie selbst empfinde Angela Merkels Umgang mit dem Parlament in Sachen Europapolitik, auf den sich die umstrittenen Äußerungen des AfD-Sprechers bezogen, selbst als "Missachtung". Damit war eine unproblematischere und nicht minder vorwurfsvolle Formulierung gefunden.
Dies ist ein weiterer Fall, in dem Linke die deutsche Sprache beschneiden möchten. Dem sollte man sich nicht beugen. Man kann dafür auch Nazi-Vorwürfe in Kauf nehmen, denn sie sind nicht gerechtfertigt und werden sich daher mit der Zeit abnutzen.
In der Regel gibt es ja auch gar kein Problem mit dem Gesagten siehe Beispiel "Entartung".ralfkannenberg schrieb:Das andere ist, dass die Betroffenen auch noch darauf beharren, dass das gut sei, was sie gesagt haben, statt einzuräumen, dass da eine Gedankenlosigkeit passiert ist.
Ich kenne mich zwar mit der Bibel nicht so gut aus, aber auch hier sehe ich erstmal kein Problem.ralfkannenberg schrieb:Wie war denn das noch, als Frau Weidel und Herr Gauland im Fernsehen lang und breit Herrn Brandners "Judaslohn" auch noch verteidigt haben !
Der Schweiz geht es wirtschaftlich vergleichsweise gut. Sie kann froh sein, nicht in der EU zu sein.ralfkannenberg schrieb:Auch in der Schweiz gab es Abstimmungen, die der Pöbel gewonnen hat ! - Leute, die ihr Gehirn ausgeschaltet haben und blind Christoph Blocher gefolgt sind. Mit der Folge, dass die anderen Politikerinnen und Politiker dann zu jahrelangen zähen bilateralen Verhandlungen mit der EU gezwungen waren, während sich dieser Pöbel darin gefallen hat, es dem Establishment einmal so richtig gezeigt zu haben. Deswegen ist die Schweiz nicht nur nicht in der EU, sie ist ja nicht einmal im EWR.
Also ist in der Schweiz trotz direktdemokratischer Elemente noch nicht das "Vierte Reich" ausgebrochen. Na siehst Du, funktioniert doch!ralfkannenberg schrieb:Allerdings hat Blocher es dann in der Regierung masslos übertrieben und wurde mit Schimpf und Schande bei den nächsten Erneuerungswahlen aus dem Amt gejagt !
Allein die Wahrscheinlichkeit, dass die NPD mal bundesweit über 5% kommt, würde ich bei unter 1% einschätzen.ralfkannenberg schrieb:Wie bitte ?? 25% ? Geht es Dir noch gut ? Die Wahrscheinlichkeit liegt bei nahezu 100%.
Wie oft redest Du mit AfD-Anhängern oder dergleichen? Kommt mir so vor als würdest Du in einer anderen Welt leben. Erinnert an Verschwörungstheorien, Paranoia und Religion. Eine völlig andere Wahrnehmung der Realität. Da könnte ich genauso gut versuchen, einen Kreationisten von der Evolution zu überzeugen. Völlig aussichtslos.ralfkannenberg schrieb:Da hast Du zweifelsohne recht, wobei ich Dir das mit den 0,0001% Wahrscheinlichkeit nicht abnehme, dazu bist Du viel zu intelligent.
Ach, das glaubst Du also nicht? Du redest hier doch die ganze Zeit das Vierte Reich herbei. Dieser Begriff lehnt sich klar an das "Dritte Reich" an, in dem missliebige Menschen vergast oder anderweitig getötet wurden. Wenn Du daran nicht glaubst, wäre eine andere Wortwahl angebracht.ralfkannenberg schrieb:Niemand glaubt, dass Höcke seine Gegner vergasen will.
Du wolltest mir erst keine Plattform zur Holocaustleugnung oder -verharmlosung geben. Das habe ich logischerweise so verstanden, dass Du davon ausgingst, ich würde ihn leugnen oder verharmlosen.ralfkannenberg schrieb:Dass das nicht das Ziel von diesem Wortspiel ist ist also offenbar. Danach hast Du Dich ahnungslos gestellt und daraufhin habe ich mir erlaubt, in diesem Zusammenhang eine konkrete Frage zu stellen, und zwar bewusst so, dass Du jederzeit problemlos und ohne Schaden zu nehmen aus der Nummer wieder herauskommst. - Daraus nun zu schliessen, dass ich bei gewissen Schlussfolgerungen und Verdächtigungen sehr schnell sei ist nun wirklich sehr weit hergeholt. Wenn dem so wäre hätte ich übrigens ganz anders gefragt.
Nein, vernünftige deutsche Sprache wird von Linken verunglimpft. Mal werden normale Begriffe zu Nazi-Vokabular erklärt, mal als nicht "gendergerecht". Inhaltlich ist das alles nicht gerechtfertigt. Und natürlich sollte die deutsche Sprache gegen diese Angriffe verteidigt werden. Und das macht die AfD auch stark, denn wenn man ehrlich ist, ist sie inhaltlich nicht unbedingt das Gelbe vom Ei, aber sie profiliert sich als Gegenkraft gegenüber dem linken Wahn in diesem Land und das macht sie stark.ralfkannenberg schrieb:Sollten wir aber, denn wer die Sprache kontrolliert, der kontrolliert auch die Macht. Und da kommen auch beide Themen zusammen: diese permanten Andeutungen zu Nazi-Vokabular, die man dann vehement verteidigt, und der nicht nur von Dir kritisierte "Gendersprech".
Und noch einmal: Ein erheblicher Anteil der Wörter, die bei der AfD kritisiert werden, werden nicht kritisiert, wenn Etablierte sie benutzen. Siehe "Entartung". Was ist denn z. B. mit dem Eintrag bei Oxford Languages:
Oxford languages schrieb:Och·lo·kra·tie
/Ochlokratié/
Substantiv, feminin [die]
(in der altgriechischen Staatsphilosophie) Herrschaft durch den Pöbel (als eine entartete Form der Demokratie); Pöbelherrschaft
Benutzt Oxford languages nun Nazi-Vokabular oder nicht?
Es reicht nicht aufzuzeigen, dass AfDler häufig für ihre Wortwahl kritisiert werden. Es muss auch aufgezeigt werden, dass andere nicht genauso oft diese Begriffe verwenden, ohne kritisiert zu werden. Bei "Entartung" scheitert das.
@Astrofreund: Auf deinen rabulistischen Kindergarten werde ich mich nicht einlassen. Kannst du nicht auf Twitter weiterspielen?